KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

Dream Race säuft ab: Chaos-Auftakt, Audi vorne dabei

Von Andreas Reiners
Das Dream Race erlebte einen turbulenten Freitag: Auf dem Fuji Speedway regente es in Strömen, es gab Unterbrechungen, einen heftigen Crash und am Ende noch eine Bestzeit von René Rast.

Mike Rockenfeller war die Freude anzusehen. Der Spaß, den die DTM-Fahrer beim Dream Race in Fuji haben, bei der historischen ersten gemeinsamen Veranstaltung von DTM und Super GT. «Es ist unglaublich, es ist einfach cool und eine Ehre, hier zu sein», sagte der Audi-Pilot.

Auch sein Markenkollege René Rast genießt den Auftakt zum Dream Race, der ersten gemeinsamen Veranstaltung von DTM und Super GT. «Es ist eine tolle Atmosphäre hier mit den ganzen Fans. Es ist sehr cool, hier zu sein», sagte der DTM-Champion.

Nur das japanische Wetter war unerbittlich und hatte so gar keine Lust, in die Euphorie mit einzustimmen. Den ganzen Freitag regnete es in Strömen, unaufhörlich prasselte der Regen über dem Fuji Speedway nieder und sorgte in Kombination mit Nebel für herausfordernde Bedingungen, nachdem der Auftakt am Donnerstag mit inoffiziellen Tests noch bei strahlendem Sonnenschein über die Bühne gegangen war.

Böser Crash von Mutoh

Doch der Freitag hatte es in sich, bereits im ersten Training ging es chaotisch zu. Hideki Mutoh flog mit seinem Honda NSX böse ab, zerstörte seinen Boliden. Die gute Nachricht: Der erfahrene Super-GT-Pilot konnte seinen Boliden augenscheinlich unverletzt verlassen. Unter dem Strich waren die 15 Super-GT-Boliden, die vier Audis und drei BMW nach einigen Unterbrechungen effektiv nur rund 20 von eigentlich 45 Minuten auf der Strecke.

Die Zeiten waren dementsprechend wenig repräsentativ: Manche Fahrer absolvierten lediglich vier Runden, anderen kamen auf zwölf Umläufe. Nissan-Pilot Jann Mardenborough setzte in 1:47,733 Minuten die erste Bestzeit des Tages. Bester DTM-Vertreter war Mike Rockenfeller auf Platz vier in 1:49,114 Minuten.

Die Wetter-Probleme zogen sich durch den ganzen Tag: Durch diverse Verzögerungen wurden zum Beispiel die Startübungen abgesagt. Beim Dream Race wird wie in der Super GT fliegend gestartet. Qualifying-Simulationen fielen ebenfalls den Verzögerungen zum Opfer.

Aber: Bei insgesamt vier Sessions konnten die Japaner die für sie ungewohnten Hankook-Reifen ausgiebig testen, auch unter den schwierigen Bedingungen am Freitag. Beim DTM-Finale in Hockenheim waren die Japaner mit den Regenreifen von Hankook überhaupt nicht zurechtgekommen und waren unter regnerischen Bedingungen komplett chancenlos.

Aber auch am Nachmittag bewiesen sie, dass es mit den Pneus inzwischen wesentlich besser läuft. Trotzdem behielt die DTM die Oberhand: Meister René Rast setzte in 1:50,385 Minuten die Bestzeit vor seinem Audi-Kollegen Loic Duval (1:50,878). Der Franzose ist von 2006 bis 2012 in der Super GT gefahren und hat sie 2010 gewonnen. Dritter wurde Tadasuke Makino im Honda NSX (1:51,332) vor Nick Cassidy im Lexus LC500 (1:51,831).

Nebel sorgt für Unterbrechung

Drittbester DTM-Pilot war Benoit Treluyer auf Platz neun, Elfter wurde Mike Rockenfeller. Damit landeten die vier Audi-Vertreter deutlich vor den drei BMW-Boliden. Marco Wittmann wurde in 1:53,829 Minuten 14. Lokalmatador Kamui Kobayashi landete auf Platz 16, Alex Zanardi auf Rang 21. Durch die tückischen Bedingungen kam auch das zweite Training nicht ohne rote Flaggen aus, die Session wurde nach einer Viertelstunde wie schon am Vormittag wegen Nebels kurzzeitig unterbrochen.

«Nur das Wetter ist schlecht, das Auto fühlt sich gut an. Hoffentlich können wir mit den Jungs mithalten. Ich hoffe, dass das Wetter jetzt nicht die ganze Zeit so bleibt», sagte Rockenfeller. Die Vorhersage ist für Samstag und Sonntag nicht ganz so schlimm, regnen kann es bei einer Wahrscheinlichkeit von teilweise 50 Prozent aber trotzdem.

Wichtig: In Hockenheim beim ersten Aufeinandertreffen hatten die Verantwortlichen nach einer eingehenden Prüfung auf eine Balance-of-Performance verzichtet. Damals wäre das aber sowieso nur bei den Super-GT-Autos möglich gewesen, da sich die DTM-Autos noch im laufenden Wettbewerb befanden.

Da das «Dream Race» eine Showveranstaltung ist, könnte das BoP-System theoretisch auch bei Audi und BMW zum Einsatz kommen, um das Feld anzugleichen. Die Verantwortlichen wollen laufend überprüfen, ob Anpassungen notwendig sind.

Nach den zahlreichen Testsessions wird es nun ernst: Am Samstag und Sonntag finden Qualifying und Rennen statt. Samstag ab 1.25 Uhr und Sonntag ab 1 Uhr werden die Qualifyings auf DTM.com im Livestream gezeigt, ebenso wie die beiden Läufe, die ab 6.25 Uhr MEZ zudem von Sat.1 live übertragen werden.

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