Peinlich: GP-Autos 2021 kaum schneller als Formel 2?
Hinter den Kulissen wird an den GP-Rennwagen für 2021 gearbeitet. Racing-Point-Teamchef Otmar Szafnauer befürchtet: «Wir könnten am Ende Autos haben, kaum schneller als ein Formel-2-Wagen.»
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Noch immer ist unklar, wie genau die Formel-1-Rennwagen der Generation 2021 aussehen werden. Vor dem Singapur-GP haben die Teamchefs die jüngsten Konzepte von F1-Sportchef Ross Brawn und seinen Mitarbeitern vorgelegt erhalten, am Design wird weiter gefeilt. Was Verblüffung erzeugt hat: Die 2021er Renner sollen angeblich satte sechs Sekunden pro Runde langsamer sein als die gegenwärtigen Autos. Die Hälfte stammt von den neuen 18-Zoll-Rädern, die andere Hälfte von der vereinfachten Aerodynamik.
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Die Formgebung der Autos, will heissen: die vereinfachte Aerodynamik erzeugt Kritik. Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner in Singapur: "Ich kann mir nicht vorstellen, dass es unter den Rennställen auch nur eine Aero-Abteilung gibt, in welcher nach dem Lesen des Reglement-Vorschlags helle Begeisterung ausgebrochen ist." Die Entrüstung von Horner liegt auf der Hand: RBR beschäftigt eine der besten Aero-Abteilungen der Königsklasse. Racing-Point-Teamchef Otmar Szafnauer: "Meine grösste Sorge besteht darin, dass die neuen Autos noch schwerer werden, jedoch weniger Abtrieb erzeugen. Je nach Rennstrecke könnten die Rundenzeiten ansteigen um fünf bis sieben Sekunden. Um genau zu sein, geben wir dann 175 Millionen für die Entwicklung eines Autos aus, das kaum schneller ist als ein Formel-2-Fahrzeug." "Als ich mich für die Formel 1 zu interessieren begann, waren das die schnellsten Rennwagen auf dem Planeten. Und wenn wir das den Fans die nicht mehr bieten können, dann geht hier etwas Wichtiges verloren." Generell gilt für die Formel 1, als krasser Widerspruch zum extremen Leichtbau von Rennwagen: Die Autos werden in der Hybrid-Ära immer schwerer. Lewis Hamilton hat das ebenso moniert wie Sebastian Vettel: Als die beiden Champions vor zwölf Jahren mit der Formel 1 begannen, da waren die Formel-1-Renner knapp 150 Kilogramm leichter! Hier eine Tabelle, wie sich das Gewicht der Autos verändert hat. 1961 bis 1965: 450 Kilogramm 1966 bis 1968: 500 1969 bis 1971: 530 1972: 550 1973 bis 1980: 575 1981: 585 1982: 580 1983 bis 1986: 540 1987 bis 1993: 500 1994: 515 1995 bis 2008: 595 2009: 605 2010: 620 2011/2012: 640 2013: 642 2014: 690 2015/2016: 702 2017: 728 2018: 734 2019: 743 Lewis Hamilton hat sich den ganzen Frust von der Seele geredet: "Ginge es nach mir, hätten wir V12-Saugmotoren, manuelle Getriebe, keine Servolenkung mehr. Ich würde es für die Fahrer so schwer als möglich machen. Ich würde diese ganzen enormen Auslaufzonen verschwinden lassen. Ich möchte Rennwagen, aus welchen ich nach einem Rennen komplett erschöpft aussteige, so als hätte ich einen Marathon absolviert. Heute ist das so, dass ich glatt zwei oder gar drei Renndistanzen fahren könnte, kein Problem. Die Formel 1 sollte ein Sport für echte Männer sein. Heute kommen diese jungen Burschen, und es fällt ihnen leicht, das Limit zu finden. So sollte es eben nicht sein. Es sollte vielmehr irrsinnig schwierig sein – so schwierig, dass nur die Besten das schaffen. Und das bedeutet eben auch erheblich leichtere Autos. DAS wäre meine Formel 1."
Alle MotoGP-Fans fieberten der Saison 2025 entgegen. Ein sensationeller Dreikampf mit Marc Marquez, Pecco Bagnaia und Jorge Martin war vorprogrammiert. Doch für zwei Piloten lief das Jahr komplett aus dem Ruder.
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