Solberg Bros. unlimited

Von Toni Hoffmann
Der Solberg-Xsara 2006 mit Manfred Stohl in Deutschland

Der Solberg-Xsara 2006 mit Manfred Stohl in Deutschland

«Mr. Hollywood» gegen «Big Brother»

Beim zweiten Lauf zur Rallye-Weltmeister im winterlichen Norwegen dürfte das Titelduell an der Spitze zwischen dem aktuellen Weltmeister Citroën und dessen Kronprinzen Ford etwas in den Hintergrund rücken. Die zahlreichen norwegischen Fans dürfte auf den Pisten in den verschneiten Wäldern rund um die einstige Olympia-Stadt Hamar bedeutend mehr der Zweikampf der Gebrüder Solberg interessieren. Auch bei dieser Familien-«Fehde» kommt es zum Kampf zwischen Ford und Citroën. Bei der norwegischen WM-Premiere 2007 ging der etwas ältere Henning als Sieger über seinen bekannteren Bruder Petter hervor. Henning Solberg erkämpfte sich in diesem Prestige-Duell noch den letzten Podiumsplatz, Petter direkt hinter ihm auf Rang vier.

Henning dürfte wegen der Aktualität seines Ford Focus des Stobart-Teams das bessere Sportgerät beim Heimspiel haben. Petter, nach dem Subaru-Ausstieg ohne Cockpit, hat sich nach langem Suchen für einen Citroën Xsara WRC entschieden. «Ein Citroën C4 WRC war einfach nicht aufzutreiben. Es gab keinen», sagte der Weltmeister von 2003. Sein Xsara hat eine glorreiche Vergangenheit. Das Chassis stammt aus dem Jahr 2001 (!). Im Xsara mit der Chassis-Nummer 412 gewann kein Geringerer als der fünffache Rekord-Champion Sébastien Loeb 2002 seine erste Rallye Monte Carlo. Es folgten die Siege 2003 bei der Rallye San Remo und 2004 auf Zypern. Ein Jahr später ging das Citroën in die Hände des belgischen Kronos-Teams über, das ihn für Manfred Stohl einsetzte. Mit dem zweiten Platz auf Zypern 2005 feierte der Wiener sein bislang bestes WM-Resultat, das er in Wales 2006 im Peugeot 307 WRC wiederholte.

Für «Mr. Hollywood» Petter Solberg, diesen Spitznamen bekam er wegen seiner Leidenschaft als erfolgreicher Disco-Tänzer in früheren Jahren, ist das zwar ein technischer Nachteil, doch er verspricht dennoch seinen vielen Fans eine tolle Show zu bieten. Um den technischen Nachteil gegenüber seinem fast zwei Jahre älteren Bruder Henning etwas zu kompensieren, erlaubte ihm die FIA die Verwendung eines aktiven Differenzials, das von der FIA aus den WRC verbannt worden war, aber auch nur deswegen, weil er als Privatier bei seinem Heimspiel startet. Für diesen Einsatz konnte er MSN, den Bereich der Computerspiele von Microsoft, gewinnen.

Sein älterer Bruder Henning - «big brother is watching you » - hat ihm auf jeden Fall wie 2007 einen harten Kampf um den Familien-internen Sieg angesagt. Petter wird trotz des technischen Nachteils versuchen, die Schmach von 2007 auszumerzen und den Familien-Sieg zu erringen. Legt man das Ergebnis des eher glanzlosen WM-Auftaktes in Irland zugrunde, könnte für Petter sogar ein Podiumsplatz in seiner Heimat möglich sein. Sein oft bedingungsloser Einsatz und seine fahrerischen Qualitäten sind bekannt. Das Duell der Solberg Bros. dürfte nicht nur aus norwegischer Sicht sehr interessant sein. Es ist eine besondere Brisanz beim zweiten WM-Lauf vom 13. bis 15. Februar in Norwegen.

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