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6h Shanghai: Erneute Pole-Position für Toyota TS050

Von Oliver Müller
Beim fünften Saisonlauf der Sportwagen-WM (FIA WEC) konnten Mike Conway und Kamui Kobayashi die Pole-Position für Toyota einfahren. Stefan Mücke holte in Shanghai mit dem Ford GT den ersten Startplatz in der GTE-Klasse.

Altes Spiel in der Sportwagen-WM: Auch beim Event in Shanghai werden beide Toyota TS050 Hybrid aus der ersten Startreihe losfahren. Während der 20-minütigen Qualifikationssession machten es die beiden Werkswagen untereinander aber extrem spannend. Denn erst mit Fallen der schwarzweiß karierten Flagge war final klar, welcher Toyota tatsächlich vorne stehen würde. Zunächst begannen Kamui Kobayashi und Fernando Alonso die Qualifikation in den beiden Hybrid-Werkswagen. Und der Japaner fuhr eindeutig schneller als sein spanischer Markengefährte. Als dann Mike Conway und Kazuki Nakajima die jeweiligen Fahrzeuge übernahmen, zementierte sich die Reihenfolge an der Spitze des Feldes.

Dann schickte die Toyota-Strategieabteilung aber nochmals Kobayashi und Alonso auf die 5,451 Kilometer lange Strecke von Shanghai, damit diese ihre jeweils erzielten besten Rundenzeiten nochmals verbessern können. (In der FIA WEC bestreiten immer zwei Fahrer die Qualifikation. Aus deren jeweiliger Bestzeit wird schließlich ein Durchschnittswert gebildet.) Alonso verbesserte seine Zeit aus dem ersten Run signifikant, jedoch konnte auch Kobayashi nochmals nachlegen. So blieb es bei der Pole-Position für den Japaner und Conway. Deren Wagenpartner José María López wird das Rennen am Sonntag somit vom ersten Startplatz aus beginnen. «Ich bin über das Ergebnis natürlich sehr glücklich. Es war sehr knapp. Wir nehmen der Extra-Zähler für die WM-Wertung gerne mit», freute sich Conway über die erreichte Durchschnittszeit von 1:42,931 Minuten.

Hinter dem zweiten Toyota (der final auf kombinierte 1:43,159 Minuten kam) platzierte sich der Rebellion R13 von André Lotterer und Bruno Senna, die gemeinsam einen Wert von 1:43,218 Minuten schafften. Ebenfalls aus der zweiten Startreihe wird der schnellere der beiden BR1 von SMP Racing losfahren können. Hier waren Stéphane Sarrazin und Egor Orudzhev in der Qualifikation unterwegs. Sie erzielten eine Zeit von 1:43,870 Minuten. Der zweite Rebellion von Mathias Beche und Thomas Laurent (1:44,179 Min.) sowie der BR1 von DragonSpeed (1:44,612 Min.) komplettierten die ersten sechs Startpositionen.

In der GTE-Klasse ging die Pole-Position an Ford. Stefan Mücke und Olivier Pla erreichten einen Durchschnittswert von 1:58,627 Minuten. Der Berliner Mücke hatte die Session zunächst begonnen und später den Ford GT an Wagenpartner Pla übergeben. In einer ähnlichen Vorgehensweise wie in der LMP1-Klasse stieg Mücke zum Ende der Qualifikation abermals in das amerikanische Fahrzeug und drehte eine Runde von 1:58,464 Minuten, was die oben genannte kombinierte Zeit und den ersten Startplatz in der GTE-Kategorie zur Folge hatte. «Das war eine schlaue Strategie von unserem Team. Wir haben festgestellt, dass die Strecke von Minute zu Minute besser wurde. Somit entschieden wir, nochmals eine zusätzliche schnelle Runde auszuprobieren. Das hat geklappt, weil auch die Reifen super funktionierten», freute ich Mücke über den Zusatzpunkt, den es für die Klassenpole gibt.

Rang zwei in der GTE-Kategorie schaffte der BMW M8 GTE von Martin Tomczyk und Nicky Catsburg mit einem Rückstand von 0,247 Sekunden. Dahinter folgte der Aston Martin Vantage AMR von Alexander Lynn und Maxime Martin (+0,373 Sekunden). Erwartungsgemäß am Ende des GTE-Pro-Feldes lag die Corvette C7.R von Oliver Gavin und Tommy Milner. Ihnen fehlte beim Gastauftritt in der FIA WEC 1,601 Sekunden auf die Klassenspitze. Den ersten Startplatz in der Am-Wertung holte sich der Aston Martin Vantage von Paul Dalla Lana, Pedro Lamy und Mathias Lauda mit 2.01,884 Minuten. Auf der LMP2-Pole steht der Oreca 07 von Jackie Chan DC Racing mit Ho-Pin Tung, Gabriel Aubry und Stéphane Richelmi.

Das 6-Stunden-Rennen in Shanghai startet am Sonntagmorgen ab 4:00 Uhr MEZ. Dabei könnte sich ein ganz anderes Bild als zuletzt einstellen. Denn aller Voraussicht nach dürfte es ein Regenrennen geben. Und dabei kann natürlich alles passieren. Wird Toyota vielleicht sogar von den privaten LMP1 niedergerungen werden können?

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