Max Verstappen: «Ich habe nichts zu verlieren»

Mit dem Sieg in Katar hat sich Max Verstappen im Titelkampf eine echte Chance auf die fünfte WM-Krone in Folge verschafft. Vor dem Saisonfinale in Abu Dhabi fehlen dem Titelverteidiger zwölf Zähler auf den WM-Spitzenreiter Lando Norris. Auf dessen McLaren-Teamkollegen hat der Red Bull Racing-Star nach dem zweitletzten Saisonlauf einen Vorsprung von vier Punkten.

Das ist bemerkenswert, denn nach seinem Heimrennen in Zandvoort Ende April hatte Verstappen noch einen Rückstand von 104 Punkten auf den Australier, der die WM damals anführte. Die meisten GP-Beobachter waren sich sicher: Der Niederländer würde diesen Rückstand nicht mehr einholen können.

Der Ausnahmekönner aus Holland hat aber alle Zweifler eines Besseren belehrt. Und er geht gewohnt gelassen ins letzte Kräftemessen. Bei der FIA-Pressekonferenz in Abu Dhabi, zu der alle drei Titelanwärter zitiert wurden, sagte er: «Ich bin ziemlich entspannt, ich habe nichts zu verlieren. Ich bin wirklich zufrieden mit dieser Saison, wie wir das Blatt wenden konnten. Es ist fantastisch, dass ich wieder siegen konnte. Für mich ist es schon toll, dass ich hier als Titelkandidat sitzen kann. Alles andere ist ein Bonus. Ich versuche, das Ganze zu geniessen.»

Und Verstappen betonte: «Es ist schwierig, einen bestimmten Moment auszusuchen, an dem wir den Titel vielleicht verloren haben, es ist immer eine Kombination von Faktoren, die dazu führt.»

Der 28-Jährige stellte auch klar: «Letztlich gewinnt man einen Titel über 24 Rennen. Es gab viele Rennwochenenden, in denen wir kein siegfähiges Auto hatten. Trotzdem sind wir jetzt in dieser Lage und insgesamt bin ich sehr stolz auf unsere Arbeit und die Art und Weise, wie wir uns zurückgekämpft haben.»

«Ich habe schon vier Titel geholt, natürlich wäre ein Fünfter toll. Aber ich habe schon alles erreicht, was ich immer wollte in der Formel 1, ich mache weiter, weil es mir Spass bereitet und ich will einfach das Beste herausholen. Was das genau heisst, lässt sich jetzt schwer sagen, realistisch gesehen, sind wir nicht die Schnellsten, aber es kann so viel passieren, wie das jüngste Rennen in Katar gezeigt hat», ergänzte der 70-fache GP-Sieger.