Eddie Jordan: «Entscheidung der BBC ist verheerend»
Gestern hat die BBC bestätigt: Sofortiges Ende der Formel-1-Berichterstattung. 60 Fachkräfte stehen vor einer unsicheren Zukunft. Der frühere Teamchef Eddie Jordan sagt: «Es ist ein Schock.»
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Das Erdbeben kam nicht unerwartet – Mitte November hatte die BBC bestätigt, dass im Laufe der kommenden Jahre mehr als 200 Millionen Euro gespart werden müssen. Dies ist notwendig, weil immer weniger Menschen einen Fernseher besitzen und dafür Gebühren entrichten. 50 Millionen Euro müssen bei Sportrechten eingespart werden, daher blieb Barbara Slater, Sportdirektorin der BBC, keine Wahl: "Die finanzielle Situation macht einige harte und unerwünschte Entscheidungen notwendig. Ein erheblicher Teil der Sparmassnahmen, die BBC Sport beitragen muss, werden durch das sofortige Ende unseres Formel-1-Engagements beigetragen. Uns ist klar, dass das für viele Fans immens enttäuschend ist."
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Grossbritannien ohne Formel 1 auf BBC, das ist für viele Briten, als würde der ORF in Österreich der GP-Sportberichterstattung den Stecker ziehen oder als würde RTL in Deutschland keine Grands Prix mehr zeigen. 60 Fachkräfte stehen damit kurz vor Weihnachten vor einer ungewissen Zukunft und BBC-Mitarbeiter Eddie Jordan schimpft im britischen Mirror: "Klar wurde über diese Möglichkeit gemunkelt, aber was nun passiert ist, das ist ein Schock, es ist verheerend. In der Woche vor Heilig Abend will niemand so etwas hören. Noch schlimmer wird es, weil viele Mitarbeiter auf Wunsch der BBC von London in die MediaCity nach Salford/Manchester umgezogen sind. Ganze Familien sind umgesiedelt, Kinder sind neu eingeschult worden, so langsam haben sich alle dort eingelebt – und nun diese Bombe!"
Der Teamgründer des Jordan-Rennstalls sagt weiter: "Die Leute, mit welchen ich gesprochen habe, finden es herzzerreissend. Sie fragen sich, ob das Management im gleichen Team gespielt hat. Sie tun mir wirklich leid."
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Einige der BBC-Mitarbeiter könnten sich bei Channel 4 wiederfinden. Channel 4 wird zehn Grand Prix pro Jahr live übertragen, im Rahmen eines Dreijahresabkommens bis Ende 2018. Von den anderen elf Rennen wird es Aufzeichnungen geben. In den 90er Jahren legte Channel 4 vor allem dank Sportanlässen und US-amerikanischen Serien zu sowie durch Reality-TV-Formate wie Big Brother. Auch Starkoch Jamie Oliver ist auf Channel 4 zu sehen.
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In England kursiert, dass der 246fache GP-Teilnehmer David Coulthard neues Aushängeschild von Channel 4 werden soll. Ob auch Eddie Jordan das Channel-4-Hemd anziehen wird, ist nicht klar. Der Ire sagt: "Ich habe meine sieben Jahre bei der BBC genossen, und die Arbeit macht mir Spass. Ich bin im Herbst meiner Karriere, aber ausschliessen würde ich nichts."
Ob ihm die Kritik an der BBC nicht vielleicht als Nestbeschmutzung ausgelegt wird, ist Jordan einerlei: "Ich bin dafür bekannt, dass ich meine Meinung sage. Auch über die BBC."
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