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DTM-Testfahrten: Wer versteht die neuen Autos?

Von Andreas Reiners
Die DTM testet in Hockenheim

Die DTM testet in Hockenheim

Es ist der Startschuss zur heißen Phase der Saisonvorbereitung: In dieser Woche steigen in Hockenheim die DTM-Testfahrten. Wir beantworten vor der Generalprobe die wichtigsten Fragen.

18 Fahrer, vier Tage, 28 Stunden: Die heiße Phase der Vorbereitung auf die neue DTM-Saison steht an.

Fakt ist: Viel Zeit bleibt den Herstellern und den Fahrern nicht, sich an die neuen Autos zu gewöhnen. Wir beantworten die wichtigsten Fragen zum DTM-Test in Hockenheim.

Was steht an?

Die ITR-Testfahrten in Hockenheim, die Generalprobe für die drei Hersteller Audi, BMW und Mercedes vor der neuen Saison, die vom 4. bis 6. Mai an gleicher Stelle beginnt.

Die letzte Chance also, Feinabstimmungen auf der Strecke vorzunehmen und sich an die neuen Autos zu gewöhnen. Getestet wird von Montag bis Donnerstag, jeweils zwischen 9 und 12 Uhr sowie zwischen 14 und 18 Uhr.

Fans können wie immer dabei sein, die Südtribüne im badischen Motodrom ist für Zuschauer geöffnet. Der Eintritt ist frei. Wer die Tests per Live-Timing verfolgen will, wird hier fündig.

Wer fährt?

Alle 18 Fahrer dürfen an den vier Tagen ran und wechseln sich munter ab. Wir haben eine Übersicht, wer wann ran muss.

Montag: Audi: Jamie Green, Nico Müller, Mike Rockenfeller. BMW: Bruno Spengler, Marco Wittmann, Augusto Farfus. Mercedes-AMG: Gary Paffett, Edoardo Mortara, Pascal Wehrlein (Vormittag), Paul Di Resta (Nachmittag).

Dienstag: Audi: Robin Frijns, Loic Duval, René Rast. BMW: Timo Glock, Philipp Eng, Joel Eriksson. Mercedes-AMG: Gary Paffett, Edoardo Mortara, Paul Di Resta (Vormittag), Daniel Juncadella (Nachmittag).

Mittwoch: Audi: Mike Rockenfeller, Robin Frijns, Nico Müller, Jamie Green. BMW: Bruno Spengler, Marco Wittmann, Augusto Farfus. Mercedes-AMG: Lucas Auer, Pascal Wehrlein, Daniel Juncadella.

Donnerstag: Audi: Robin Frijns, Nico Müller, Loic Duval, René Rast. BMW: Timo Glock, Philipp Eng, Joel Eriksson. Mercedes-AMG: Lucas Auer, Pascal Wehrlein, Paul Di Resta.

Hinter Daniel Juncadella steht allerdings noch ein Fragezeichen. Der Spanier hatte sich zuletzt beim Mountainbike das Schlüsselbeinbruch angebrochen und wurde operiert. Juncadella ist aber optimistisch.

Er werde es langsam ausprobieren, sagte er: «Entscheidend wird sein, wie ich mich im Auto fühle. Dazu gehört auch, zu überprüfen, ob zum Beispiel die Sicherheitsgurte zu stark auf mein Schlüsselbein oder die Narbe drücken. Aber ich bin optimistisch, dass wir das hinbekommen werden. In der Woche nach dem Test werden die Fäden gezogen und dann bin ich überzeugt, dass ich bis zum Saisonstart Anfang Mai wieder fit bin.»

Was steht im Fokus?

Die neuen Autos, die durch die veränderte Aerodynamik anders zu fahren sind als noch 2017. «Man hat versucht, in der Aerodynamik weniger Flügel an das Auto zu bringen. Wir hatten vor allem in den Radhauskästen extrem viel Flügelwerk, das der Fan sowieso nicht gesehen hat. Das wollte man reduzieren. Dadurch wird das Racing noch besser und das Feld kommt noch näher zusammen», sagt Ex-Meister Marco Wittmann.

Die Folge der Änderungen: «Die Rundenzeiten werden wohl etwas langsamer. Das Ziel ist, das Auto ein wenig mehr in eine Instabilität zu bringen. Heißt: Das Auto rutscht mehr, der Reifenabbau kann stärker sein. Dadurch ist der Fokus mehr auf den Fahrer gerichtet.»

Meister René Rast meint: «Dadurch, dass jetzt mehr Einheitsteile verbaut sind, sind die Autos der Hersteller relativ ähnlich. Das führt dazu, dass meiner Meinung nach, das Feld noch enger zusammenrücken wird. Wir werden deshalb noch bessere Rennen sehen, es wird mehr Überholmanöver geben.»

Die Herausforderung für 2018: «Das richtige Setup, das Potenzial finden, was für viele Neuland ist», so Wittmann. Ähnlich sieht es auch Mercedes-Teamchef Ulrich Fritz. «Ein Schlüssel wird sein, dass man schnell versteht, wie sich das neue Auto verhält und es perfekt abgestimmt wird, für die Strecken, und auch für die Fahrer.»

Wie lief die Vorbereitung bisher?

Mau, muss man sagen. Vor Hockenheim rückten die Hersteller nur zu einem Test raus, und dabei hatten die Fahrer im spanischen Vallelunga mit widrigen Wetterbedingungen mit Regen und Schnee zu kämpfen. Das Aufgebot war sowieso reduziert.

Für Audi fuhren Rast und Green, für BMW Wittmann und bei Mercedes saßen Paffett und Auer im Cockpit. Der Österreicher baute am letzten Testtag allerdings einen Unfall. Der Mercedes war danach so schwer beschädigt, dass eine weitere Ausfahrt nicht mehr möglich war. Damit fiel das Debüt von Rückkehrer Wehrlein ins Wasser. Der wäre nämlich eigentlich noch dran gewesen.

Audi spulte Anfang März mit 207 Runden die meisten ab, gefolgt von Mercedes (119) und BMW (101). «Wir haben viele Setup-Varianten ausprobiert. Gerade für den Regen haben wir alles durchgetestet, was wir an Varianten hatten. Wir haben uns natürlich ein bisschen auf die Regenreifen konzentriert, dass wir da den optimalen Luftdruck finden für alle Bedingungen. Da gab es schon einiges», berichtet Rast.

Heißt für Hockenheim: Es wird heiß hergehen, die Zeit ist knapp. Nicht nur für die Fahrer, die noch gar nicht unter den neuen Bedingungen gefahren sind, sondern auch für die Hersteller, die für die letzten Abstimmungen vier Tage Zeit haben. Vor allem bei BMW werden da Erinnerungen an 2017 wach, als die Generalprobe durch diverse Probleme schief lief, man deutlich weniger fuhr als die Konkurrenz und diesem Rückstand lange hinterherlief. Immerhin stimmt schon mal die Wettervorhersage optimistisch.

Wie geht es danach weiter?

Für Teams und Fahrer stehen noch einige Dinge auf dem Programm. Fitnesstraining für Fahrer und Crew zum Beispiel, dazu Boxenstoppübungen und natürlich die Analyse der gesammelten Daten und Informationen von den Testfahrten, und dann bekommen die Autos noch den letzten Feinschliff für die Saison. Die startet vom 4. bis 6. Mai in Hockenheim.

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