Honda-Star Tim Gajser kann sich nur selbst schlagen
Tim Gajser ist auf seiner Honda in Bestform und dominiert nach dem Ausscheiden von Multichamp Tony Cairoli (KTM) die WM. Mit 83 Punkten Vorsprung fährt er in der Komfortzone. Sein einziger Gegner ist er selbst.
Alle MotoGP-Fans fieberten der Saison 2025 entgegen. Ein sensationeller Dreikampf mit Marc Marquez, Pecco Bagnaia und Jorge Martin war vorprogrammiert. Doch für zwei Piloten lief das Jahr komplett aus dem Ruder.
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Der Knöchelbruch von MXGP-Weltmeister Jeffrey Herlings (Red Bull KTM) in der Vorbereitungzeit, dem Aus von Romain Febvre (Yamaha) im ersten Rennen der Saison und dann noch das Ausscheiden von Multi-Champion Tony Cairoli (Red Bull KTM) beim lettischen GP – Honda-Star Tim Gajser hat aktuell keinen direkten Gegner zu fürchten! Natürlich sicherte sich der Überflieger im Qualifiktionsrennen im indonesischen Palembang die Pole.
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Natürlich kann ein Arnaud Tonus (Yamaha) in seiner momentanen Hochphase Gajser hin und wieder ärgern, am Ende wird das aber nichts an der Dominanz des erst 22-Jährigen ändern. Mit 441 Punkten ist der Abstand auf seine noch fahrenden Verfolger Jerremy Seewer (289 P./Yamaha), Tonus (288 P.) und Paulin (288 P./Yamaha) zu groß. Hinzu kommt, dass Cairoli (358 P.) bei beiden indonesischen Stationen weiter fehlen wird, während der Slowene noch einmal 100 Punkte sammeln kann. Gajser wäre nicht dorthin gekommen wo er ist, hätte er nicht den unbedingten Willen zum Erfolg: den Drang zu gewinnen, das Herz eines Racers. Alles rauszuholen und manchmal über sein Limit zu gehen. Bei Letzterem hatte der stets freundliche Mann immer sein großes Problem, er ging zu oft über sein Limit.
Jeder, der den Slowenen in seiner Rookie-Saison 2016 fahren gesehen hat, kennt diesen Drang. Mit viel Speed und der Körperbeherrschung einer Katze sorgte er für spektakuläre Aufholjagden und ebenso spektakuläre Abflüge. Der Vergleich mit der Katze ist nicht weit hergeholt. Bei seinen Stürzen leisteten die Schutzengel des Honda-Stars Schwerstarbeit.
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Der Tim Gajser des Jahrgangs 2019 hat sich hingegen weiterentwickelt. Der Honda-Pilot fährt immer noch sehr schnell, aber er wirkt nicht mehr am absoluten Limit und das lässt ihn die Rennen solide beenden. Es scheint, als habe er eine innere Ruhe für sich entdeckt. Wenn er es jetzt noch schafft, sich nach einem mäßigen Start – insofern es passieren sollte – sich auch mit einem fünften Platz zufrieden zu geben, dann ist sein dritter Weltmeistertitel in greifbarer Nähe.
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Im ganzen Fahrerlager lässt niemand so viel Nähe zu wie Gajser. Durch seine extrem bodenständige und sympathische Art verbindet man mit ihm noch die alte Zeit des Motocross. Die Zeit, in der die Fahrer noch echte Typen waren, die nicht wie Superstars unerreichbar schienen. Immer wieder fällt bei dem Mann mit der Nummer 243 auf, dass er seinen Fans zuhört und sich interessiert was sie sagen, anstatt dies mit einem schönen Blick einfach hinter sich zu bringen.
Damit schafft es der 22-Jährige nicht nur die slowenischen Fans vor das HRC-Zelt zu locken, sondern auch alle anderen. Einen besseren Markenbotschafter kann sich Honda eigentlich nicht wünschen.
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