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Endurance-WMKolumne
Trauerspiel in Suzuka: Kawasaki siegt trotz Sturz
Die Siegerehrung wurde zur Farce, denn Yamaha wurde später der Sieg aberkannt. Kawasaki gewann also den 8h-Klassiker in Suzuka, obwohl Johnny Rea in der letzten Runde stürzte und die Kawa nicht ins Ziel brachte.
Im Artikel erwähnt



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Verdienter Sieger: Kawasaki Racing in SuzukaVerdienter Sieger: Kawasaki Racing in SuzukaFoto: EWC
Verdienter Sieger: Kawasaki Racing in Suzuka© EWC
Die Siegerehrung beim 8h-WM-Lauf in Suzuka/Japan glich einer gespenstischen Szene. Es war stockdunkel, das Kawasaki-Werksteam verfiel in Schockstarre, weil Spitzenreiter Jonathan Rea in der letzten Runde vor dem Rennende um 19.30 Uhr Ortszeit in der Finsternis auf nasser Fahrbahn stürzte.
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Den Mitgliedern des Kawasaki Racing Teams mit den Piloten Rea, Haslam und Razgatlioglu fuhr zuerst der Schreck in die Glieder, dann brach in der Box Jubel aus, denn man wähnte sich als Sieger des 8h-WM-Laufs, weil ja kurz nach dem Crash des Superbike-Weltmeisters mit der roten Flagge abgebrochen wurde. Und in so einem Fall wird die Runde davor gewertet. Zu diesem Zeitpunkt lag Rea noch überlegen auf Platz 1. Der Kawasaki-Star war zehn Minuten vor dem Abbruch noch 21,1 sec vor Yamaha-Pilot Alex Lowes und 40,3 sec vor Takahashi aus dem Red Bull Honda Team bei Start/Ziel vorbei gefahren. Er hatte die Gegner bei immer prekärer werdenden Verhältnissen um bis zu drei Sekunden pro Runde distanziert. Doch dann wurde auf den TV-Bildern Yamaha als Sieger eingeblendet. Manche TV-Reporter verloren die Übersicht und meinten, Johnny Rea müsse jetzt seine Kawasaki innerhalb von fünf Minuten an die Box bringen, dann würde seine Mannschaft trotz des Missgeschicks zum Sieger ausgerufen. Yamaha-Pilot Michael van der Mark sagte in den ersten Interviews, sein Team habe den Sieg nicht verdient, denn man habe zu viele Fehler gemacht, Kawasaki sei schneller gewesen. Das Kawasaki-Werksteam protestierte gegen die Wertung und bekam Recht, denn im ganzen EWC-Reglement der FIM findet sich kein Passus, wie zum Beispiel in der Superbike- oder GP-Weltmeisterschaft, dass ein Fahrer noch am Rennen teilnehmen muss, wenn er nach dem Abbruch in die Wertung kommen will. Im GP-Sport muss der Fahrer das Motorrad innerhalb von zwei Minuten nach der roten Flagge in die Box bringen, fahrend oder schiebend. In der Superbike-WM haben die gestürzten Fahrer sogar fünf Minuten Zeit.
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Da so ein Paragraph in der Endurance-WM nicht im Reglement verankert ist, endete die WM-Saison mit einer Farce. Die Yamaha-Truppe stieg auf das oberste Treppen des Siegerpodests. Kawasaki schaute vorerst durch die Finger – und konnte erst viele Stunden später im kleinen Rahmen privat feiern, jubeln und das Siegerpodest allein für sich beschlagnahmen. Rea und Haslam (er siegte 2014 in Suzuka auf Honda) hätten sich ein grandioseres Finale verdient.
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Dem Protest von Kawasaki wurde jedenfalls stattgegeben, der folgende Einspruch von Yamaha wurde von der Jury abgewiesen.
Kawasaki siegte also in Suzuka nach diesem 8h-Krimi vor Yamaha und Honda. Es war erst der zweite Kawasaki-Triumph in Suzuka nach 1993, damals mit dem SBK-Duo Scott Russell und Aaron Slight. Der in Japan anwesende FIM-Präsident Jorge Viegas und seine dilettantischen Funktionäre lieferten vor fast 100.000 Zuschauern und Millionen von TV-Zuschauer eine weiteren Beweis ihres Unvermögens.
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Denn die meisten EWC-Fans auf der ganzen Welt schalteten das Live Timing und die TV-Bildschirme in der Überzeugung aus, Yamaha Factory habe in Suzuka vor Red Bull Honda und F.C.C.-Honda gewonnen. Und Domi Aegerter fuhr als vermeintlicher Sechster zum Flughafen. Aber irgendwann erfuhr er, dass sein MuSAHSI-Team auf Platz 7 zurückgefallen war. Fünf und sieben Stunden nach der Zieldurchfahrt wurde am Live Timing immer noch Yamaha als Siegerteam 2019 ausgewiesen! Peinlich für die Promoter einer renommierten Weltmeisterschaft. Das digitale Zeitalter hat offenbar noch nicht überall Einzug gehalten. Die erschöpften FIM-Funktionäre mussten offenbar eilig zum Flughafen oder zum Abendessen. Und die Fans an der Strecke und vor den Bildschirmen wurden für dumm verkauft.
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Warum die überforderte Rennleitung nicht sofort nach dem mutmaßlichen Motorschaden der SERT-Suzuki von Etienne Masson abgebrochen hatte, die voraussichtlich Öl versprühte, verstand kein einziger Zuschauer. Um warum der Pechvogel nicht sofort die Fahrbahn verließ, sondern seine Kollegen in Gefahr brachte, ist auch unbegegreiflich – und sollte bestraft werden. Anderseits weiß bis heute niemand verlässlich, ob die Suzuki von Masson womöglich wegen eines losen Kühlschlauchs nur Wasser verlor oder ob wirklich Öl versprüht wurde. Resultate Suzuka 8h:
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