Miguel Oliveira (Aprilia): «Bin nur Teil des Systems»
Obwohl er sich in der Saison 2023 bereits mehrfach verletzt hat, ist RNF-Aprilia-Pilot Miguel Oliveira überzeugt, dass das neue MotoGP-Format keine Schuld an den vermehrten Stürzen trägt.
Alle MotoGP-Fans fieberten der Saison 2025 entgegen. Ein sensationeller Dreikampf mit Marc Marquez, Pecco Bagnaia und Jorge Martin war vorprogrammiert. Doch für zwei Piloten lief das Jahr komplett aus dem Ruder.
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Die bisherige MotoGP-Saison hat bereits ihren Tribut gefordert. In den ersten acht Grand Prix verzeichneten die Fahrer der Königsklasse 116 Stürze, 13 der 22 Stammpiloten haben sich dabei Verletzungen zugezogen.
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Darunter ist auch Miguel Oliveira, der für 2023 ins CryptoDATA RNF MotoGP Team gewechselt ist. Schon beim Saisonauftakt in Portimão wurde der Aprilia-Neuling in eine Kollision mit Honda-Star Marc Márquez verwickelt, bei der er sich die Sehnen an den Außenrotatoren des rechten Beins verletzte. Hinzu kamen eine Schulterluxation mit Fraktur am Oberarm sowie eine Verletzung am vorderen Labrum-Band-Apparat nach dem Zusammenstoß mit Fabio Quartararo (Yamaha) in Jerez. Der Portugiese verpasste daraufhin die Wochenenden in Argentinien und Le Mans. Und auch in den weiteren Rennen hatte er bislang wenig Glück. Nach einem Rennsturz in Mugello fiel er im Training am Sachsenring erneut auf die linke Schulter, weshalb sich der Genesungsprozess verzögerte. Zuletzt in Assen musste Oliveira das Rennen schließlich wegen eines Bremsdefektes aufgeben. Zur Sommerpause liegt der 28-Jährige daher nur auf WM-Rang 17.
Inzwischen wurden immer mehr Stimmen laut, dass die vielen Unfälle und Verletzungen auf das neue MotoGP-Format mit dem Kampf um einen Q2-Platz im ersten Training und dem Samstagssprint zurückzuführen seien. Der Aprilia-Pilot sieht hierfür jedoch keine Anhaltspunkte. "Ich analysiere jeden meiner Stürze, so auch die beiden Male, bei denen ich mich verletzt habe. Ich habe dabei nichts gesehen, was in der Verantwortung des Formats liegt. Ich denke nicht, dass man die Sprint-Rennen als Ursache der Unfälle nennen kann."
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Oliveira geht sogar noch einen Schritt weiter und weist jegliche Schuld vom Sprint-Format: "Die meisten Unfälle geschehen während der Sonntagsrennen. Das Einzige, was sichtbar ist, ist, dass der Sprint jedem Fahrer eine Idee gibt, in welche Richtung er sich am Sonntag bewegen kann. Das generiert in den ersten Runden unter Umständen etwas zu viel Aufregung und Unruhe. Aber das ist nicht der Grund für die Unfälle. Ich mag das neue System."
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Der 17-fache GP-Sieger vermutet, dass die hohe Leistungsdichte zu den gehäuften Unfällen, besonders in der Anfangsphase der Rennen, führt: "Wir haben die Devices, die unsere Bikes auf ein ähnliches Niveau bringen. Wir sind alle sehr schnell, am Start kann man daher kaum noch einen Unterschied machen. Alle sind so nah beisammen, daher sind einige Stürze einfach nur Pech."
Oliveira ist überzeugt: "In den bisherigen Rennen ist bereits viel passiert. Aber ich denke, wir brauchen die gesamte Saison, um uns ein Bild davon zu machen, wie sich die zwei Rennen pro Wochenende auswirken. Natürlich wäre es entspannter, nicht direkt im ersten Training um einen Q2-Platz kämpfen zu müssen. Aber das ist für alle gleich, daher sehe keine Notwendigkeit, das Format für 2024 zu ändern. Aber ich bin auch nur ein Teil des Systems und muss mich anpassen." Trotz seines bisherigen Pechs blickt der WM-17. zuversichtlich auf die verbleibenden Rennen. "Du hast zwei Optionen. Entweder du sitzt auf der Couch, weinst und bedauerst dich für das, was dir passiert ist. Oder du nimmst den Arbeitsweg und schaust positiv in die Zukunft. Das mache ich. Ich war schnell und konkurrenzfähig, das zählt für die Zukunft."
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