Christian Hefenbrock: «Das war Hardcore damals»

Von Manuel Wüst
Christian Hefenbrock 2009

Christian Hefenbrock 2009

Christian Hefenbrock ist schon eine Weile keine Rennen mehr gefahren, trotzdem fällt es ihm schwer zu sagen, dass die Karriere vorbei ist. SPEEDWEEK.com blickt mit dem 34-Jährigen zurück.

«Ich habe gar keine Zeit mehr, zu fahren», fasste Christian Hefenbrock seine derzeitige Situation zusammen. «Ob ich wollen würde, ist eine andere Frage. Aber nach zwei Jahren nicht mehr aktiv zu sein wäre es Schwachsinn, wieder fahren zu wollen.»

Die Bikes hat Hefenbrock inzwischen verkauft, bei einem Comeback-Wunsch müsste alles neu angeschafft werden. «Vielleicht fahre ich mal wieder ein Training zum Spaß», schließt Hefe seine Rückkehr aufs Bike zwar nicht aus, aber die Zeit als aktiver Rennfahrer sei vorbei, betonte er gegenüber SPEEDWEEK.com.

Eine intensive Beschäftigung im Bahnsport hat der Liebenthaler inzwischen auch gefunden: Als DMSJ-Trainer ist der ehemalige Deutsche Meister an den Rennplätzen in Deutschland und Europa anzutreffen, gibt sein Wissen und seine Erfahrung an die Youngster des Juniorkaders weiter und strebt eine weitere Laufbahn als Funktionär und Trainer an. «Ich habe derzeit die Trainerlizenz C und würde gerne auch noch die B-Lizenz machen. Zudem möchte ich auch die Rennleiter-A-Lizenz machen, um mir weitere Möglichkeiten zu erschließen.»

Um die Jahrtausendwende war Hefenbrock einer der talentiertesten deutschen Speedwayfahrer und gehörte zur starken Generation um Thomas Stange, Martin Smolinski und Mathias Schultz, die den deutschen Speedwaysport wieder auf ein höheres Level heben konnten. «In jungen Jahren ging es sehr steil nach oben. Die Schülerklassen habe ich übersprungen und mit 14 gleich mit 500 ccm begonnen», blickte der 34-Jährige zurück. «Nach dem Abitur ging es dann gleich nach England, Polen und Schweden, ich war zu der Zeit der meistbeschäftigte deutsche Fahrer.»

Hefenbrock startete jeweils in den höchsten Ligen, zu den genannten kamen Verträge in Dänemark, Deutschland, Italien und sogar Russland dazu. «Es waren immer so 120 Rennen je Saison, das war schon Hardcore», berichtete er. «Dann kam in England die schwere Verletzung, die alles gedämpft hat.»

2006 wurde Hefenbrock in Herxheim Deutscher Meister und feierte in Terenzano den Gewinn der Bronzemedaille im Finale der U21-Weltmeisterschaft: «Das war für mich die wichtigste Medaille. Auch die Einzel-DM, die Junioren-DM und der Gewinn des Goldenen Bands in Pardubitz waren Highlights.»

2007 legte Hefenbrock als Wildcard-Fahrer beim Grand Prix in der Arena auf Schalke los wie die Feuerwehr. Vom Start weg gewann er den ersten Lauf und brachte die Arena beim 100. Grand Prix der Geschichte zum Toben. «Schalke war ein enormer Erfolg für mich», erinnerte sich Hefenbrock. «Den Lauf an sich habe ich gar nicht so richtig mitbekommen, das war rein instinktiv. Beim Überfahren der Ziellinie ist mir sogar noch die Primärkette gerissen und erst im Fahrerlager hab’ ich realisiert, dass ich gerade einen Lauf im GP gewonnen habe.»

In der Zeit, als der Grand Prix nach Schalke kam, gipfelte die Rivalität zwischen Hefenbrock und Martin Smolinski, die beide national wie international für Aufsehen sorgten. Nicht nur die Wildcard-Vergabe sorgte damals für reichlich Diskussionen. Hefe betont, dass es zwischen den Fahrern keinen Konflikt gab: «Ich kann von meiner Seite aus sagen, dass diese Rivalität von außen aufgebauscht wurde. Natürlich hat man den sportlichen Ehrgeiz, aber weitgehend war es zwischen mir und Martin fair. Wir haben uns immer den nötigen Platz gelassen. Wir hatten nie persönliche Probleme, waren immer faire Sportsmänner und kommen auch heute noch gut miteinander aus.»

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