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Bulega über Toprak-Fans: «Brauchen keine Ultras!»
Buhrufe, Drohungen, Polizei-Einsatz: Nach dem umstrittenen Superpole-Rennen in Jerez kritisiert Nicolo Bulega die Fans von Toprak Razgatlioglu – und warnt vor einer Fußball-ähnlichen Fankultur.
Superbike WM
Im Artikel erwähnt


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Beim Saisonfinale der Superbike-WM 2025 ging es hitzig zu. Ducati-Pilot Nicolo Bulega hielt den Titelkampf bis zum letzten Rennen offen – nach einem umstrittenen Manöver im Superpole-Rennen am Sonntagvormittag. In Kurve 5 überholte er WM-Leader Toprak Razgatlioglu aggressiv, worauf dieser zu Sturz kam. Die türkischen Fans reagierten sehr emotional. Im Parc Fermé wurde Bulega ausgebuht. Toprak-Sprechchöre übertönten den Moderator und die Interviews. Die Situation schien außer Kontrolle zu geraten.
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"Einige seiner Fans sind zu aggressiv", stellte Bulega fest und kritisierte nach dem finalen Rennen am Sonntagnachmittag das Verhalten der Razgatlioglu-Fans: "Sie schickten mir, meiner Freundin, meinem Vater und meinem Team viele unschöne Nachrichten auf Instagram." Am Montag veröffentlichte Nicolo Bulega auf seinen Social-Media-Kanälen ein Statement, in dem er betonte, Razgatlioglu nicht absichtlich zu Fall gebracht zu haben. Zugleich erklärte er, dass er sich unmittelbar nach dem Rennen persönlich bei seinem Konkurrenten entschuldigen wollte. "Ich habe viele falsche Dinge über die Berührung mit Toprak im Superpole-Rennen gehört. Das Wichtigste zuerst: Es war keine Absicht. Nichts liegt mir ferner. Jeder, der mich kennt, weiß, dass hohe Kurvengeschwindigkeiten meine Stärke sind – und dass ich meine Gegner stets fair behandle. In einer Saison voller Überholmanöver und Duelle am absoluten Limit – auf beiden Seiten – können Fehler passieren. Wäre es an einem anderen Wochenende passiert, hätte es vermutlich nicht für so viel Aufsehen gesorgt", schrieb Bulega.
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"Ich habe gelesen, ich hätte mich nicht bei Toprak entschuldigt. Das stimmt nicht. Ich habe es sofort getan – im ersten Interview mit TNT, direkt nach dem Rennen. Ich habe die erste Gelegenheit genutzt", stellte der Vizeweltmeister klar. "Ich wollte nach dem Podium persönlich mit ihm sprechen, doch er zog es verständlicherweise vor, erst nach dem zweiten Rennen zu reden."
Bulega nutzte die Gelegenheit, um einen eigenen Fehler einzuräumen. Mit seinem Verhalten im Parc Fermé zeigte er sich im Nachhinein unzufrieden: "Einen Fehler muss ich zugeben – meine Reaktion auf die Provokationen einiger türkischer Fans am Podium. Auf die Beleidigungen reagierte ich mit einem erhobenen Daumen. Das war nicht richtig."
Deutliche Worte fand der Ducati-Pilot für die Fankultur der Razgatlioglu-Anhänger, die eher zum Fußball als zum Motorradsport passt: "Ich finde, die Reaktionen mancher Razgatlioglu-Fans waren über das Ziel hinausgeschossen. Wir fahren Motorradrennen, kämpfen um eine Weltmeisterschaft und geben jedes Wochenende alles. Persönliche Beleidigungen und Drohungen gegen mich, meine Freundin, meine Familie oder mein Team haben mit Sportlichkeit nichts zu tun." "Das entspricht nicht dem Geist der Superbike-WM, die immer von gegenseitigem Respekt geprägt war – selbst in hitzigen Momenten. Mit Polizeieskorte das Gelände zu verlassen, war keine angenehme Erfahrung – weder für mich noch für die Menschen in meinem Umfeld. Aber ich möchte klarstellen: Toprak selbst ist anders. Er ist ein harter, aber fairer Gegner – und seine Fans sollten sich an ihm ein Beispiel nehmen", so Bulega.
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"Unser Sport braucht keine ‹Ultras›. Wir brauchen Menschen, die den Rennsport lieben – wegen dem, was ihn ausmacht: Mut, Respekt und echten Wettbewerb", erklärte Bulega und machte damit deutlich, dass eine Grenze überschritten wurde. Erst nach Razgatlioglus WM-Erfolg legte sich die Spannung. Als sich die beiden Rivalen in der Ehrenrunde und im Parc Fermé umarmten, wich die aufgeheizte Stimmung – ein versöhnlicher Schlussakt einer hitzigen Debatte. Doch was hat Razgatlioglu seinem WM-Rivalen mitgeteilt? "Ich verstand ihn nicht gut, weil der Motor lief. Er gratulierte mir und meinte, dass ich mir keine Gedanken machen soll und ein großartiger Fahrer bin."
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2
Nicolò Bulega
Aruba.it Racing - Ducati
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Álvaro Bautista
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