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Mercedes-Teamorder sorgt für Zoff: «Das ist scheiße»

Von Andreas Reiners
Paul di Resta und Lucas Auer

Paul di Resta und Lucas Auer

Timo Scheider hatte es angekündigt. Und er hielt Wort: Der frühere Audi-Pilot nahm als Experte für den neuen DTM-Fernsehpartner Sat.1 kein Blatt vor den Mund.

Scheider kritisierte die Mercedes-Manöver beim fünften Saisonrennen in Budapest harsch.

«Das ist scheiße. Sorry das sagen zu müssen, aber es ist so. Di Resta hat Auer nach dem Stopp erst vorbeifahren lassen, später wurde zurückgetauscht. Das ist eigentlich ein No-Go und wollen wir nicht sehen», meinte Scheider zu der Szene in der 22. Runde, als Auer im Duell mit seinem Teamkollegen Paul di Resta keine Gegenwehr zeigte. Auch zuvor hatte zum Beispiel Pascal Wehrlein beim Gesamtführenden Gary Paffett keine Anstalten gemacht, sich zu wehren.

In Zeiten des Funkverbots gibt es zweideutige Eindeutigkeiten vom Kommandostand zwar nicht mehr. Doch Scheider weiß: «Der Fahrer weiß schon vor dem Rennen was in Situation xy zu tun ist. Man hat es dann beim Rücktausch gesehen, da blinken zweimal die Bremslichter auf, dann lässt er ihn wieder vorbei.»

Was sagen die Beteiligten? SPEEDWEEK.com hat nachgefragt. «Es geht immer um die richtige Balance und Zusammenarbeit, so war es heute auch mit Lucas. Wir haben uns gegenseitig das Leben nicht schwer gemacht und gutes Teamwork gezeigt - genau darauf kommt es an», sagte di Resta.

Nun kommt genau das aber bei den Fans nicht gut an, seit Jahren schon nicht. Sie wollen echtes Racing gegeneinander sehen, erst recht im fünften von 20 Saisonrennen. In den sozialen Medien gab es dann auch viele, die Mercedes kritisierten und resigniert feststellten, dass sich doch nicht alles zum Positiven verändert habe.

Auer räumte ein, dass er sich gegen di Resta weniger wehrte. «Ja klar. Audi war zu dem Zeitpunkt nicht weit weg. Da denke ich gar nicht an Paul, sondern an mich selbst. Wenn ich schon nicht gewinne, will ich wenigstens Zweiter werden. Da muss man einfach weiter denken.»

Mercedes-Teamchef Uli Fritz schob es auf die Selbstverantwortung der Fahrer. «Wir können nicht mit den Fahrern reden und haben auch nicht gesagt, wie es ablaufen soll. Die Fahrer machen das untereinander aus im Sine von „eigene Strategie optimieren“. Da hat Lucas entschieden, dass er sich die Reifen nicht kaputtfährt an Paul. Paul war zu dem Zeitpunkt auch schneller», sagte Fritz und betonte: «Es war keine Stallorder, keine Meisterschaftsentscheidungen, definitiv nicht.»

Er räumte ein, dass es am Fernseher «nicht schön» aussieht. Aber: «Man muss den Fahrern den Raum lassen, dass sie die Strategie selbst für sich optimieren.»

Im Lager der Konkurrenz kamen die Manöver nicht so gut an. BMW-Motorsportdirektor Jens Marquardt meinte: «Wir haben bislang tolle und spannende Rennen gesehen. Wir tun gut daran, diese guten Zutaten weiterzuführen und nicht beim fünften von 20 Rennen auf das Ende der Meisterschaft zu schielen.» Sein Fahrer Timo Glock, der von seinem Markenkollegen Bruno Spengler nicht vorbeigewinkt wurde: «Jeder hat eben seine eigene Philosophie.»

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