R-Motorsport: Die Gründe für die Trennung von HWA

Von Andreas Reiners
R-Motorsport und HWA gehen in der DTM getrennte Wege. R-Motorsport-Teamchef Florian Kamelger äußert sich zu den Gründen.

Als Teamchef in der DTM weiß man natürlich, wie der Hase läuft. Klar ist: Dort, wo es sportliche Probleme und Schwierigkeiten gibt, entstehen automatisch Gerüchte. Wie bei der Zusammenarbeit von R-Motorsport und HWA in der DTM, denn das Debütjahr mit Aston Martin hatte dann doch einige Probleme zu verkraften.

Beim Saisonfinale in Hockenheim hieß es dann im Fahrerlager, es habe geknallt und es komme zur Trennung. Danach wurde sogar von einem kompletten Rückzug des Schweizer Teams gemunkelt. Als es dann tatsächlich zur Trennung von R-Motorsport und HWA in der DTM kam, gingen die Spekulationen natürlich weiter.

«Das Thema wird in der Saure-Gurken-Zeit etwas hochstilisiert und unnötig hochgekocht», findet R-Motorsport-Teamchef Florian Kamelger im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. Er betont: «Als Fan interessiert es mich nur, ob ich Aston Martin nächstes Jahr wiedersehe. Dem Fan ist es völlig egal, wie. Ich will als Fan nur, dass die Aston Martins nicht hinten herumfahren oder kaputtgehen.»

Fest steht seit der offiziellen Verkündung der Trennung, dass es mit R-Motorsport und Aston Martin 2020 in der DTM weitergeht.

Etwas anderes stand offenbar auch nie zur Debatte. «Wir haben ein längerfristiges Bekenntnis zur DTM und zur Class 1 abgegeben. Natürlich müssen die Parameter wie zum Beispiel die Finanzen stimmen. Aber wir haben uns immer unabhängig von der Trennung von HWA zur DTM bekannt», so Kamelger.

Doch warum kam es zur Trennung, zumindest was die DTM betrifft? HWA hatte ein Angebot für eine weitere Zusammenarbeit abgegeben. «Es hat zum Schluss einfach nicht gepasst, weswegen wir das Angebot für die Zusammenarbeit in der DTM nicht angenommen haben. Das Angebot hat nicht unseren Wünschen entsprochen», sagte Kamelger.

Da man mit dem Unternehmen aus Affalterbach anderweitig weiter zusammenarbeitet und aus Gründen der vereinbarten Verschwiegenheit will Kamelger keine Details vertiefen. «Unter dem Strich war es ein Paket von Themen, das wir abgewogen haben, das aber am Ende für uns nicht stimmig war. Wir wollen uns neu aufstellen und in der DTM einen anderen Weg gehen», sagte er.

Einen erfolgreicheren, denn bei allen positiven Aspekten des ersten Jahres ist auch klar, dass es 2020 im Feld nach vorne gehen soll. Denn vorne dabei waren die vier Boliden 2019 unter dem Strich dann doch zu selten.

Kamelger stellte klar: «Wenn ein Pferd, aus welchem Grund auch immer, lahmt macht es wenig Sinn, es immer wieder zu satteln. Dann ist es besser, man spannt ein neues vor den Karren.»

Dass der Gaul lahmte, lag vor allem am neuen Vierzylinder-Turbomotor, der für alle Hersteller 2019 eine Herausforderung war und Probleme bereitete. Bei Aston Martin durch den späten Einstieg noch mehr. Die ausgefallenen Vantage waren ein regelmäßiges Bild in der Saison.

Zwar gelangen im Laufe des Jahres Entwicklungsschritte, es ist aber fraglich, ob man mit dem vorherigen Weg 2020 eine adäquate Aufholjagd hätte starten können. Denn die Boliden sind homologiert, technische Weiterentwicklungen sind also eigentlich nur in einem engen Rahmen möglich. Es sei denn, man öffnet die Homologation, was dann aber wieder ins Geld geht.

«Wir hatten ein Problem, und dieses Problem haben wir alle unterschätzt: das Homologationsdatum am 1. April 2019», sagte der Teamchef: «Wir haben eine Antriebseinheit homologiert, die schlicht nicht gut genug war. Sie war nicht leistungsstark und nicht haltbar genug».

Auch das seien Gründe, warum man das Angebot nicht angenommen habe, erklärte er: «Dazu möchte ich betonen: Nicht, weil der Motor zu schlecht ist, sondern weil er homologiert und somit in seinen Spezifikationen festgelegt ist, ist es unglaublich schwierig, kostenintensiv und ineffizient, ihn zu verbessern.»


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