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Plötzlich elektrisiert? Berger-Gründe für Elektro-DTM

Von Andreas Reiners
Gerhard Berger

Gerhard Berger

Ein Freund der Formel E ist Gerhard Berger bis heute nicht. Gründe für eine Elektro-Rennserie auf der Plattform der DTM gibt es aus seiner Sicht trotzdem.

Als Freund der Formel E hat sich Gerhard Berger bislang nicht hervorgetan. Im Gegenteil: Bislang ließ der Österreicher selten ein gutes Haar an der Elektrorennserie.

«Als Entwicklungsplattform, als Ausstellungsplattform finde ich die Formel E total okay», sagte Berger zum Beispiel 2018. «Aber geiler Motorsport? Der eine oder andere fährt mit Jetski schneller als mit einem Formel-E-Wagen.»

Diese oder ähnliche, immer wiederkehrende Sticheleien sorgten dafür, dass Berger ganz generell als einer der größten Kritiker der Elektrifizierung des Motorsports angesehen wird. Was so aber nicht stimmt.

Seine Skepsis gilt in erster Linie der motorsportlichen Herausforderung für die Fahrer. Oder anders gesagt: Berger sind die Formel-E-Renner schlicht zu langsam.

So ist es auch zu erklären, dass Berger beim DTM-Finale in Hockenheim die DTM Electric präsentierte. Was unter ihm bei seinem Amtsantritt 2017 noch unvorstellbar schien, soll 2023 Realität werden. Eine E-Serie als Sidekick der DTM, vielleicht sogar als Ersatz, als Headliner der Plattform.

Er hat – zusammen mit Automobil- und Industriezulieferer Schaeffler - aus der Zukunftsvision etwas Greifbares gemacht, mit dem Demo-Fahrzeug, das in Hockenheim erste Runden drehte.

«Wir sehen uns dafür verantwortlich, Technologie und Motorsport zu bieten, wie wir ihn kennen. Wir sind alle noch nicht so mitgenommen worden von der E-Antriebstechnologie im Motorsport. Es ist zu langsam und zu unspektakulär», erklärte Berger.

«Deshalb haben wir uns gesagt: Wenn wir diese Zukunftstechnologie in Angriff nehmen und unsere Motorsport-Fans begeistern wollen, dann brauchen wir ein Leistungs-Niveau, das wir aus der Formel 1 kennen und Technologie in allen möglichen Bereichen, um die Fans mitzureißen», so Berger.

Immerhin soll das Auto auf 1200 PS kommen und damit auf nahezu doppelt so viel wie aktuelle DTM-Fahrzeuge (über 450 kW). Die Beschleunigung von 0 bis 100 km/h erfolgt in 2,4 Sekunden und ist damit circa 0,4 Sekunden schneller als die des aktuellen BMW M4 DTM.

«Das Auto hat mich vom Hocker gehauen. Nicht nur, weil es mit 1200 PS und 880 kW alles hat, was einen Rennfahrer begeistert, sondern das Ding hat wirklich funktioniert. DTM goes Green hat bewiesen - das ist die Zukunft. Und das für mich zum genau richtigen Zeitpunkt», sagte der zweimalige Champion Timo Scheider.

Bislang hat sich auch Scheider nicht unbedingt als Elektro-Enthusiast geoutet. «Ich bin ein Petrolhead. Aber wir sind früher mit Schlaghosen in die Disco gegangen, das machen wir heute auch nicht mehr. Wir haben eine neue Zeit, und die müssen wir erkennen und nutzen und jetzt ist der Zeitpunkt dazu», so Scheider: «Ich habe mich reingesetzt und Emotionen gespürt. Aus der Spitzkehre heraus zu beschleunigen war wie Achterbahn. Das Gefühl ist besonders.»

Berger weiter: «Den Fan reißt es mit, wenn es ein Gerät ist, bei dem man sehen kann, dass ein Sportler an die Grenzen seiner Möglichkeiten kommt. Das ist uns gelungen.»

«Es ist allen recht, wenn der starke Antrieb aus der Technologie kommt, die auch unsere Umwelt schont und voranbringt. Mit dieser Technologie Motorsport zu betreiben, wie wir ihn kennen, würde das Thema auf den Punkt bringen. Ich hoffe, dass wir es umsetzen können in der DTM», so Berger weiter.


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