Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Mercedes-Aus: DTM-Zukunft mit nur zwei Herstellern?

Von Andreas Reiners
DTM ab 2019 mit Audi und BMW?

DTM ab 2019 mit Audi und BMW?

DTM-Chef Gerhard Berger hat eine Zukunft mit zwei Herstellern nicht ausgeschlossen. Doch was sagen die Verantwortlichen selbst dazu? Wir haben nachgefragt.

Gerhard Berger kämpft um die Zukunft der DTM. Nach dem angekündigten Mercedes-Ausstieg nach der Saison 2018 geht es vor allem um die Frage: Kann die DTM neue Hersteller anlocken? «Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir weitere Hersteller in dieser Serie sehen werden und dass die DTM genauso weiterlaufen wird, wie sie auch mit Mercedes gelaufen ist. Sie wird auch ohne Mercedes weiterleben», sagte Berger in der ARD.

Aber: Der Österreicher hält es auch für denkbar, dass die Tourenwagenserie nur mit Audi und BMW weitermachen kann.

Von 2006 bis 2011 waren nach dem Opel-Ausstieg schon einmal nur zwei Marken unterwegs, Mercedes und Audi, eigentlich hieß es aber immer, dass es so etwas nicht mehr geben solle.

«Ich halte das für möglich. Das hat die DTM ja schon mehrfach bewiesen. Es kommt auf die Entscheider an. Wenn sie das wirklich wollen, sehe ich Möglichkeiten», hatte Berger der dpa gesagt.

Doch was sagen die Verantwortlichen? SPEEDWEEK.com hat nachgefragt. «Sag niemals nie, es hat ja schon mal ein paar Jahre funktioniert», glaubt Mercedes-Teamchef Ulrich Fritz. «Es hängt von den Bedingungen ab. Es ist allerdings aus Budgetsicht schwer, wieder mit neun oder zehn Autos zu fahren«, meinte er. Aber: «Wenn es eine Perspektive gibt, warum dann nicht ein oder zwei Überbrückungsjahre?»

In diese Richtung geht auch BMW-Motorsportdirektor Jens Marquardt. Das Wichtigste sei es, grundsätzlich eine längerfristige Perspektive zu haben, meinte er. Also kein langsamer Tod mit Flickschusterei und unklaren Zwischenlösungen und ungewisser Zukunft.

«Wie der Weg dahin aussieht, müssen wir uns anschauen. Wir müssen mit Interessenten darüber sprechen, wie ein Szenario 2019 plus aussehen kann. Was sind die Bedingungen, wie sieht das Konstrukt, das Konzept aus? Da muss man sich viele Wege offen lassen», sagte Marquardt. Erster Ansprechpartner sind die Kollegen der japanischen Super GT. «Aber auch darüber hinaus. Das wird sicher auch dazu führen, dass wir radikalere Veränderungen akzeptieren müssen. Da müssen wir offener für sein», meinte er.

Audis Motorsportchef Dieter Gass hat eine klare Meinung zu einem Duell in der DTM: «In der Vergangenheit wurde die Serie mit nur zwei Marken ausgetragen. In der aktuellen Situation ist das schwer vorstellbar.»

Gass weiter: «Wir beschäftigen uns im Moment damit, ob wir nicht zumindest einen Ersatz finden. Wir wissen, dass seit Jahren daran gearbeitet wird, andere Hersteller für die DTM zugewinnen. Ich hoffe, dass mit Gerhard Berger die Chancen, das zu schaffen, ein bisschen besser sind.»

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