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Emotionaler Götz-Sieg: «Fühlt sich verrückt an»

Von Andreas Reiners
Jubel bei Maximilian Götz

Jubel bei Maximilian Götz

Maximilian Götz hat im DTM-Titelkampf ein beeindruckendes Ausrufezeichen gesetzt. Sein Sieg am Norisring sorgt für Emotionen.

Maximilian Götz machte keinen Hehl daraus, wie emotional sein Heimsieg auf dem Norisring war. Er verdrückte Tränen unter dem Helm, dazu ist die ganze Familie vor Ort, dann prägt auch noch sein farbenfroher Hauptsponsor das Bild auf dem Stadtkurs – ja, und dann ist da auch noch die Titelchance.

Denn Götz liegt vor dem letzten Rennen am Sonntag hinter Liam Lawson (AF Corse/224 Punkte) und Kelvin van der Linde (Abt/206) auf Platz drei. Und das Momentum spricht für den 35 Jahre alten Götz.

Für ihn ist das ein besonderer Moment. «1994 bin ich zum ersten Mal hier gewesen, da war Liam noch nicht einmal geplant», scherzte Götz über 19-jährigen Lawson. «Es ist sehr emotional, hier wieder zu sein, es ist eine vierte Chance. Ich bin Formel BMW gefahren, Formel 3, die alte DTM und jetzt die GT3-DTM, in der ich eine Titelchance habe. Das fühlt sich verrückt an», so Götz.

Keine Frage: Mit dem Erfolg hat sich der Deutsche eindrucksvoll zurückgemeldet. «Das ist der wichtigste Sieg meiner Karriere», sagte Götz: «Die Reise war lang, wir hatten zuletzt Probleme mit Performance und Strategie, haben aber kühlen Kopf bewahrt. Die Saison ist dann zu Ende, wenn die letzte karierte Flagge fällt. Der Renngott wird dann entscheiden, was passieren wird.»

Zahlt sich eine ungewöhnliche Art der Vorbereitung vielleicht doch noch aus, obwohl Lawson und van der Linde lange Zeit als die heißeren Favoriten als Götz galten? Götz fehlten zuletzt die entscheidenden Prozent, seine Auftritte waren solide, ohne die großen Ausreißer nach oben.

Mercedes-AMG hatte zur Vorbereitung auf das Finale auf einem Flugplatz den Norisring nachgebaut, um die Besonderheiten des nicht permanenten Stadtkurses zu simulieren. Außerdem legte Götz selbst auf dem Weg zum Norisring noch einen Testtag in Hockenheim ein. «Natürlich hilft das», sagt Götz, «das gehört auch zum Spiel. Wir wollen die Besten sein. Wir sind ein starkes Team.»

Was noch fehlt: Performance im Qualifying, denn da war Götz nur Fünfter geworden. Auf dem Norisring ist der Startplatz aber egaler als anderswo. Schnell hatte sich der HRT-Pilot deshalb an die Spitze gekämpft und ließ seinen Mercedes-AMG GT3 anschließend fliegen. Die Titelkonkurrenten Lawson und van der Linde, die Dritter und Vierter wurden, hatte an diesem Tag keine Chance.

Deshalb sieht der Spitzenreiter nun auch Götz als härtesten Konkurrenten, bei 19 Punkten Vorsprung und 28 Zählern, die am Sonntag noch zu holen sind. «Er war super, super schnell. Die Pace der Mercedes ist sehr stark», sagte Lawson. Seine Marschroute: «Ich mache das, was ich immer mache. Ich hoffe, dass es reichen wird.»

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