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Formel 1Kolumne
Schnell auf eine Pizza zu Villoresi
Manchmal versuchen Formel-1-Fans ganz bewusst, ein paar Tage ohne ihren Lieblingssport auszukommen – nur um dann in einem ungewöhnlichen Moment wieder davon eingeholt zu werden.
Im Artikel erwähnt

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Alle MotoGP-Fans fieberten der Saison 2025 entgegen. Ein sensationeller Dreikampf mit Marc Marquez, Pecco Bagnaia und Jorge Martin war vorprogrammiert. Doch für zwei Piloten lief das Jahr komplett aus dem Ruder.
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Der italienische Rennfahrer Gigi Villoresi 1952Der italienische Rennfahrer Gigi Villoresi 1952Foto: MichaelTeeLAT/Getty Images
Der italienische Rennfahrer Gigi Villoresi 1952© MichaelTeeLAT/Getty Images
Dass eine Pizzeria „da Bruno“ oder „da Giorgio“ oder ähnlich heißt, ist nichts Außergewöhnliches. Auch „da Luigi“ wäre in meinem Fall beim jüngsten Kurztrip an die Kvarner Bucht nicht überraschend gewesen. Dass aber das Lokal in meinem Hotel „Villoresi“ hieß, machte mich dann doch neugierig. Zusatz: „Pizzeria“ und „Sports Café“.
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Tatsächlich ist es eine Hommage an den Mailänder Luigi Villoresi (1909–1997), der ein Star der Zwischenkriegszeit und der Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg war – mit 31 Formel-1-WM-Läufen für Ferrari, Maserati, Lancia und die Centro Sud. 49 Punkte und acht Podestplätze fuhr er heraus, wurde zwei Mal (1951, 1953) WM-Fünfter, blieb aber in der Formel 1 sieglos. Dass in der Pizzeria im Hilton Costa Bella zwischen Rijeka und Opatija mit reproduzierten Plakaten, alten Fotos und sogar Getränkeuntersätzen dem Italiener gedacht wird, hat einen lokalen Grund: Das Lokal liegt unmittelbar an der früheren Strecke des Opatija-GP nahe der Haarnadel. Und Villoresi siegte dort am 9. Juli 1939, wenige Wochen vor Ausbruch des zweiten Weltkriegs, auf dem damaligen „Circuito del Carnaro“, der an der Küste und vom Layout her ganz dem Monaco-Kurs nachempfunden war, aber mit sechs Kilometern Länge und viel höheren Geschwindigkeiten eine gewaltige Herausforderung darstellte.
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Villoresi siegte in seinem Werks-Maserati 4CL mit einem Schnitt von 127,142 km/h – und das zwei Wochen nach dem Todessturz seines fünf Jahre jüngeren Bruders Emilio bei Testfahrten in Monza in einer Alfetta. Im gleichen Jahr, 1939, hatte Luigi „Gigi“ Villoresi schon den GP von Südafrika in East London gewonnen.
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Villoresi setzte nach dem Krieg seine Karriere bei Maserati fort, stand schon 1946 bei den 500 Meilen von Indianapolis am Start, in denen er als bester Nicht-Amerikaner Siebter mit 36 Sekunden Rückstand auf Sieger George Robson wurde.
1949, leider vor Einführung der Formel 1, siegte Villoresi in fünf Grands Prix. Ebenso 1950 im Ferrari 166, doch keiner zählte zur neuen WM. Überschattet wurde das Jahr durch Villoresis Unfall im GP der Nationen in Genf, bei dem der Mailänder auf einer Ölspur in die Barrieren schlitterte, sie durchbrach und drei Zuschauer tötete. Villoresi kam mit einem Beinbruch und Kopfverletzungen in eine Klinik.
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Fünf Siege feierte er auch 1951 (diesmal Ferrari 375), wieder ohne WM-Status. Doch sein größter Sieg war jener in der Mille Miglia 1951, der zweite für Ferrari im Prestige-Straßenrennen. 1953 wurde Villoresi als ältester Fahrer im Team der Mentor von Alberto Ascari, mit dem er 1954 zu Lancia wechselte. Bei Testfahrten in Rimini im April 1954 wurde er schwer verletzt. Der italienische GP in Monza war 1956 sein letzter Einsatz in der Formel-1-WM (mit Maserati). 1957 beendete er seine Karriere auf Rundstrecken, 1958 mit einem Sieg in der Akropolis-Rallye endgültig. Er zog sich ins Privatleben zurück und starb erst 1997 88-jährig in Modena. Der Kurs in Opatija (in Österreich-Ungarn und dann bis 1945 italienisch Abbazia) war seit 1931 Schauplatz von Autorennen („Circuito di Carnaro“).
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1946 kam Istrien mit der Kvarner Bucht zu Jugoslawien, es wurden die ersten Motorradrennen ausgetragen. Ab 1950 kehrten auch die Automobile zurück mit Sportwagen, Formel Junior und Formel 3 (1964 bis 1968 als Adriatic GP). Von 1969 bis 1970 und 1972 bis 1977 fanden hier Motorrad-WM-Läufe als GP von Jugoslawien statt, stets begleitet von Kritik an der Gefährlichkeit der Strecke. 1973 boykottierten drei Werksteams (MV Agusta, Yamaha, Harley-Davidson) nach den Todesstürzen von Jarno Saarinen und Renzo Pasolini in Monza den Grand Prix. Im 250-ccm-Rennen 1974 verunglückte Billie Nelson, verletzte dabei etliche Zuschauer und verstarb wenige Tage später.
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Der letzte GP 1977 wurde trotz FIM-Forderung nach verbesserter Sicherheit zum Fiasko. Im 250er-Training kam Giovanni Ziggiotto zu Tode. In der 50-ccm-Klasse flog Ulrich Graf nach einem Reifenschaden gegen einen Felsen und erlag später seinen Kopfverletzungen. Damit war das Ende von Rennen auf dem Opatija-Kurs besiegelt. Die Motorrad-WM übersiedelte mit den Soloklassen für 13 Jahre (1978 bis 1990) auf den nahen Grobnik-Kurs bei Rijeka. Dort fuhren die Seitenwagen von 1980 bis 2022 21 Mal noch um WM-Punkte. Die schnellste Runde in Opatija drehte 1977 Takazumi Katayama (Yamaha) in der 350-ccm-Klasse des GP in 2:13,7 min. Zum Vergleich: Villoresi notierte 1939 in der schnellsten Runde im Maserati 2:45,2 min.
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