Rallye-EM: Delecour fährt in Lettland
Bei der Jänner-Rallye lief es Delecour noch nicht so rund
42 Teams haben sich für den zweiten Saisonlauf der Rallye-Europameisterschaft in Lettland angemeldet. Davon dürfen sich wahrscheinlich deren drei bei der in unseren Breitengraden noch relativ unbekannten Schneerallye Liepaja–Ventspils konkrete Siegeschancen ausrechnen. Allen voran wohl der Finne Jari Ketomaa, der mit einem Ford Fiesta RRC ausrücken wird, sprich einem leicht modifizierten World Rally Car mit 1,6-Liter-Turboaggregat. Die beiden grossen Herausforderer treten dagegen mit konventionellen S2000-Autos, also ausgestattet mit 2-Liter-Saugmotoren, an: der irische Super-2000-Weltmeister Craig Breen sowie der Franzose François Delecour, beide mit einem Peugeot 207. Delecour war bereits beim Saisonauftakt (Jänner-Rallye) in Österreich mit dabei und holte sich dort den siebten Platz.
Weitere S2000-Piloten in Lettland sind der Ungare János Puskádi und die Tschechen Antonín Tlusták und Jan Cerny (alle Skoda Fabia) sowie der Franzose Jean-Michel Raoux (Peugeot 207). Letzterer hatte sich allerdings schon für die Jänner-Rallye angemeldet und war dann nicht erschienen. Die grosse Unbekannte ist der Einheimische Raimonds Kisiels mit seinem Mini John Cooper Works RRC, der die Bedingungen bei der «Liepaja–Ventspils» wohl bestens kennen wird.
Auch bei den Produktionswagen sind bekannte Namen auszumachen. So der Italo-Rumäne Marco Tempestini und der Ungare Frigyes Turán mit ihren Subaru Impreza STI R4, sowie mit ihren herkömmlichen Gruppe-N-Autos der Klasse 3 die Tschechen Vojtech Stajf (Subaru Impreza STI) und Jaroslav Orsák (Mitsubishi Lancer Evo IX). Insbesondere die männlichen Fans hoffen stark, dass auch das ukrainische Top-Model Inessa Tushkanova – googeln lohnt sich! – genügend Sponsorgelder zusammenbringt, um mit ihrem Mitsubishi Lancer Evo IX an den Start gehen zu können.
Als einziger deutschsprachiger Vertreter wird 2WD-EM-Leader Hannes Danzinger (Renault Clio R3) aus Österreich am Start stehen. Der 29-Jährige sieht sich in der Kategorie der Fronttriebler vor allem mit dem Franzosen Robert Consani (Renault Clio R3), dem Slowenen Rok Turk (Citroën C2 R2 max) und dem Italiener Elwis Chentre (Skoda Fabia R2) konfrontiert. Aber wie in allen Kategorien zuvor darf man auch hier die mit einem grossen Erfahrungsvorteil ausgestatteten lettischen Piloten nicht ausser Acht lassen.