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DTM Norisring: Heftige Details zum Horrorcrash

Von Andreas Reiners
Immerhin 255 km/h hatte Gary Paffett beim Horrorcrash am Norisring kurz vor seinem Aufprall in die Leitplanken drauf. Die g-Kräfte waren enorm. Dazu gibt es nun auch Onboard-Aufnahmen.

Gary Paffett ist beim Horrorcrash am Norisring mit Prellungen davongekommen. Wenn man so will, mit einem blauen Auge. Nachdem er in der Anfahrt auf die Grundig-Kehre die Kontrolle über seinen Mercedes verlor, krachte er zweimal in die Leitplanken und anschließend in den Audi von Mike Rockenfeller, der zu dem Zeitpunkt nichts ahnend durch die Grundig-Kehre fuhr.

«Ich musste erst einmal eine Minute sitzen bleiben und meine Gedanken sortieren. Nach so einem Einschlag weißt du nicht genau, was passiert ist», erzählte Paffett, der gemeinsam mit Rockenfeller in ein Krankenhaus gebracht wurde. Als der Brite den behandelnden Ärzten erklärte, wie schnell er unterwegs war, «waren sie total schockiert. Sie waren überrascht, dass ich ohne Verletzungen ausgestiegen bin. Ich hatte sehr viel Glück». Rockenfeller brach sich bei dem Crash den Mittelfuß.

Die ersten Bilder und Videos vom Unfall waren bereits heftig, der DMSB gab nun Onboard-Aufnahmen von Paffetts Boliden frei. Darauf ist deutlich zu sehen, wie Paffett reflexartig die Hände vom Lenkrad nimmt, um sich vor möglichen Brüchen zu schützen.

Auch die Daten zum Unfall unterstreichen nochmals, wie viel Glück beide Fahrer hatten und wie sicher die heutigen DTM-Autos wirklich sind. Denn Paffett war kurz vor dem ersten Aufprall in die Leitplanke immerhin mit satten 255 km/h unterwegs. Dabei wirkten sechs bis acht g auf ihn ein. g-Kräfte sind Belastungen, die auf einen Menschen wirken, wenn er Beschleunigungen oder Änderungen von Geschwindigkeiten ausgesetzt ist.

Im Schnitt sind es in der DTM rund 2,5 g. In der Formel 1 können es bei den neuen Boliden bis zu fünf g sein. Zum Vergleich: Auf einer Achterbahn können kurzzeitig Werte von rund vier g auftreten. Bei untrainierten Menschen kann es ab fünf bis sechs g zu Bewusstlosigkeit kommen. Kampfpiloten erleben in ihren Jets für wenige Sekunden eine Belastung von rund neun g.

Paffetts zweiter Einschlag war allerdings noch weitaus heftiger: Beim Aufprall auf Rockenfeller waren es 38 bis 40 g. Auf Paffett wirkte also das 38 bis 40-fache seines eigenen Körpergewichts ein. Audi sprach im Fall von Rockenfeller von rund 35 g.

Bei ihm verläuft der Heilungsprozess übrigens planmäßig, teilten die Ingolstädter mit. In der kommenden Woche finden weitere Untersuchungen und Röntgenaufnahmen statt. Das Ziel des Meisters von 2013 bleibt unverändert: Der Start beim kommenden Event in Moskau vom 21. bis 23. Juli.

Der Crash im Video:

Onboard-Aufnahmen vom Crash:

 

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