KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

100. Start für WM-Leader Hirvonen

Von Toni Hoffmann
Hirvonen geht zum 100. Mal an den Start

Hirvonen geht zum 100. Mal an den Start

WM-Tabellenführer möchte in Mexiko seinen 100. Start mit seinem 13. Sieg krönen.

Mit ehrgeizigen Zielen nimmt das Team BP Ford Abu Dhabi die Rallye Mexiko (4. bis 7. März 2010) in Angriff, den zweiten Lauf der diesjährigen WM-Saison: Die Werksfahrer [*Person Mikko Hirvonen*]/Jarmo Lehtinen wollen nach dem souveränen Sieg im winterlichen Schweden ihre Tabellenführung auf den anspruchsvollen Schotterpisten des nordamerikanischen Landes verteidigen. Für Hirvonen – der im Januar auch die zur IRC-Serie zählende Rallye Monte Carlo gewonnen hatte und damit aktuell in beiden Meisterschaften auf Platz 1 liegt – ist der Übersee-Lauf ein besonderes Jubiläum: Der Finne geht zum 100. Mal bei einem Lauf zur Rallye-WM an den Start.

«Unsere Tabellenführung bringt auch Nachteile mit sich: Auf der ersten Etappe müssen wir jetzt als erstes Fahrzeug auf die dann noch staubigen Strecken», so der 29-Jährige. «Dennoch möchte ich meinen Sieg in Schweden nicht gegen eine bessere Startposition eintauschen. Wir werden die Schwierigkeiten nicht unterschätzen und einen Weg finden, wie wir unsere Chancen auf einen weiteren Erfolg wahren können.»

Die Rallye Mexiko kehrt nach einem Jahr Abstinenz in den Rallye-Kalender zurück und ist erneut in Léon, also rund 400 Kilometer nordwestlich von Mexiko-City beheimatet. Der sportliche Part umfasst 22 Wertungsprüfungen (WP) über insgesamt 354,6 Kilometer, darunter auch sieben so genannte «Super Special Stages». Die übrigen WP schrauben sich im bergigen Hinterland auf Rekordhöhen von bis zu 2.737 Metern – was die rund 300 PS starken Turbomotoren mit einem Leistungsverlust von bis zu 30 Prozent quittieren – und bestehen zumeist aus schnellen, geschwungenen Schotterpisten mit harten Oberflächen. Einige Passagen präsentieren sich aber auch sehr sandig und neigen dazu, speziell beim zweiten Durchgang das Fahrwerk und die Reifen der allradgetriebenen World Rally Cars an den Rand der Belastbarkeit zu bringen.

«Schweden war für uns und das Team BP Ford Abu Dhabi der perfekte Auftakt», fasst Hirvonen vor seinem fünften Start im Land der Kakteen zusammen. «Darauf müssen wir in Mexiko aufbauen und auch weiterhin in puncto Strategie offensive Entscheidungen treffen. Die erste Schotter-Rallye des Jahres ist immer ein wichtiger Gradmesser für den Rest der Saison.»

Jari-Matti Latvala teilt sich mit Copilot Miikka Anttila wieder das Cockpit des zweiten Ford Focus RS WRC des Werksteams. Dem 24-Jährigen war bereits 2008 in Mexiko mit Platz drei der Sprung aufs imaginäre Siegertreppchen gelungen, und als Drittplatzierter des Saisonauftakts in Schweden blickt er auch der bevorstehenden Herausforderung entspannt entgegen. Auf die Wertungsprüfungen jenseits des grossen Teichs freut sich der Finne bereits: «Die Strecken sind zum grössten Teil etwas breiter und sehr schnell, speziell am Samstag wechseln sie sich aber auch immer wieder mit engeren, langsameren Kurvenkombinationen ab. Aufpassen müssen wir auch in den zahlreichen Wasserdurchfahrten: Wenn du dort zu schnell bist, trägt das Auto Schäden davon. In den Bergauf-Passagen kommt es noch mehr als sonst darauf an, eine saubere Linie zu erwischen und viel Schwung mitzunehmen – denn je höher es geht, desto mehr Leistung verliert der Motor.»

Neben den beiden Ford Focus RS WRC des Werksteams gehen auch in Mexiko wieder mehrere privat eingesetzte Rallye-Boliden mit dem Blauen Oval auf Punktejagd. Neben Henning Solberg/Ilka Minor und Matthew Wilson/Scott Martin (beide Stobart M-Sport Ford) sowie Federico Villagra/Jorge Perez Companc (Munchi’s Ford) steht dabei ein WM-Neueinsteiger im Mittelpunkt des Interesses: Der US-Amerikaner Ken Block, weit über die Grenzen seiner Heimat hinaus eines der Idole der „Generation YouTube“ – nimmt gemeinsam mit Beifahrer Alex Gelsomino ein auf drei Jahre angelegtes WM-Programm in Angriff. Abgerundet wird der Auftritt von Ford durch drei der neu entwickelten Fiesta S2000 für die neue S-WRC-Wertung – also jenem Rallye-Modell, mit dem Mikko Hirvonen im Januar die „Monte“ für sich entschieden hatte.

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