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IMSAKolumne
24h Daytona: Nachbetrachtung des IMSA-Saisonauftakts
Die 24 Stunden von Daytona gingen mit einem Doppelsieg für Cadillac zu Ende. Mazda und Corvette erlebten ein Debakel. SPEEDWEEK.com schaut auf einige wichtige Ereignisse zurück. Das ist beim Klassiker alles aufgefallen.
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Dichter Regen: Der Cadillac DPi von WTR gewann die 24h von DaytonaDichter Regen: Der Cadillac DPi von WTR gewann die 24h von DaytonaFoto: LAT
Dichter Regen: Der Cadillac DPi von WTR gewann die 24h von Daytona© LAT
Zumindest für 14 Stunden waren die 24 Stunden von Daytona ein echtes Knaller-Rennen. Fast überall im Feld wurde richtig guter Motorsport geboten. Und das eine oder andere Drama stellte sich als die richtige Würze für die Daytona-Suppe dar. Dann kam jedoch der Regen nach Nordost-Florida, was all das schöne Entertainment schlagartig beenden ließ. Im Grunde gab es ab diesem Zeitpunkt nur noch minimale Rennaction, die von Gelbphasen und Unterbrechungen dominiert waren. Der Fight um die Siege in den einzelnen Klassen geriet in den Hintergrund.
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In ihrer Rechtfertigung für den vorzeitigen Rennabbruch sprach die IMSA von Wetterverhältnisse, die zum extremsten gehörten, was das 'Daytona International Speedway' jemals gesehen haben soll. Da stellt sich natürlich die Frage, warum das Rennen nicht schon viel früher als zehn Minuten vor Ablauf der Uhr abgebrochen wurde. Viele Stimmen im Paddock plädierten genau dafür. Auch auf den Rängen und in den weiteren Zuschauerräumen hatte kaum noch jemand Lust auf das Safety-Car. Dass Fernando Alonso ein Könner seines Faches ist, hatte der Spanier schon vor Jahren bewiesen. Was er jedoch an diesem Wochenende an Leistung abgeliefert hatte, ging über alles hinaus. Während die Fahrzeuge im 47 Wagen starken Feld der Reihe nach nur so von der Strecke segelten, behielt Alonso kühlen Kopf. Er schippete seinen Cadillac DPi locker durch die Wassermassen und fuhr somit zu einem verdienten Sieg. Dabei hatte er das auf einem Dallara-LMP2 basierende Fahrzeug vor dem Daytona-Test Anfang Januar noch nie pilotiert. Das war wahre Spitzenklasse. Die Leistung Alonsos ist auch seinem Teamchef Wayne Taylor aufgefallen. Dieser ließ Kamui Kobayashi und Renger van der Zande (beide ebenfalls Meister ihres Fachs) lediglich jeweils nur einmal während des Rennens ins Fahrzeug steigen. Ansonsten wechselten sich Alonso und Taylors Sohn Jordan im Cockpit ab.
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Eine Ermutigende Leistung boten zunächst auch die Mazda DPi. Nachdem Fahrzeug und Motor über den Winter nochmals ein ordentliches Update bekommen hatten, waren die beiden vom deutschen Team Joest eingesetzten Wagen über das Wochenende gesehen die schnellsten im Feld. Nur was bringt all der Speed, wenn beide Renner wieder einmal vorzeitig den Geist aufgeben? Eigentlich dachte man weitläufig, dass Motorenpartner AER seine chronischen Platzer endlich im Griff hätte. Zumindest auf der Langstrecke scheint dem aber nicht so. Bei den kommenden Sprint-Rennen ist Mazda aber nun mehr als siegverdächtig.
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Wahrhaft bulletproofed gilt dagegen eigentlich das Corvette-Werksteam von Pratt & Miller. Die diesjährige Daytona-Ausgabe wird die Truppe um Doug Fehan aber schnellstmöglich vergessen wollen. Schon in der Anfangsphase kollidierten beide Corvette in der Boxengasse. (Das gab es übrigens 2010 in Sebring schon einmal.) Dazu kamen noch technische Probleme und Crashes, sodass letztendlich Andere den GTLM-Sieg untereinander ausmachten. Solche missglückten Rennen gibt es halt manchmal.
Der Klassensieg ging recht unerwartet an den BMW M8 GTE. Tatsächlich machte der bayrische Hersteller über die Distanz die wenigste Führungsarbeit. Doch dafür kann sich die Konkurrenz nichts kaufen. Denn abgerechnet wird eben erst in der letzten Runde. Vielleicht haben hier aber auch Mächte jenseits des Erdbodens mitgewirkt. Nachdem der langjährige Schnitzer-Teamchef Charly Lamm Ende letzter Woche überraschend verstorben ist, gebührt BMW dieser Sieg voll und ganz. Da gibt es keine Zweifel. Vielen Dank dafür, lieber Renngott. In der GTD-Klasse hatte nach 2018 schon wieder das GRT Grasser Racing Team gewonnen. Die Truppe aus Österreich machte mit den Piloten Rolf Ineichen, Mirko Bortolotti, Christian Engelhart und Rik Breukers einen astreinen Job. Bedenkt man, dass das Team gerade erst von den 24h Dubai nach Daytona kam, so ist der Triumph noch viel süßer. Somit ist GRT nun auch Favorit bei den nächsten geplanten IMSA-Auftritten in Sebring, Watkins Glen und Road Atlanta.
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Der letzte Gedanke gebührt natürlich nochmals dem grandiosen Fernando Alonso, der (wegen eines Versprechers in der TV-Übertragung seitens Johnny O'Connells) nun den Spitznamen 'Fernando Lemanso' weg hat. Der 37-Jährige ist erst der dritte Mensch auf Erden, der nach einem WM-Titel in der Formel 1 auch Daytona-Sieger wurde. Die anderen beiden sind Phil Hill (1961 F1-Champion und 1964 Daytona-Gewinner) und Mario Andretti (1978 F1 bzw. 1972 Daytona). Wobei erwähnt sein muss, dass das Rennen im Jahre 1964 lediglich über die Distanz von 2000 Kilometern ging.
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