Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Rückblende: Vor 10 Jahren – die Sportwagensaison 2004

Von Oliver Runschke
Audi gewinnt zum vierten Mal Le Mans, die LMES und der Maserati MC12 feiern Premiere und BMW holten einen Doppelsieg auf dem Nürburgring: Die Sportwagen- und GT-Saison 2004 im Rückblick.

Die Ereignisse der Sportwagensaison 2014 lassen sich bei SPEEDWEEK.com prima nachlesen. Daher blicken wir zehn Jahre zurück und erinnern uns an die Sportwagensaison 2004.

24h Le Mans: 

Dass Audi im Jahr 2004 den vierten Le-Mans-Sieg holen würde, stand bereits vor dem Rennen fest. Konzernschwester Bentley war nach dem Sieg 2003 wieder weg und kein reinrassiges Werksteam in der Topklasse am Start. Ausser den «privat» eingesetzten Audi R8 von Champion Racing, Veloqx und dem Team Goh starteten in der gesamtsiegfähigen LMP900-Klasse nur private LMP wie Pescarolo, Lister, Lola, Zytek oder Nasamax. Der Audi-Dreifachsieg vor «Pesca» war so keine Überraschung, die stark werksunterstützten Audi-Kundenteams lieferten sich mit dem R8 dennoch ein packendes Rennen. 

Nach 24h Stunden holte sich mit dem Team Goh erstmals ein Team aus Japan den Le-Mans-Sieg mit Tom Kristensen, Dindo Capello und Seji Ara. Der Goh-R8 lag im Ziel nur 41 Sekunden vor dem Veloqx-R8 mit Johnny Herbert, Jaimie Davis und Guy Smith. Der GT-Klassensieg ging an den Petersen/White Lightning-Porsche 996 GT3 RSR mit Jörg Bergmeister, Sascha Maassen und Patrick Long.

LMES:

Die Sportwagenszene in Europa feiert eine Auferstehung: Aus der FIA SportsCar Championship geht die von Patrick Peter und Stephane Ratel mit dem Le-Mans-Veranstalter auf die Beine gestellte Le Mans Endurance Series hervor, die auf Anhieb ein Hit wird und den Aufschwung in der Sportwagenszene in den letzten zehn Jahren begründet. Aus der LMES wird später die European Le Mans Series und schließlich die Le Mans Series. 

Der Kalender der 1.000km-Rennen umfasst vier Veranstaltungen und wird in den kommenden zehn Jahren nie besser: Monza, Spa, Nürburgring und Silverstone. Die vier Laufsiege machen die beiden Audi R8 von Veloqx unter sich aus. Pierre Kaffer und Allan McNish siegen am Nürburgring und in Silverstone, doch ihre Teamkollegen Johnny Herbert und Jamie Davis holen mit Siegen in Monza und Spa den Titel, nachdem Kaffer/McNish in Belgien nicht punkten. Velopx sperrt nach der ersten und einzigen Saison mit Audi, die neben dem LMES-Titel auch den Sebring-Sieg bringt, zu.

FIA GT:

Ein Auto prägt die Saison, obwohl es erst in der zweiten Saisonhälfte startet: In der FIA GT feiert der umstrittene Maserati MC12 seine Premiere. Zuvor gab es eine monatelange Diskussionen über die Homologation des verkappten Prototypen, Maserati muss schließlich die Karosserieform anpassen und nimmt an den letzten vier Läufen teil. Gleich zum zweiten Einsatz in Oschersleben gelingt Mika Salo und Andrea Bertolini der erste Sieg mit dem von AF Corse eingesetzten MC12. Für das heutige Ferrari-Werksteam von Amato Ferrari war es der erste große internationale Sieg. 

Die Saison 2004 ist eines der grossen Jahr der GT1-Klasse: Ferrari 550 Maranello und der neue 575 GTC kämpfen gegen Saleen und auch der Lamborghini Murcielago R-GT fährt erstmals auf das Podium.

Der Titel geht an Fabrizio Gollin und Luca Cappellari, die BMS-Ferrari 550 Maranello auch zusammen mit Enzo Calderari und Lilian Bryner die 24h von Spa gewinnen. Auch der letzte Auftritt der FIA GT in Hockenheim endete mit einen Dreifachsieg des 550. Michael Bartels und Uwe Alzen treten gemeinsam in einem Saleen von Franz Konrad an und holen Laufsiege in Brünn und in Imola. 

Lucas Luhr und Sascha Maassen gewinnen mit dem damals neuen Porsche 996 GT3 RSR, der dritten Evo-Stufe des 996, von Freisinger die noch N-GT getaufte GT2-Klasse. Für Freisinger ist es das letzte Jahr im Spitzensport, nach der Saison endet die Kooperation mit Porsche und auch Sponsor Yukos ist weg nachdem der russische Konzern zerschlagen wird. 

ALMS: 

Marco Werner und J.J. Lehto holen im Champion-Audi R8 den ALMS-LMP900-Titel. Die Champion-Piloten gewinnen sechs von neun Rennen, beim Finale in Laguna Seca siegen deren Teamkollegen Johnny Herbert/Pierre Kaffer. Kaffer siegte im Veloqx-Audi auch mit McNish und Biela bei den 12h von Sebring. Ein Saisonsieg (Mosport) geht an Butch Leitzinger/James Weaver im Dyson-Lola-AER. 
Timo Bernhard holt den GT-Titel im Porsche 996 GT3 RSR von Alex Job Racing. Bitter: Bernhards Teamkollege Jörg Bergmeister verpasst krankheitsbedingt die 12h von Sebring und damit den Titel.

Und sonst?

Christian Fittipaldi, Terry Borcheller, Forest Barber und Andy Pilgrim holen im Doran-Pontiac den ersten Gesamtsieg eines Daytona-Prototypen bei den 24h von Daytona. Der Grand-Am-Titel geht an Scott Pruett und Max Papis im Ganassi-Riley-Lexus, Bill Auberlen gewinnt im BMW M3 die GT-Klasse. 

Bei den 24-Stunden auf dem Nürburgring holt BMW mit dem M3 GTR aus der ALMS mit V8-Motor angeführt von Dirk Müller, Jörg Müller, Hans-Joachim Stuck und Pedro Lamy einen Doppelsieg gegen die Konkurrenz von Porsche und Opel/Audi, die mit ihren DTM-Boliden antreten. Auf Rang drei landet ein Porsche von Olaf Manthey, der noch vom Chef selbst zusammen mit Arno Klasen, Timo Bernhard und Lucas Luhr gefahren wird.

Mike Rockenfeller gewinnt den Porsche Carrera Cup vor Wolf Henzler, der den Porsche Supercup gewinnt.

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