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Schweden-Leader Tänak: «Entscheidend war der Freitag»

Von Toni Hoffmann
Der Tabellendritte Ott Tänak driftet bei der zweiten Station der Rallye-Weltmeisterschaft im winterlichen Schweden fast ungehindert seinem siebten Sieg und der Tabellenführung entgegen.

Nach der zweiten Etappe der zweiten WM-Runde kann Ott Tänak im Toyota Yaris WRC ohne große Sorgen am Sonntag ins Schweden-Finale mit nur noch drei Entscheidungen starten. Er beendete nach 16 von 19 Entscheidungen den dritten Schweden-Tag mit einem satten Vorsprung von 54,5 Sekunden auf Andreas Mikkelsen (Hyundai i20 WRC) und zeitgleich auch auf Esapekka Lappi im Citroën C3 WRC. Diesen folgte mit nur 2,3 Sekunden Abstand der Tabellenzweite und Vorjahressieger Thierry Neuville im zweiten Hyundai i20 WRC.

«Bei dem Vorsprung werde ich mich morgen etwas zurückhalten und deshalb kein Risiko eingehen. Entscheidend für unsere Führung war der Freitag», erklärte Tänak, der mit seinem ersten Saisonsieg die Tabellenführung übernehmen würde.

«Um den Sieg werde ich nicht mehr kämpfen können, aber ich muss mich am Sonntag gegen Lappi durchsetzen», sagte Mikkelsen. «Ich werde alles versuchen, um Mikkelsen am Sonntag zu schlagen und Zweiter zu werden», ist die Losung von Lappi für den Sonntag.

Neuville hatte auf der 14. Prüfung einen Highspeed 360°-Dreher, der aber gut ausging. «Wer weiß, wie es ohne diesen Dreher heute ausgegangen wäre», merkte der Vizechampion Neuville kurz an.

Hinter dem fünftplatzierten Elfyn Evans (+ 1:08,7) im Ford Fiesta WRC von M-Sport duellierten sich Kris Meeke im Toyota Yaris WRC und der neunfache Titelrekordler Sébastien Loeb im Hyundai i20 WRC erbittert um den sechsten Rang. Nach der 14. Prüfung lag Loeb nur fünf Zehntelsekunden hinter Meeke. Am Ende der zweiten Etappe schlug Gesamtsechste Meeke Loeb um nur 1,6 Sekunden. «Es hat nicht gereicht. Auf der vorherigen Prüfung in Karlstad habe ich etwas Zeit verloren». berichtete Loeb. Mit dem Zweiten Mikkelsen und dem Vierten Neuville sowie Loeb hat das in Alzenau ansässige Hyundai-Team alle drei i10 WRC unter den besten Sieben.

Teemu Suninen, der am Freitag im zweiten Ford Fiesta WRC überraschend den Tagessieg holte, landete auf der zehnten Prüfung für 90 in einer Schneebank. Sein Höhenflug wurde just nach seinem Sprung über die berühmte Kuppe «Colin's Crest» brutal gestoppt. Er schlug mit der Beifahrerseite an einem Baum ein, mit der Folge, dass dabei der Sicherheitskäfig beschädigt wurde und er in den Service zur Aufgabe fahren musste.

Die Ogier-Order

Nach dem Einschlag am Freitag mit dem Citroën C3 WRC in einer Schneebank mit Aufgabe spielt der sechsfache Weltmeister und dreimalige Schweden-Sieger mit seinen 20 Strafminuten im Kampf um Spitzenpositionen keine Rolle mehr. Der Noch-Tabellenführer soll nun seinem Teampartner Esapekka Lappi auf Geheiß von ganz oben helfen. Teamchef Pierre Budar erklärte Ogiers neue Aufgabe: «Wir haben heute für Sébastien drei Ziele. Das erste ist, er soll viele Kilometer zurücklegen, um das Setup des Autos zu verbessern und zu testen, zweitens soll er Esapekka helfen und zum Dritten müssen wir auch an die Punkte in der Herstellerwertung denken. Deshalb soll braucht er die beste Startposition.»

Gesagt, getan. Ogier wartete einen Kilometer vor dem Start der zwölften Prüfung und kam 15 Minuten zu spät. Mit den 2:30 Strafminuten fiel in der Startreihenfolge, bei der bis dahin hinter dem privaten Toyota Yaris WRC von Marcus Grönholm als zweites Fahrzeug auf die Piste musste, zurück und startete so vor Kollege Lappi, dem er etwas die Strecke frei räumte. Bei «Colin's Crest» allerdings war er um Welten zu schnell, setzte schräg auf und verfehlte bei der Landung zum Glück einen Baum.

Der ebenfalls am Freitag ausgeschiedene Jari-Matti Latvala versenkte auf der 14. Prüfung zum zweiten Mal seinen Toyota Yaris WRC im tiefen Schnee. Auch der vierfache Schweden-Gewinner ist mit Rang 25 (+ 13:24,7) fern jeglicher Siegentscheidung.

Rallye Schweden - Stand nach der 16. von 19 Prüfungen:

Platz

Team/Auto

Zeit/Diff.

1.

Tänak/Järveoja (EE), Toyota

2:19:31,7

2.

Mikkelsen/Jaeger (N), Hyundai

+ 54,5

3.

Lappi/Ferm (FIN), Citroën

+ 54,5

4.

Neuville/Gilsoul (B), Hyundai

+ 56,8

5.

Evans/Martin (GB), Ford

+ 1:08,7

6.

Meeke/Marshal (GB), Toyota

+ 1:36,5

7.

Loeb/Elena (F/MC), Hyundai

+ 1:38,1

8.

Tidemand/Floene (S/N), Ford

+ 3:08,0

9.

Huttunen/Linnaketo (FIN), Skoda

+ 5:35,4

10.

Lindholm/Korhonen (FIN), VW

+ 6:55,6

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