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Mexikaner in Formel 1: Brüder Rodríguez unerreicht
​Sechs Mexikaner sind im Rahmen der Formel-1-WM Grands Prix gefahren, aber nur einer konnte gewinnen – der unvergessene Porsche-, Ferrari- und BRM-Star Pedro Rodríguez. Hier eine kleine Übersicht.
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Die Anzahl mexikanischer Rennfahrer in der Formel-1-WM ist überschaubar: Sechs Vertreter des mittelamerikanischen Landes haben den Sprung in die Grand-Prix-Startfelder geschafft. Zwei davon, die Brüder Ricardo und Pedro Rodríguez haben dem Autódromo Hermanos Rodríguez ihren Namen gegeben. Aber die mexikanische Piste hiess nicht immer so. Sie wurde erst nach dem Tod von Pedro in den 70er Jahren umbenannt. Zuvor hiess sie nach dem dortigen Park Magdalena Mixhuca, und das wiederum geht zurück auf die Kirche Santa María Magdalena Mixhuca, die der heiligen Maria Magdalena gewidmet ist. Der Name Mixhuca bedeutete bei den Ureinwohnern so viel wie Geburtsort.
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Die Bruder Rodríguez machten sich beide schon als Teenager einen Namen und holten zahlreiche Titel im Motorradsport, bevor sie auf vier Räder umsattelten. Vater Rodríguez konnte sich die Zweiradartistik seiner Buben nicht länger anschauen. Er ahnte nicht, dass die zwei in Rennwagen genau so fuchtlos ans Werk gehen würden. Pedro fuhr schon mit 13 Rennwagen, Ricardo mit 15. Ricardo riss viele Rekorde nieder, jüngster Mann auf dem Podest in Le Mans (wo man ihn zunächst wegen seiner Jugend – mon dieu! – gar nicht antreten lassen wollte), jüngster Sieger der Targa Florio. Längst erkannte in ihm Enzo Ferrari einen kommenden Weltmeister. In seinem dritten Grand Prix, auf der ehrfurchtgebietenden Bahn von Spa-Francorchamps, musste er Rang 3 Team-Leader Phil Hill überlassen. Enzo Ferrari hat es sich nie verziehen, dass er Ricardo für den ersten Mexiko-GP 1962 die Freigabe erteilte, einen Lotus zu fahren. Im Training bei diesem nicht zur WM zählenden Rennen stürzte der junge Rodríguez in der überhöhten Peraltada zu Tode. Er war keine 21 Jahre alt.
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Pedro, knapp zwei Jahre älter, war der Besonnene. Schnell galt er als Weltklasse-Sportwagenfahrer, mit Ferrari, Ford und vor allem im Porsche 917 war er an gewissen Tagen nicht zu schlagen. In der Formel 1 stimmte oft das Timing nicht. Er fuhr Cooper, als der britische Rennstall schon im Niedergang war (gewann aber in Kyalami 1967 seinen ersten Grand Prix), er fuhr Ferrari 1969, in einem schlechten Jahr der Italiener, dann wechselte er zu BRM, während Ferrari 1970 wieder Erfolg hatte. In Belgien 1970 eroberte Pedro seinen zweiten GP-Sieg, nach einem Highspeed-Duell gegen Chris Amon im March. 1971 kam der Mexikaner bei einem Sportwagenrennen im privaten Ferrari 512 von Herbert Müller auf dem Norisring ums Leben. BRM verlor innerhalb weniger Wochen beide Star-Fahrer, zuerst Jo Siffert, dann Pedro.
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Ein Rivale der Brüder war Moisés Solana. Nur zwei seiner acht Grands Prix fuhr er nicht in Mexiko (nämlich in den USA), über Rang 10 im Heimrennen 1964 kam er nicht hinaus. Der Hauptgrund lag am mittelprächtigen Material. Solana war der erste Formel-1-Fahrer, der mit der Startnummer 13 ausrückte (später fuhr Pastor Maldonado damit) und war überdies ein Weltklassespieler im Wurfsport Jai-Alai. Solana starb bei einem Bergrennen in Mexiko 1969 in einem CanAm-McLaren.
Héctor Rebaque erkaufte sich zunächst bei Hesketh 1977 einen Sitz, trat 1978 und 1979 in privat eingesetzten Lotus-Rennern an, ab 1980 war er Stallgefährte von Nelson Piquet bei Brabham. 1981 wurde er WM-Zehnter (Bestes Ergebnis: Vierter in San Marino, Deutschland und den Niederlanden), aber Ende der Saison wollte Sponsor Parmalat einen Italiener im Rennwagen. Mit knapp 27 trat Rebaque zurück, nachdem die IndyCar-Karriere nicht wie erhofft verlaufen war. Sergio Pérez und Esteban Gutiérrez sind Vertreter der Kart-Kids-Generation, sie teilen auch das Förderprogramm von der Escuderia Telmex, Pérez war überdies Mitglied der Ferrari-Fahrerakademie (ein Abkommen, das mit seinem McLaren-Vertrag 2013 beendet wurde), Gutiérrez wurde zum Ferrari-Testfahrer, was ihm für 2016 ein Cockpit im neuen Haas-Team eingebracht hat.
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Pérez und Gutiérrez machten sich schon als Teenager einen Namen. Sergio kam blutjung nach Deutschland, dann nach England, wo er Formel BMW, dann Formel 3 fuhr. 2008 hätte er einen Formel-1-Honda testen sollen, doch die Japaner verliessen die GP-Bühne, und der Test fiel ins Wasser. Gute Leistungen von Pérez in der GP2 führten zu einem Vertrag bei Sauber. Sergio bedankte sich mit drei Podesträngen (Zweiter in Sepang, Dritter in Kanada, Zweiter in Monza). Das McLaren-Jahr war ein Desaster. Sergio wechselte nach nur einem Jahr zu Force India, wo er in Bahrain 2014, Sotschi 2015, Monaco sowie Baku 2016 jeweils Dritter wurde. Gutiérrez wurde vom Sauber-Testfahrer 2013 zum Einsatzfahrer befördert, konnte aber nur in Japan punkten und wurde Ende 2014 ausgewechselt. Er ging zu Ferrari, das nun zum Sprungbrett seiner zweiten GP-Karriere geworden ist. Abgehoben hat Esteban nicht – er ist vor dem 19. WM-Lauf der Saison in Mexiko noch immer ohne Punkte. Bilanz: Von sechs Mexikanern haben fünf gepunktet (nur Solana nicht), drei haben beste Rennrunden gezeigt (Pedro Rodríguez, Sergio Pérez und Esteban Gutiérrez), zwei standen auf dem Podest (Pérez und Pedro), aber nur einer konnte gewinnen: Pedro Rodríguez. Der nächste Fahrer steht gewissermassen in den Startblöcken: Sollte Alfonso Celis am Freitagmorgen erneut für Force India fahren dürfen, kämen erstmals an einem Mexiko-GP-Wochenende drei Einheimische zum Einsatz.
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