Lin Jarvis (Yamaha): «Niemand will einen Ducati-Cup»
Yamaha-Rennchef Lin Jarvis äußerte sich über die Ducati-Macht in der MotoGP und erklärte, wie das derzeitige Regelwerk angepasst werden müsste, um neue Hersteller in die Königsklasse zu locken.
Alle MotoGP-Fans fieberten der Saison 2025 entgegen. Ein sensationeller Dreikampf mit Marc Marquez, Pecco Bagnaia und Jorge Martin war vorprogrammiert. Doch für zwei Piloten lief das Jahr komplett aus dem Ruder.
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Mit Francesco Bagnaia, Jorge Martin, Marco Bezzecchi und Johann Zarco liegen aktuell vier Ducati-Fahrer in den Top-5 der Weltmeisterschaft. Während Ducati gleich acht Motorräder ins Rennen schickt, sind es bei Aprilia, KTM und Honda lediglich vier, Yamaha hat mit dem Werksduo Fabio Quartararo und Franco Morbidelli gar nur zwei Fahrer am Start.
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Aprilia-CEO Massimo Rivola meint daher, dass acht Ducati-Bikes zu viel seien, da sie aufgrund der wenigen Testtage einen großen Vorteil hätten. Hingegen sieht Yamaha-Rennchef Lin Jarvis die Lage differenzierter. "Ich respektiere Massimos Ansicht", schob er voraus, betonte aber: "Wir wollen keine Ausreden dafür finden, dass wir nicht konkurrenzfähig sind. Das sind nunmal die Regeln." Der Brite weiß eine einfache Antwort darauf, warum Ducati in der MotoGP aktuell so dominant ist. "Sie haben ein starkes Motorrad und sind bereit, dieses zu leasen. Ducati war sehr gut darin, im Regelwerk zwischen den Zeilen zu lesen." Dennoch ist er der Ansicht: "Acht Ducatis sind zu viel. Sechs würden ausreichen. Mit den heutigen Regeln und dem Sprint haben sie zu viele Daten. Dank der modernen Computer und den Auswertungsmöglichkeiten ist ihr Vorteil dadurch zu groß. Niemand will einen Ducati-Cup. Selbst Carmelo Ezpeleta würde lieber vier Bikes jedes Herstellers in der Startaufstellung haben."
Gleichzeitig bedauerte Jarvis: "Leider hat sich Suzuki zurückgezogen. Das war für alle unerwartet, aber so etwas geschieht bei großen Firmen." Damit künftig auch andere Hersteller den MotoGP-Eintritt wagen, braucht es laut dem Briten ein überarbeitetes technisches Reglement, das jedoch bis 2026 zunächst eingefroren wurde: "Unser Fokus liegt auf den neuen Regeln für 2026, aber zuvor müssen wir auf 2024 und 2025 schauen. Die Regeln müssen für alle gleich sein und enge Rennen ohne exorbitante Kosten garantieren. Sie müssen so entworfen sein, dass sie andere Hersteller motivieren, in die MotoGP einzusteigen."
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Welche Hersteller dafür infrage kommen? "BMW spricht seit vielen Jahren darüber, aber sie haben keine Intention, wirklich einzusteigen. KTM ist ein gutes Beispiel, da sie herausgefunden haben, dass der Sport der beste Weg ist, um in den globalen Markt einzusteigen. Vielleicht wäre Triumph noch eine Option. Aber erst einmal müssen wir die aktuellen Hersteller hier halten."
Alle MotoGP-Fans fieberten der Saison 2025 entgegen. Ein sensationeller Dreikampf mit Marc Marquez, Pecco Bagnaia und Jorge Martin war vorprogrammiert. Doch für zwei Piloten lief das Jahr komplett aus dem Ruder.
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