Klartext von Sauber

Von Peter Hesseler
Peter Sauber gibt beim Neustart seines Teams Gas

Peter Sauber gibt beim Neustart seines Teams Gas

Mit der Übergabe der Verantwortung für die Technik von Willy Rampf an James Key kündigt Teamchef Peter Sauber weitere Veränderungen in Hinwil an.

Das nach der BMW-Ära re-privatisierte Sauber-Team steht nach seiner schwierigen Startphase ohne WM-Punkte vor Veränderungen.

In dieser Woche wird in Hinwil der langjährige Technikchef Willy Rampf (56) seine Verantwortung an Neuzugang James Key (38) abgeben. Key kommt von Force India, dem Team, dem 2009 ein beispielloser Aufstieg vom Hinterbänkler zum Podestkandidaten gelang.

Teamchef Peter Sauber erklärt: «Ich war beeindruckt, was Force India mit begrenzten Ressourcen in der jüngeren Vergangenheit erreicht hat. Dafür ist James Key massgeblich verantwortlich. Für mich war es auch wichtig, einen Technischen Direktor zu engagieren, der es gewöhnt ist, mit limitierten Ressourcen zu arbeiten und dabei das Maximum herauszuholen. Bei uns steht ihm eine erstklassige Infrastruktur zur Verfügung, und ich bin überzeugt, dass er das Team vorwärts bringen kann.»

Key wird ab dem China-GP am 18. April auch an der Strecke Rampfs Part übernehmen. Kurzfristig geht es für ihn darum, das Potenzial des C29 auszuschöpfen, was wir in den ersten drei Rennen nicht getan haben. Langfristig wird er den Bereich Technik so strukturieren, wie er es für richtig hält.»

Die Notwendigkeit zu Veränderungen sieht Sauber glasklar: «Wir sind leistungsmässig nicht da, wo wir es erwartet hatten, und wo wir aufgrund der Möglichkeiten, mit denen wir den C29 entwickeln konnten, sein müssten. Ich suche selber nach Erklärungen. Klar ist, dass im zweiten Halbjahr 2009 (nach BMW’s Rückzugsankündigung) eine grosse Verunsicherung in der ganzen Mannschaft herrschte. Darüber darf man sich nicht wundern. Kein Mitarbeiter wusste, ob wir in Bahrain wieder am Start sein würden. Diese Verunsicherung verschwand erst, nachdem ich das Team übernommen hatte und die Mitarbeiter wieder eine Perspektive hatten. Es geht jetzt darum, so rasch wie möglich Versäumtes aufzuholen.»

Sauber geht bei seiner Begründung durchaus ins Details: «Wir durchleben als Team einen Neuanfang. Wir sind mitten im Wandel vom Werksteam zum Privatteam. Wir haben unser Budget um 40 Prozent und die Belegschaft um ein Drittel reduziert. Das ist ein massiver Einschnitt. Allerdings steht so ein Prozess der Einschränkung allen andern etablierten Teams aufgrund der FOTA-Restriktionen noch bevor. Es gilt, gewohnte Pfade zu verlassen und neue Wege zur grösstmöglichen Effizienz zu finden. Das gilt nicht nur in der technischen Entwicklung, sondern auch im operativen Bereich. Beispielsweise in der Zusammenarbeit der Ingenieure mit unseren beiden neuen Fahrern, so etwas muss sich einspielen.»

Schlusswort zum scheidenden Willy Rampf: «Da geht eine Ära zu Ende. Willy hat insgesamt 14 Jahre in unserem Team gearbeitet, zehn Jahre davon als Technischer Direktor. Er hat die Firma mit geprägt und war auch hauptverantwortlich für die Erfolge im Laufe der Jahre. Willy hat viel für unser Team geleistet, dafür bin ich ihm sehr dankbar.»
 

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