Vor knapp zwei Wochen machte McLaren-Pilot Sergio Pérez nachhaltig auf sich aufmerksam. Zwar weniger dadurch, dass er die Konkurrenz hinter sich ließ, sondern mehr durch seine gewagten Überholmanöver, bei denen er auf die Gutmütigkeit seiner Gegner angewiesen war, um nicht von der Strecke zu fliegen. Genau das passierte schließlich auch, als Kimi Räikkönen nicht nachgab und die beiden kollidierten. In seinem Team hat der 23-Jährige aber trotzdem einen guten Stand, denn nach Teamchef Martin Whitmarsh lobt ihn nun auch der Sportliche Direktor Sam Michael über den grünen Klee. Pérez solle die etablierten Fahrer ruhig angreifen, sagte Michael bei BBC Sport. Das sei besser, als wenn er nur einfach versuche, ins Ziel zu kommen. "Das ist immer ein Balanceakt. Letztlich will man ja, dass er angreift und soviel Druck wie möglich macht. Das ist nicht so anders als bei den großen Piloten, die wir in den letzten 20 Jahren gesehen haben." Natürlich ging es um Zahlen, sprich Punkte, erklärte Michael weiter, "aber mir ist es lieber, wenn er das tut, als wenn er dafür kritisiert wird, dass er zu zögerlich ist, wenn er eine Chance hat. Er drückt der Formel 1 seinen Stempel auf und zeigt, dass er die Fähigkeit hat, das auch zu tun. Es wird sicher nicht immer klappen, so wie das bei anderen auch war." In Monaco hätte Pérez zwar Platz fünf verloren, stellte Michael fest. "Als er sich aber zu dem Angriff entschlossen hatte, hat Kimi sein Rennen ebenso weggeworfen wie er. Kimi hätte ihm die Kurve genauso gut überlassen können."