Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Paffett wütet nach Chaos: Hätten Leute sterben können

Von Andreas Reiners
Gary Paffett

Gary Paffett

Gary Paffett war nach dem Chaosrennen von Budapest stinksauer. Er prangerte an, dass der Lauf nicht schon nach dem ersten Crash von Lucas Auer abgebrochen wurde.

Gary Paffett nahm seine DTM-Kollegen in Schutz. Via Twitter verdeutlichte der Brite, wie schwierig die Bedingungen im Chaosrennen in Budapest waren. «Es war beinahe unmöglich, bei diesen Bedingungen nicht zu crashen. Für meine Teamkollegen und Gegner tut es mir leid, dass sie bestraft wurde», schrieb Twitter.

Kleiner Nachtrag: «DTM, zur Info: Ihr habt einen anderen Fahrer, dem das gleiche passiert ist, vergessen.» Paffetts Teamkollegen Lucas Auer und Edoardo Mortara waren nach ihren Crashs in der Boxengasse disqualifiziert worden, BMW-Pilot Bruno Spengler ebenfalls.

Mortara und Spengler bekamen zudem eine Rückversetzung um zehn Plätze für zwei Rennen auf Bewährung aufgebrummt. Wen Paffett mit seiner Info meinte, sagte er nicht. Gut möglich, dass es um Rennsieger Marco Wittmann geht. Er war haarscharf an einem Crash vorbeigeschrammt, hatte Glück im Unglück und bekam seinen BMW gerade noch in den Griff. Bestraft wurde er daher nicht.

Paffett hatte bereits nach dem Rennen seinem Ärger Luft gemacht, den DMSB und die Rennleitung harsch kritisiert. Für ihn war ganz klar: Man hätte das Rennen bereits nach dem ersten Zwischenfall, nach dem ersten Crash von Auer, abbrechen müssen. «Absolut und ohne Zweifel. Die Situation war bereits übel, es gab einen Kerl, der verletzt war», sagte Paffett. Bei Auers Crash hatte sich unter anderem der Sportwart die schweren Beinverletzungen zugezogen.

Paffett, einmal auf Betriebstemperatur, wetterte weiter: «Das ganze Rennen war katastrophal. Es war das beschämendste Rennen, an dem ich jemals teilgenommen habe.»

Der Routinier: «Ich weiß nicht, wie man ein Rennen fortsetzen kann mit einem Kerl, der die Beine gebrochen hat, in der Boxengasse. Das ist unglaublich. Wie kann man einen Krankenwagen in die Boxengasse lassen und gleichzeitig weitere Autos rein- und die Reifen wechseln lassen? Und das auf einem Untergrund, der wie Eis ist? Ich kann das nicht nachvollziehen. Wenn man den ersten Unfall sieht, stoppt man das Rennen. Sofort. Bei Edos Unfall hätten Leute sterben können.»

Mortara hatte bei seinem Crash gleich die ganze Boxenanlage über den Haufen gefahren. Mercedes-Mechaniker kamen aber mit leichten Verletzungen davon. Bei Auers Crash wurde ein Sportwart zwischen Auto und Mauer eingequetscht, er zog sich schwere Beinverletzungen zu.

«Die Boxengasse ist über dem Limit. Im Nassen kann man hier keinen Stopp absolvieren. Die Boxengasse ist verrückt», so Paffett weiter. Bemerkenswert: Die Strecke wurde von der FIA offiziell abgenommen. Sehr wahrscheinlich, dass vor dem Formel-1-GP in Budapest am 29. Juli Änderungen vorgenommen werden (müssen). Denn bei Regen droht den F1-Rennern ein ähnliches Szenario. Bei dem Wechsel von der asphaltierten Fastlane in die aus Beton bestehende Working Lane hat man keine Chance. Keine Bodenhaftung, wie auf Schmierseife oder auf Eis, so beschrieben es die Fahrer.

Warum wurde das Rennen nun nicht unmittelbar nach Auers Crash abgebrochen? SPEEDWEEK.com hat beim DMSB nachgefragt. Kurz und knapp: Zum Zeitpunkt des Unfalls von Auer habe noch nichts auf ein spezielles Problem in der Boxengasse hingedeutet, weshalb die Rennleitung zunächst das Safety Car auf die Strecke schickte. Es sei nicht abzusehen gewesen, dass es gleich mehrere Autos betreffen würde. Und auch das Ausmaß der Verletzungen sei nicht sofort ersichtlich gewesen.

Mit dem Safety Car wird eigentlich für Ruhe in der Boxengasse gesorgt, weil sich der Pflichtstopp nicht mehr lohnt. Doch in dem Regenchaos bogen in letzter Sekunde plätzlich noch fünf Autos in die Boxengasse ab. Wenn man so will: Vom Timing her ist es unfassbar unglücklich gelaufen. Erst nach den beiden weiteren Crashs wurde das Rennen dann schließlich abgebrochen.

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