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Emil Sayfutdinov: Verzichtet er auf den Speedway-GP?

Von Jan Sievers
Emil Sayfutdinov überlegt, ob er im kommenden Jahr am Speedway-GP teilnehmen wird. Es ist eine reine Kostenfrage, zudem darf er nicht gleichzeitig in der EM starten.

Emil Sayfutdinov hat eine Saison mit mehr Tiefen als Höhen hinter sich. Zahlreiche Verletzungen sowie den Tod von Vater Damir musste der junge Russe wegstecken. 

Bei einem Crash in Thorn (Torun) verletzte er sich an Armen und Beinen schwer und musste kampflos zusehen, wie jemand anders Weltmeister wurde. Mittlerweile ist er aber wieder auf den Beinen und plant in den kommenden zwei Monaten sein Comeback auf dem Bike. 

Im Winter hat er viel Zeit zum Nachdenken, in welcher Meisterschaft er fahren will. Ein Doppelstart wie in diesem Jahr in der Weltmeisterschaft sowie der Europameisterschaft ist nicht mehr möglich. Verpflichtet er sich im GP zu starten, verbietet ihm der Vertrag in der Konkurrenzserie SEC dabei zu sein. 

«Ich weiss noch nicht, ob ich überhaupt im GP starten werde», sagte Sayfutdinov klipp und klar, der in diesem Jahr die WM lange Zeit anführte und der Einzige war, der Weltmeister Tai Woffinden den Titel hätte streitig machen können. Während bei der WM die Haupteinnahmen durch Sponsorenverträge der Fahrer gedeckt werden, werden bei der EM auch noch Preisgelder ausgeschüttet, die in dieser Höhe nur in der polnischen Liga bezahlt werden. 

«Die Starts mit der Elite sind teuer und bringen wenige Einnahmen», kritisiert Sayfutdinov die Preisgeldpolitik im Speedway-GP. «Derzeit plane ich mein Budget. Meine größten Sponsoren waren bisher polnische Firmen, bei denen ich mich herzlich bedanken möchte. Es fehlt mir jedoch die Unterstützung aus Russland. Westliche Fahrer unterschreiben üblicherweise nach dem Gewinn einer Medaille lukrative Sponsorenverträge. Und ich? Nein. Ich habe noch nicht mal einen Vertrag mit einem russischen Club. Ich habe vier WM-Medaillen gewonnen und es passiert nichts. Ob die nächste Medaille meine Situation in Russland verbessern wird? Ich weiß es nicht. Bisher ist nichts passiert. Ich überlege daher ernsthaft, auf die GP-Teilnahme zu verzichten. Um ganz vorne mitzumischen, muss man finanziell gut dastehen. Ohne Geld geht es nicht, und mich interessiert nur vorne mitzumischen. Mittelmaß befriedigt mich nicht. Dazu kommt die Politik, die Starts in GP und SEC gleichzeitig verbietet. Das verstehe ich nicht. Die beiden Serien können sehr gut nebeneinander existieren.»

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