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24h Le Mans Training: Porsche drückt aufs Tempo

Von Oliver Runschke
Wechselhafte Witterung und Porsche vorn: Training in Le Mans

Wechselhafte Witterung und Porsche vorn: Training in Le Mans

Porsche dominiert im freien Training von Le Mans, doch Audi folgt dicht auf. Webber an der Spitze. Wechselhafte Witterung bestimmt Training. Wird die Rekordjagd vertagt?

Ein Himmelreich für eine trockene Rennstrecke: Das mag sich mancher Teammanager am Mittwochnachmittag zum Trainingsauftakt der 24h von Le Mans gedacht haben. Wie schon am Testtag bestimmten Mischbedingungen das vierstündige freie Training in Le Mans. Das Training startete auf nasser Strecke, die nach 90 Minuten abtrocknete, bevor es nach drei Stunden wieder einige Tropfen gab. Runden im Trockenen sind in diesem Jahr bisher ein knappes Gut in Le Mans, nachdem der Testtag schon von wechselhaften Bedingungen geprägt war und kaum Erkenntnisse auf trockener Bahn lieferten. Das Set-Up muss in diesem Jahr in der Topklasse LMP1 besonders gut sitzen: Im Rennen gibt es in diesem Jahr erstmals eine Limitierung auf nur zwölf Reifensätze Slicks.

An der Spitze machte Porsche das Tempo, und wie. Alle drei 919 Hybrid lagen während der vier Stunden zwischenzeitlich an der Spitze. Wäre Romain Dumas nicht seine Bestzeit (3:21,1 Min) aufgrund verlassen der Strecke in der Ford-Kurve gestrichen worden, hätte es sogar eine Porsche-Doppelspitze gegeben. Schon nach zwei Stunden freiem Training knabberten die 919 in der insgesamt zwei Mal unterbrochenen Session (KCMG-Oreca steht und Abflug Murphy-Oreca mit Mark Patterson) an der Bestzeit vom Vortest (3:21,0) vor zehn Tagen.

So steht nach dem freien Training der Porsche 919 Hybrid von Mark Webber, Timo Bernhard und Brendon Hartley vorn, in dem Webber auch die schnellste Runde mit 3:21,3 Min. fuhr. Porsche war für Bestzeiten verantwortlich, doch die Audi folgte im Windschatten – am Ende war der schnellste Audi R18 e-tron quattro von Di Grassi/Duval/Jarvis, der die beiden weiteren Porsche 919 im Nacken hatte, als Zweiter nur 0,5 Sekunden langsamer als Webber im Porsche.

Die wechselhafte Witterung dürfte neue Le-Mans-Rekorde am Mittwoch nicht möglich machen. «Ich gehe davon aus, dass die Pole-Zeit bei diesen Bedingungen bei 3:17 Min liegen wird», sagt Porsche-Pilot Marc Lieb. Um Rekorde einzustellen, müsste die Marke von 3:15 Min fallen. Dennoch: 3:17 wären die schnellste Le-Mans-Rundenzeit seit der Hochzeit der Gruppe-C-Ära Ende der 1980er Jahre.

Von Rekorden weit entfernt ist Toyota. Die Japaner folgten, das war nach dem Testtag zu erwarten, mit einem Respektabstand von 3,5 Sekunden hinter den sechs deutschen LMP1.

Verglichen mit Nissan ist der Toyota-Rückstand allerdings nicht der Rede wert. Zwar ging es bei Nissan bereits zwei Sekunden schneller als beim Testtag. Doch dem schnellsten GT-R fehlten 19 Sekunden auf die LMP1-Spitze, damit lagen Matsuda/Shulzhitskiy/Ordonoez aber noch hinter dem schnellsten LMP2, dem KCMG-Oreca-Nissan von Howson/Bradley/Lapierre.

Aston Martin vor Corvette und Porsche lautete die Reihenfolge in der GT-Klasse im freien Training. Überraschend an der Spitze lag der Aston Martin von Rees/MacDowall/Stanaway vor der Corvette von Magnussen/Garcia/Briscoe und dem Vantage GTE von Mücke/Turner/Bell, dann folgte der Werks-Porsche 911 RSR mit Pilet/Makowiecki/Henzler.

Wer in Le Mans in diesem Jahr von der Pole startet, könnte sich bereits am Mittwoch im ersten Teil des Qualifying zwischen 22:00 Uhr und Mitternacht entscheiden, denn für den Donnerstagabend ist zum zweiten Teil des Qualifying auch wechselhafte Witterungsbedingungen vorhergesagt.

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