Aaron Burkart gewinnt die Junior-Wertung
Aaron Burkart bei seinem Türkei-Triumph
Seinen Auftakt in die Rallye-Saison hätte sich Aaron Burkart kaum besser erträumen können. Für die rauen und anspruchsvollen Strecken rund um Istanbul hatten der Berliner und sein Co-Pilot André Kachel das beste Rezept gefunden und überzeugten das ganze Wochenende. Auf neun der gefahrenen 21 Wertungsprüfungen setzte der 27-Jährige die Bestzeit und sicherte sich trotz fehlender Servolenkung am Sonntag noch mit knapp 4 Minuten Vorsprung den Sieg in der Junioren Klasse. Im Gesamtklassement lag Burkart auf Platz 10 und nahm somit ausserdem noch einen WM-Punkt mit nach Hause.
Nach einem spannenden letzten Tag, an dem zunächst noch zwei Wertungsprüfungen wegen zu schlechter Strassenverhältnisse abgesagt wurden und der Deutsche dann auf den beiden finalen WP’s ohne Servolenkung agieren musste, sicherte sich Aaron Burkart seinen ersten Sieg auf Schotter in der Junioren Weltmeisterschaft und freute sich im Ziel unbändig: „Auf einen Sieg auf Schotter habe ich lange gewartet. Ich bin eben auf Asphalt gross geworden. Umso mehr bedeutet mir dieses Ergebnis!»
Die gesamte Veranstaltung, die in diesem Jahr erstmalig rund um Istanbul und Pendik stattfand, hatte ihre Tücken. Die Strecken des ersten Tages waren sehr rauh und oftmals lagen grosse Steine auf oder an der Strasse. «Das war schon ein Pokerspiel. Wir haben genau an den richtigen Stellen attackiert und an den extremen Ecken etwas Speed rausgenommen. Ich denke, das war unser Erfolgsrezept», so Burkart.
Tag zwei war gekennzeichnet durch Mischprüfungen aus Schotter und Asphalt, die die Piloten mit Schotterreifen zu bewältigen hatten. «Mit Sommerreifen auf einer eisglatten Strasse - das ist nichts dagegen», weiss der Werkspilot von Suzuki Sport Europe. «Zum Glück waren wir durch unseren Vorsprung in der Lage, nicht alles auf eine Karte setzen zu müssen. Das wäre einfach viel zu riskant gewesen, das haben die Probleme der Konkurrenten auch gezeigt.»
Der dritte Tag begann mit einem verregneten Start im Servicepark, worauf die Absage der ersten beiden WP’s folgte. «Ich denke, das war eine gute Entscheidung. Der Schotter dort wird bei Nässe richtig pampig und es wären einige relativ steile Anstiege zu bewältigen gewesen. Bei den Bedingungen hätte es leicht sein können, dass die frontgetriebenen Autos einfach stecken geblieben wären», meint der Deutsche, der im zweiten Durchgang von der Technik seines Suzuki Swift Super1600 gequält wurde. „Die Servolenkung fiel aus und ich war heilfroh, dass ich über den Winter gut trainiert hatte. Trotzdem bin ich mit schlotternden Armen aus dem Auto gestiegen und war froh, keinen einzigen Kilometer mehr fahren zu müssen.»