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Christian Danner: Mick Schumacher tut das Richtige
Am 24. November hat Ex-F1-Fahrer Mick Schumacher beim Rennstall Rahal Letterman Lanigan unterzeichnet – er fährt 2026 IndyCar. Der langjährige Formel-1-Pilot Christian Danner lobt den Schritt.
Die Chance auf einen Formel-1-Rückkehr ergab sich nicht. Mick Schumachers Wechsel von der Langstrecke (Alpine) zu den IndyCars ins Team RLL (Rahal Letterman Lanigan) löste unterschiedliche Reaktionen aus. Aber einer, der den Schritt von Mick als mutig und richtig beurteilt, ist der frühere Formel-1- und IndyCar-Pilot Christian Danner, der zwischen 1992 und 1997 in den USA fuhr.
Danner sagt: «Ich erwarte nicht, wie in manchen Medien zu lesen, sofortige Erfolge. Aber ich bin heilfroh für den Buben, dass er diesen Schritt machte, um sich von dem Druck zu lösen, der durch seinen Namen auf ihm lastet.»
«Mick ist jetzt in Amerika sein eigener Chef. Die IndyCar-Serie ist ideal, um sich menschlich und sportlich zu entwickeln. Warum? Weil er nicht dauernd mit den sieben Formel-1-WM-Titeln seines Vaters konfrontiert wird. Ich bin glücklich, dass er diesen Schritt machte.»
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Auf die Gefährlichkeit vor allem der Ovalrennen inklusive Indy 500 angesprochen, erklärt Danner: «Motorsport ist gefährlich, ja. In der Formel 1 ist alles, auch die Sicherheit, weiter entwickelt als anderswo. Aber die IndyCar-Serie hat sich zuletzt dramatisch zum Guten hin verbessert, bei Autos und Strecken. Man ist dort zwar nicht fünffach mit Wattebausch abgesichert wie in der Formel 1. Aber es ist zu verantworten, mit einem abgestimmten Risikomanagement dort zu fahren.»
Zum Phänomen, dass in der Formel 1 mässig erfolgreiche Piloten in den USA Stars und Champions wurden (wie die Indy 500-Gewinner Alexander Rossi, Marcus Ericsson oder Takuma Sato), sagt Danner: «In der Formel 1 gibt es eine ultra-brutale Auswahl. Wenn du heute nicht aus einer Akademie eines Teams kommst, bist du eigentlich verloren. So ist es für mich ein Wunder, dass Gabriel Bortoleto – trotz kurzer McLaren-Akademiezeit – es in die Formel 1 schaffte. Wer nach den Nachwuchsklassen nicht in die F1 aufsteigt, der sucht sich Einsitzer auf oberstem Niveau, also die IndyCars.»
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Den umgekehrten Weg schließt Danner aus: «Ich denke, dass es auch für die Besten in Amerika, inklusive Serienmeister Alex Palou, keinen Weg zurück in die F1 gibt. Man kann drüben wie Scott Dixon 20 Jahre höchst erfolgreich sein und sehr gutes Geld verdienen. Und er hat Freude am Motorsport und ist nach wie vor Spitze. So einer würde mich, wäre ich Mick, motivieren. Wer von den IndyCars in die Formel 1 kam, versagte hier. Und andere, die sich die Chance verdient hätten wie Palou, bekamen sie nicht.»
Danner nennt die Entscheidung des 26-jährigen Mick sogar «einen Befreiungsschlag. Er soll in den USA in Ruhe Rennen fahren. Er hat diesen Schritt nun gewagt, auch gegen Ratschläge wie zum Beispiel von seinem Onkel Ralf und von seiner Mutter, die immer gegen die gefährlichen IndyCars waren. Das ist ein mutiger Schritt von Mick.»
Einen positiven Nebeneffekt sollte Schumachers Wechsel auch haben: Dass die IndyCars endlich für ein breiteres Publikum im deutschen Sprachraum im TV zu sehen sein werden. Danner meint: «Wenn die europäische Kartellbehörde die Übernahme von Sky durch RTL genehmigt, können wir annehmen, IndyCar-Rennen auf RTL schauen zu können.»
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