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Strauß und seine Rede vor den Auto-Bossen

Jetzt, da im neu zusammengesetzten Bundestag wieder jede Menge Reden geschwungen werden, kommen mir wieder Franz Josef Strauß und eine Veranstaltung in den Sinn, in deren Verlauf ich auch den ganz Großen dienen durfte.

Uwe Mahla

Von

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Franz Josef Strauß (vorne)
Franz Josef Strauß (vorne)
Foto: Gruppe C
Franz Josef Strauß (vorne)
© Gruppe C

1987 war BMW Gastgeber des jährlichen ACEA-Meetings, des Treffens der Unternehmensspitzen der europäischen Autobranche.

Hahn, Perrin-Pelletier, Breitschwert und wie sie alle hießen, gaben sich samt ihren Delegationen ein dreitägiges Stelldichein.

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Ein entsprechend hochkarätiges Programm war zu bestreiten. Für unseren Vorstandsvorsitzenden Eberhard von Kuenheim war es eine Selbstverständlichkeit, dass sein Haus die Aufgabe des Hausherrn perfekt ausführte. Und ich war der Veranstalter. Zwar waren alle Teilbereiche, schon bevor ich die Aufgabe erhielt, fein säuberlich eingetopft. Aber dann alles zum Funktionieren zu bringen — das war mein Part.

So kam es nicht von ungefähr, wenn ich in der Woche vor und während des Treffens immer wieder von einem Ort des Geschehens quer durch die Stadt München flitzen musste, um zu klären, zu entscheiden, zu improvisieren und einfach da zu sein hatte.

Deshalb erhielt ich während dieser Zeit einen der extrem raren Dienstwagen mit Autotelefon. Einen BMW 745i, das Feinste, das es damals im Programm gab. Das Hochgefühl, derart ausgestattet zu sein, wog aber mein Knieschlottern nicht im Entferntesten auf, wenn ich drüber nachdachte, was alles schiefgehen könnte.

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Es klappte alles, bis man sich zum feierlichen Abschluss-Dinner im Antiquarium in der Münchner Residenz traf. Dunkler, feiner Zwirn allenthalben, vornehmes Champagner-Geplauder, man freute sich auf Strauß als Bankettredner.

Wir warteten noch auf die Meldung, wann der bayerische Ministerpräsident im Anmarsch sei. Da kam plötzlich die bis dahin nicht geklärte Frage auf, ob Strauß seine 25-minütige Rede auf Deutsch oder auf Englisch halten werde.

Oberschlaue behaupteten, Strauß hielte sich viel darauf zugute, erstklassiges Englisch zu sprechen. Aber man wusste nie...

Falls er Deutsch reden würde, galt es, auf die Schnelle einen oder eine den hohen Ansprüchen von Redner und Auditorium entsprechenden Übersetzer oder eine Übersetzerin aufzutreiben.

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Abends um 19.30 Uhr! Um 20.30 Uhr sollte Strauß sprechen!

Wir machten eine uns als besonders flexibel bekannte Dame ausfindig. Sie saß nach einem harten Arbeitstag gerade in der Badewanne. Ich düste mit meinem Telefon-745er los, ließ mir unterwegs per Telefon den Weg erklären und setzte unsere Retterin mit fast noch feuchten Haaren so rechtzeitig ab, dass sie relativ unauffällig neben Strauß zu sitzen kam und das Mikrofon in die Hand nehmen konnte. Dann hielt der Politiker seine Rede. Auf Englisch.

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