Pol Espargaró (KTM): Vorstoß in neue Grenzbereiche
Red Bull-KTM-Werkspilot Pol Espargaró ist neugierig, ob die verbesserte RC16 auch bei den nächsten Rennen konkurrenzfähig sein wird. «Das sechste Platz von Le Mans macht mich stolz.»
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Pol Espargaró liegt nach dem starken sechsten Platz beim Frankreich-GP auf Platz 9 der MotoGP-WM, er hat Maverick Viñales und Jorge Lorenzo hinter sich. Der 27-jährige Spanier setzte als einziger der vier KTM-Piloten eine RC16 mit allen neuen Komponenten ein. Da ist von einer längeren Schwinge (aus Karbon) die Rede, von einem geänderten Lenkkopfwinkel und von neuen Motorteilen, die die Fahrbarkeit und die Kraftentfaltung verbessern. "Wir werden alles tun, um dieses Material so rasch wie möglich für die anderen Fahrer nachziehen zu können", erklärte KTM-Motorsport-Direktor Pit Beirer am Sonntag gegenüber SPEEDWEEK.com.
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Das bedeutet, dass die neuen Komponenten nach Möglichkeit auch dem Red Bull-Factory-Teamkollegen Zarco und Miguel Oliveira aus dem Tech3-Kundenteam beim Mugello-GP die neuen Teil zur Verfügung gestellt werden. Oliveira ließ am Sonntag nach Platz 15 in Le Mans bereits anklingen, er sei mit der Entwicklungspolitik von KTM nicht einverstanden. Denn eigentlich sollten die vier MotoGP-Motorräder identisch sein. Pol Espargaró hat sich bisher als deutlich schnellste KTM-Pilot herausgestellt. Er legte sich in Le Mans tapfer mit Gegnern wie Petrucci und Morbidelli an und nützte die Stärken seiner V4-Maschine glänzend aus.
Dank der konkurrenzfähigen Motorleistung rechnet sich KTM jetzt auch für Mugello und Barcelona mit den 1 km langen Zielgeraden Chancen auf Top-Ten-Plätze aus.
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"Die Spitzenfahrer können mich nicht mehr so leicht wiederholen wie in der Vergangenheit", stellte Pol am Sonntag nach dem Rennen fest.
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Pol Espargaró hat in Le Mans in 27 Runden 5,9 sec auf den Sieger verloren, in Jerez (Platz 13) auf einer ähnlich winkeligen Strecke hingegen 20,1 sec auf den Sieger in 25 Runden.
Die technischen Verbesserungen sind also augenscheinlich. Die Entwicklungsgeschwindigkeit von KTM hat sich schon in Texas gezeigt: Dort fuhr Espargaró 2,7 sec schneller als im Vorjahr, die Gegner nur zwischen 0,9 und 1,1 sec. In Le Mans fiel dieser Vergleich nicht mehr so überragend aus, weil Pol Espargaró dort schon 2018 nach dem FP2 an siebter Stelle lag – wie am vergangenen Freitag.
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Espargaró umkreiste die Piste im FP2 von Le Mans 2019 um 0,478 sec schneller als im Vorjahr, Dovizioso mit der Ducati nur um 0,200 sec. Rossi war auf dem Circuit Bugatti am Freitag sogar um 0,141 sec langsamer als in der letzten Saison. WM-Leader Márc Márquez fuhr 0,496 sec schneller als 2018, Viñales hingegen um 0,776 sec schneller als bei seinem Frankreich-Auftritt im Vorjahr. Pol Espargaró verlor also im FP1 in diesem Jahr 0,495 sec auf die FP2-Bestzeit, im Vorjahr war es ähnlich – 0,478 sec. Aber die Rennpace von KTM war diesmal wesentlich besser, denn am Sonntag kassierte Pol zehn Punkte für Rang 6, im Vorjahr mit 32,2 sec Rückstand nur fünf Zähler für Platz 11. In welchem Punkt fühlte sich die KTM in Le Mans schlagkräftiger an als in Jerez? Pol Espargaró: "Die Karbonschwinge bringt etwas, der Motor hat sich verändert, das hilft uns alles sehr. Denn diese neuen Teile geben mir ein neues Gefühl, ich kann jetzt in Grenzbereiche vordringen, die in Jerez nicht erreichbar waren. Je näher wir das Limit ausreizen, desto schneller finden wir die Stärken unseres Motorrads. Diese Entdeckungen machen mich schneller, denn ich liebe diese Stärken der KTM. Ich kann gar nicht beschreiben, wie viel Spaß mir das Rennfahren am Sonntag gemacht hat. Ich war von der ersten bis zur letzten Kurve am Limit, obwohl ich anfangs Rutscher bei 300 km/h hatte. Ich hätte auch auf dem Boden landen können... Aber ich bin sitzengeblieben. Es war erstaunlich zu sehen, dass ich auf Valentino an manchen Stellen Zeit wettgemacht habe und dass Petrucci nur an mir vorbeikam, indem er mich gerammt und sein Winglet an meinem Arsch demoliert hat. Die Gegner mussten ans Limit gehen, um uns zu besiegen. Das macht mich wirklich stolz – und neugierig auf die nächsten Rennen. Ich kann das FP1 in Mugello kaum erwarten." WM-Stand nach 5 von 19 Rennen
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