Bauer: DMSB macht Titel vom Kuhhaufen zum Misthaufen

Von Rudi Hagen
Für Spikes-Artisten zählt  die Zahl der Rennen

Für Spikes-Artisten zählt die Zahl der Rennen

Der DMSB-Beschluss, ab 2016 keinen deutschen Meistertitel für die Eisspeedwayfahrer zu vergeben, scheint die Aktiven nicht so sehr zu berühren wie die Fahrer und Fans der Seitenwagenklasse auf der Gras- und Langbahn.

Auf der Tagung der Süddeutschen Bahn-Meisterschaft in Memmingen wurde jetzt bekannt gegeben, dass es das Prädikat «Deutsche Meisterschaft» im kommenden Jahr in der Seitenwagenklasse und beim Eisspeedway nicht mehr gäbe. Dafür würde in diesen Klassen eine DMSB-Meisterschaft ausgefahren.

Wie es von Seiten des DMSB hieß, hätte es hier nur eine Umbenennung gegeben, unter dem Strich wäre das aber dasselbe wie bisher geblieben. Es wären vier Kategorien eingeführt worden, die Deutsche Meisterschaft mit der DM Speedway und Langbahn-Solo, eine Kategorie darunter die DMSB-Meisterschaft, dann der DMSB-Cup und als letzte Kategorie der DMSB-Pokal.

Während in der Gespannszene der Aufruhr groß ist ob der angeblichen Herabwürdigung ihrer Klasse, wird die Kommentierung bei deutschen Eisspeedway-Piloten moderater geführt.

So sagte Markus Jell (33) aus Altfraunhofen bei Landshut im Gespräch mit SPEEDWEEK.com: «Persönlich macht mir das nichts aus. Wichtig ist, dass es ein Rennen mehr gibt und dass damit die Reihenfolge für die EM und die WM festgelegt wird. Wie das Ganze dann benannt wird, ist nicht so wichtig.»

Stefan Pletschacher (36), WM-Teilnehmer und Dritter bei der DM 2015, hat seine eigene Meinung, nachdem das Feld in Berlin beim DM-Finale mit fünf ausländischen Gastfahrern aufgefüllt werden musste. «Das Ganze ist zweischneidig, entweder ich kann eine DM mit 16 deutschen Fahrern machen oder ich lasse es. Der Sport ist so teuer und nur wenige können sich den leisten, also ist die Zahl der Rennen wichtig.»

Max Niedermaier (27), Deutscher Vizemeister 2015 aus Edling sagte: «Deutscher Meister oder DMSB-Meister? Es würde ja nur der Name geändert, aber besser wäre es schon, wenn es DM heißen würde. Wie soll ich einem Sponsor erklären, dass es nicht um den Titel eines Deutschen Meisters ginge? Aber wichtig ist letztlich das Rennen selbst, denn nur die Zahl der Rennen in einer Saison bringt einen weiter.»

Der Schlechinger Günther Bauer (43) bringt es auf den Punkt: «Mit so einer Entscheidung macht der DMSB die Meisterschaft vom Kuhhaufen zum Misthaufen. Ich wollte eigentlich meine Anzahl der Deutschen Meistertitel noch auf zehn erhöhen. Daraus wird dann wohl nichts mehr. DMSB-Meisterschaft, das hört sich ja an wie beim Seifenkistenrennen, ohne Überlegung das Ganze.»

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