Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Max Neukirchner sauer: «Wer plant solche Termine?»

Von Ivo Schützbach
Die Hälfte der Saison 2015 fiel Max Neukirchner wegen eines Oberschenkelhalsbruchs aus. Kommende Saison traut der Sachse dem Team Yamaha Austria in der Endurance-WM den Titel zu.

Wegen technischer Probleme beendete YART die Endurance-WM 2015 lediglich auf dem zehnten Platz. SPEEDWEEK.com traf sich mit Max Neukirchner zum Interview. Der Sachse erzählte, was er sich mit seinem Team dieses Jahr ausrechnet.

Abgesehen von deiner Verletzung: Wie zufrieden bist du mit deiner Saison 2015?

Im Großen und Ganzen bin ich sehr zufrieden. Yamaha hat ein supergeiles Motorrad rausgebracht, ich bin in zwei sehr guten Teams untergekommen. Bei MGM fühle ich mich in der IDM sehr wohl, wir hatten super Ergebnisse. Leider hatte ich den Sturz und den Oberschenkelhalsbruch, ich war lange verletzt. Sonst hätten wir Reiterberger das Leben bis zum letzten Rennen sehr schwer gemacht.

Auch bei YART fühle ich mich in der Endurance-WM sehr wohl, ein sehr professionelles Teams. Wir hatten aber viel Pech. Ohne die Ausfälle wären wir hundertprozentig Weltmeister geworden. Wir hatten eines der besten Teams.

Wo siehst du bei der Yamaha Verbesserungspotenzial?

Nirgends, ich wüsste nicht, was man für die IDM oder Endurance-WM verbessern kann. Mit diesem Motorrad kann man gewinnen. Wir brauchen nur das Glück und der Fahrer muss fit bleiben. Dann kommt der Erfolg von alleine.

Wie schauen deine Pläne für die Endurance-WM aus?

Ich bin immer noch sauer, weil sich zum Glück jetzt nur noch ein Rennen mit der IDM überschneidet. Für mich fällt Suzuka aus. Ich habe mit den Veranstaltern der IDM vor der Saison gesprochen und sie haben mir zugeischert, dass sie keine Überschneidungen mit der Endurance-WM haben wollen. Jetzt reden sie sich damit heraus, dass sie keinen Kalender hatten. Klar, es gab keinen Kalender, aber ein Anruf hätte gelangt, um ihn zu bekommen.

Jetzt überschneiden sich Ende Juli Schleiz und Suzuka. In Suzuka wird glaub ich zum achten Mal in Folge an diesem Termin gefahren und Motor Events legt Schleiz dahin.

Der IDM-Lauf auf dem Lausitzring am 18. September überschneidet sich nicht nur mit der Superbike-WM, sondern auch mit dem Bol d’Or in Le Castellet.

Ich fahre gerne Endurance und bin dort im offiziellen Werksteam unterwegs. Wenn das Material hält, dann werden wir Weltmeister, das ist das beste Team. Wir haben auch ein super Fahrertrio, sind sehr konstant und sehr schnell. Es gab von Teamseite voriges Jahr auch keine technischen Fehler.

Du wirst alle Endurance-Rennen außer Suzuka fahren?

So sieht es aus. Das Komische ist für mich, dass im Juli in Schleiz drei Veranstaltungen sind. Wer legt so etwas fest, wie sollen dreimal nacheinander Zuschauer kommen? Ich verstehe das nicht.

Le Castellet, was bereits zur Endurance-WM 2016/2017 zählt, überschneidet sich mit der Superbike-WM auf dem Lausitzring. Damit fällt dein geplanter Wildcard-Einsatz flach?

Das ist das Nächste. Mein IDM-Team und auch YART würden gerne auf dem Lausitzring mit mir mit Wildcard dabei sein, jetzt geht das nicht.

Ich verdiene mit Endurance Geld, mir taugt diese Meisterschaft. Ich bin extrem fit, letztes Jahr war ich immer einer der Schnellsten, auch nachts. Ich müsste mir irgendein dummes Ding erlauben, um 2017 nicht dabei zu sein.

Le Castellet ist das erste Rennen der übernächsten Saison, da kann YART also unmöglich Superbike-WM fahren.

Die Superbike-WM ist immer noch mein Ding. Ich würde lieber Superbike-WM fahren als IDM und Endurance. Aber damit verdiene ich mein Geld. In der WM sind die Zeiten so schlecht, da kannst du froh sein, wenn du ein Team findest, in dem du gratis fahren kannst.

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