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RallyeKolumne
David Richards: 40 Jahre Prodrive, eine Erfolgs-Story
​Wie sich aus der Begeisterung des Briten David Richards eine Firma entwickelte, mit Tourenwagen, GT-Autos und in Rallyes, ja sogar in der Formel 1 erfolgreich unterwegs – ob Schlamm, Schotter oder Rundstrecke.
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Bis heute unvergessen: Colin McRae als Überflieger im Prodrive-SubaruBis heute unvergessen: Colin McRae als Überflieger im Prodrive-SubaruFoto: RalphHardwickSutton/Getty Images
Bis heute unvergessen: Colin McRae als Überflieger im Prodrive-Subaru© RalphHardwickSutton/Getty Images
Als ich 1987 Motorsport-Sprecher bei BMW wurde, war mir klar, dass der damals neue M3 in der Gruppe-A-Version auf internationalen Rennstrecken dominieren würde. Doch ziemlich schnell erkannte ich, dass dieses famose Auto auch ein großes Potential auf Rallye-Strecken hat, zumindest dann, wenn der Asphalt-Anteil hoch genug ist und damit auch Chancen gegen Autos mit Allradantrieb bestehen.
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So geschehen bei der Rallye Korsika im Mai, einem Weltmeisterschaftslauf mit schwierigem Geläuf auf extrem engen Straßen, mit einem schier endlosen Kurven-Layout. Doch in diesem Jahr zeigte der Franzose Bernard Béguin mit dem BMW M3 der Konkurrenz, was eine Harke ist – er gewann die Rallye souverän, entgegen vieler Erwartungen auch aus der Fachwelt. David Richards, der Chef des 1985 gegründeten Prodrive-Teams, hatte zwar schon ein Jahr zuvor mit dem ziemlich skurril wirkenden Mini Metro 6R4 Rallyes bestritten, war mit einem Porsche 911 in der Middle Eastern Rally Championship gestartet. Doch offensichtlich hatte er als einer der ersten auf die Rallye-Fähigkeiten des M3 gesetzt, behielt seinen langjährigen Zigaretten-Sponsor Rothmans bei und war auf Anhieb damit erfolgreich. Auf eigene Kosten hatte der findige Brite, einst selbst Beifahrer bei einem wilden Kerl wie dem Finnen Ari Vatanen auf Ford, nach dem Korsika-Erfolg einige Fachjournalisten nach Großbritannien in seine Firma bei Banbury eingeladen. Wir in München hatten davon erst durch Artikel in diversen Magazinen erfahren, was ich nicht so toll fand. Ich rief Richards dazu an, er lud mich ebenfalls ein. Und ich war sehr beeindruckt: Denn der clevere Manager, damals 35 Jahre jung, Typ sympathisches Schlitzohr, hatte sehr schnell erkannt, womit sich im Motorsport Geld verdienen lässt. Er gewann nicht nur ein Jahr später die britische Tourenwagen-Meisterschaft mit Frank Sytner, ebenfalls auf M3, er übernahm 1989 schließlich – wofür er bei den meisten Fans noch heute bekannt ist – den Aufbau eines Rallye-Teams für Subaru. Hier war er extrem erfolgreich: Mit seinen blau lackierten Imprezas holte er sich 1991 (Colin McRae) und 1992 (Richard Burns) das heimische Championat im Rallyesport. Ausnahmepilot McRae wurde 1995 auch Rallye-Weltmeister. Subaru als Marke im Prodrive-Trimm sicherte sich von 1995 bis 1997 drei Mal den WM-Titel als erfolgreichste Marke. Doch Richards hatte noch lange nicht genug. Und so versuchte er sich, neben seinem Rallye-Geschäft, 1997 sogar in der Formel 1. Als die Benetton-Familie Flavio Briatore als Teamchef dort entlassen hatte, übernahm der smarte Brite. Doch schon bald verfing auch er sich im Geflecht des italienischen Konzerns, verließ nach nur einem Jahr das Team. Vier Jahre später fing er aber als Teamchef von B.A.R. Honda an, baute maßgeblich mit auf, musste aber 2005 auch hier passen, weil der Motoren-Partner andere Personal-Pläne verfolgte. Selbst zwei Jahre später hatte Richards noch Pläne, in die höchste Motorsportklasse mit einem eigenen Prodrive-Team einzusteigen – nur ein Rechtsstreit um die Einschreibe-Modalitäten hatte dies verhindert. Inzwischen hatte Richards, der zu seinen Terminen gerne den eigenen Hubschrauber benutzt und mich auch ein paar Mal bei Rennwochenenden auf der britischen Insel mitnahm, aber ein ganz anderes, weit profitableres Geschäftsfeld aufgetan. Denn er stellt in seiner blitzsauberen Fabrik die Rennversionen des Aston Martin DB9 her, jenes Auto, das in verschiedenen Rennserien eingesetzt wird, zuletzt auch erstmals in der DTM. Die Prodrive Limited, wie das Unternehmen mittlerweile heißt, baut aber auch immer noch extreme Versionen des Subaru Impreza und berät in der eigenen Entwicklungsabteilung in Warwick internationale Automobilhersteller. Was Motorsport angeht, haben Richards und sein Experten-Team aber auch längst die FIA-Raid-Weltmeisterschaft entdeckt, fahren dort mit dem Prodrive Hunter (zu Deutsch: Jäger). Dieses Auto, das unter seiner Buggy-Karosserie umweltfreundliche Technik bietet, hat es bisher schon mehrfach auf das Treppchen der Rallye Dakar geschafft, mit Piloten wie Sebastien Loeb. Und 2024 sicherte sich Nasser Al-Attiyah sogar die Rallye-Raid-Weltmeisterschaft auf diesem extremen Gefährt. So schließt sich der Kreis nach 40 Jahren: Richards Firma, die heute rund 140 Millionen Euro Umsatz im Jahr erwirtschaftet und eine feste Größe im internationalen Motorsport darstellt, fusst vor allem auf der Leidenschaft ihres Gründers, der mir einmal erzählt hat, wie er angefixt wurde. David Richards: "Ich war damals noch ein ganz junger Kerl, stand als Besucher neben vielen anderen Menschen im Schlamm an der Strecke der berühmten RAC Rallye. Die Art und Weise, wie die meisten Fahrer, oft verrückte Cracks aus Skandinavien, hier ihre Fords und Saabs durch unsere Wälder trieben, hat mich so fasziniert, dass ich mich mit 16 Jahren selbst als Co-Pilot probierte. Doch im Nachhinein muss ich zugeben, dass mir der Job als Geschäftsmann mehr Spaß und Erfolg eingebracht hat."
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