Formel 1: Carlos Sainz zurück zu Ferrari?

James Key (Toro Rosso): «Noch ist alles möglich»

Von Vanessa Georgoulas
James Key: «Am meisten Zeit liessen wir auf den Geraden zwischen den Kurven 11 und 13 sowie den Kurven 14 und 16 liegen»

James Key: «Am meisten Zeit liessen wir auf den Geraden zwischen den Kurven 11 und 13 sowie den Kurven 14 und 16 liegen»

Das Toro Rosso-Duo Daniil Kvyat und Carlos Sainz schaffte es im Qualifying zum Japan-GP trotz Power-Nachteil auf die Plätze 13 und 14. Während der Russe zufrieden war, sprach Sainz von einem schwierigen Tag

Knapp sechs Hundertstelsekunden trennten das Toro-Rosso-Duo Daniil Kvyat und Carlos Sainz im Qualifying von Suzuka. Die beiden Red Bull-Junioren reihten sich denn auch gleich hintereinander auf den Plätzen 13 und 14 ein, wobei der Russe diesmal der Schnellere blieb. Das 17. Formel-1-Rennen des Jahres werden somit beide aus der siebten Startreihe in Angriff nehmen.

«Das war ein schwieriger Tag für uns», seufzte Sainz hinterher. «Ich verpasste schon das dritte freie Training wegen eines Problems mit der Kontrollelektronik der Batterie. Deshalb fehlten mir im Vergleich zur Konkurrenz viele Runden, um mich aufs Qualifying vorzubereiten. Und auf dieser Strecke ist es schwierig, den Rhythmus zu finden... Ich musste also von Anfang an Aufholarbeit leisten und deshalb war es ein etwas hektisches Qualifying.»

«Fast hätte ich es wegen des Timings nicht ins Q2 geschafft. Zum Glück klappte das doch noch doch im Q2 konnte ich meine Rundenzeit bei meinem zweiten schnellen Versuch nicht verbessern. Ich machte dann in der Spoon-Kurve einen Fehler, weil ich eine andere Linienwahl ausprobieren wollte, und drehte mich. Normalerweise machst du solche Versuche im dritten Training», schilderte der Spanier.

Und Sainz fügte an: «Der Samstag lief also von Anfang an nicht wie geplant und ich hoffe, dass wir morgen einen besseren Tag erleben werden! Aber positiv betrachtet haben wir es trotz des schlechten Qualifyings auf den 14. Startplatz geschafft, das heisst, das Auto hat das Potenzial, um weiter nach vorne zu kommen. Unser Renntempo sieht vielversprechend aus – auch wenn es schwierig wird, in die Punkte zu fahren, schliesslich sind da noch ein paar andere Teams, die schneller sind als wir. Sollte im Rennen aber etwas Unvorhergesehenes passieren, könnte es klappen.» 

Weitaus positiver fiel Kvyats Tagesbilanz aus: «Ich bin ziemlich zufrieden mit meinem Qualifying, meine Runden waren sowohl im ersten als auch im zweiten Qualifying-Segment gut und ehrlich gesagt glaube ich nicht, dass heute mehr herauszuholen war. Ich habe auf jeden Fall mein Bestes gegeben und denke, das ganze Team um mich herum hat Bestarbeit geleistet.»

«Wir werden nun morgen schauen, wie nahe wir den Punkten kommen können. Das Wetter könnte das Ganze etwas durcheinanderwirbeln, aber das lässt sich nicht planen und wir sind auf alles vorbereitet. Ich fühle mich mit jeder Ausfahrt wohler im Auto und ich freue mich schon aufs Rennen», fügte der 22-Jährige an.

Ferrari-Motor von 2015 sorgt für den grössten Zeitverlust

Technikchef James Key erklärte: «Heute hatten wir auf ein etwas besseres Ergebnis gehofft, aber realistisch gesehen haben wir das Bestmögliche erreicht. Wir waren gestern mit der Fahrzeug-Balance nicht in jeder Hinsicht happy, deshalb haben wir vor allem mit Blick auf die langsamen Kurven Anpassungen vorgenommen. Diese haben sich im dritten Training als hilfreich erwiesen, denn es lief etwas besser. Wir konnten das aber leider nur mit einem Auto überprüfen, denn Carlos wurde durch ein Problem mit der CU eingebremst und wir hatten nicht viel Zeit, um das während des Trainings hinzubekommen. Deshalb konnte Carlos nur eine halbe Runde auf den mittelharten Reifen drehen – die sah zwar vielversprechend aus, aber wir werden nie erfahren, wie diese letztlich geworden wäre. Seine erste Zeit im Qualifying - gefahren auf der weichen Mischung - war also auch seine erste echte Runde.»

«Beide sind im ersten Qualifying gut durchgekommen, wir schickten Daniil Kvyat zur Sicherheit noch einmal auf die Strecke, aber seine zweite Runde war nicht nötig und wir holten ihn wieder rein. Wir konnten unsere Rundenzeiten im zweiten Qualifying-Segment nicht so stark verbessern, aber am meisten Zeit liessen wir auf den Geraden zwischen den Kurven 11 und 13 sowie den Kurven 14 und 16 liegen. Dagegen können wir nicht viel machen, denn in der zweiten Hälfte der Runde spielt der Speed auf den Geraden eine grosse Rolle, und genau das ist eine unserer grössten Schwächen», schilderte der Brite mit Blick auf den Nachteil des deutlich schwächeren 2015er-Ferrari-Motors, der im Heck der beiden Toro Rosso-Renner brummt.

Key bleibt dennoch zuversichtlich und betont: «Wir haben das natürlich bei der Abstimmung zu kompensieren versucht, indem wir uns auf unsere Stärken in de Kurven konzentrierten, und das spiegelt sich auch im Sektoren-Vergleich. Noch liegt alles drin, denn unsere beiden Piloten starten im Mittelfeld nebeneinander – und dürfen sich ihre Reifen selbst aussuchen. Angesichts des guten Renntempos, das die Beiden hatten bin ich zuversichtlich, denn da sind noch einige Autos vor uns, die wir im Rennen schnappen sollten.»

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