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Carl Fogarty mault: «Früher war Superbike speziell»

Von Ivo Schützbach
Der vierfache Weltmeister Carl Fogarty

Der vierfache Weltmeister Carl Fogarty

Immer mehr Fahrer und Teams beschweren sich über den knappen Zeitplan der Superbike-WM. Nun meldet sich auch Rekordweltmeister Carl Fogarty zu Wort – er würde noch viel mehr ändern.

Wer Carl Fogarty etwas fragt, bekommt eine ehrliche Antwort. Kaum ein anderer ist so gerade heraus wie der 50-jährige Engländer, mit 59 Siegen und vier WM-Titeln der erfolgreichste Superbike-Pilot.

SPEEDWEEK.com setzte sich in Donington Park mit der Ikone zusammen. Lesen Sie Teil 3 des großen Interviews.

Carl, hast du Tipps für die Dorna, um die Superbike-WM auf das nächste Level zu bringen?

Wenn wir auf der ganzen Welt die gleichen technischen Regeln hätten, das würde helfen. Dann gäbe es wieder mehr Wildcard-Fahrer. Leon Haslam, der fünf Minuten von Donington entfernt wohnt, hätte fahren können – das bringt zusätzliche Zuschauer. Oder wenn wir Rennen in den USA oder früher in Japan haben, dort gab es immer schnelle Wildcard-Fahrer.

Das halte ich für die wichtigste Maßnahme. Die Rennen sind gut, ich weiß nicht, was die Fans erwarten.

Ich halte auch nicht viel von einem Rennen am Samstag und Sonntag. Vielleicht bin ich zu old-school, aber ich fand zwei Rennen am Sonntag gut. Das machte die Superbike-WM speziell, du konntest die Stars am Renntag zweimal sehen. In MotoGP gibt es nur ein Rennen.

Dafür ist der Samstag heute deutlich interessanter.

Klar, weil du ein Rennen hast.

Für die Medien ist der neue Zeitplan deutlich besser, jetzt sind Samstag und Sonntag interessant. Entsprechend wird mehr berichtet, was der Meisterschaft hilft.

Okay...

Einziger Nachteil ist, dass heute niemand mehr über die Superpole redet, sie wurde entwertet.

Mir gefallen die heutigen Qualifyings ohnehin nicht. Ich bevorzuge die eine fliegende Runde, wie es früher war. Das war für die Leute interessant anzuschauen.

Dann hätten wir jede Woche Tom Sykes auf Pole.

Mit Troy Corser war es früher gleich, über eine Runde war er – wow. Aber im Rennen, haha. Es liegt an den anderen Fahrern, in der einen Runde schneller zu fahren.

Mit dem neuen Zeitplan ist es auch schwierig, das Motorrad abzustimmen. Die ersten beiden Trainings dienen als Qualifying für die Superpole.

Das ist richtig. Und die Superpole ist zwei Stunden vor dem ersten Rennen. Ich bin mir sicher, dass die Fahrer zwei Rennen am Sonntag bevorzugen würden.

Weil es nur noch ein Motorrad gibt, darfst du dir in der Superpole auch keinen Crash erlauben, weil du sonst deine Rennteilnahme riskierst. Fährt das im Hinterkopf mit?

Perfekt ist das nicht. Aber das war früher auch nicht viel anders. Im ersten Jahr, als die Superpole eingeführt wurde, wurde man ans Ende der Startaufstellung versetzt, wenn man in der Superpole stürzte.

Was hältst du von neun Wochen Sommerpause in der Superbike-WM?

Das ist verrückt. Früher hatten wir fünf Wochen Sommerpause, neun ist zu lang. Im Sommer, wo jeder auf seinem Motorrad sitzt.

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