Romain Grosjean: Ein letzter Gruss für Nicky Hayden

Von Mathias Brunner
​Der Genfer Romain Grosjean (31) wird beim Grossen Preis der USA in Austin (Texas) einen besonderen Helm tragen: Der Fahrer des Haas-Rennstalls erinnert an den verstorbenen Motorrad-Star Nicky Hayden.

Der Autoverband FIA machte sich Anfang 2015 keinen Gefallen, als im Sportreglement ein neuer Passus zu finden war: «Um die Fahrer einfacher voneinander zu unterscheiden, muss der Helm jedes Fahrers über den Verlauf einer Saison im Wesentlichen die gleiche Bemalung aufweisen.»

Einige wenige Formel-1-Freunde fanden den Schritt des Autoverbands gut, weil der Wiedererkennungswert des Einzelnen dann höher sei. Die meisten anderen Fans fanden es hingegen cool, wenn ein Pilot auch mal mit anderem Kopfschutz auftauchte. Unvergessen das James-Hunt-Design von Kimi Räikkönen in Monaco, das alle liebten. Atemraubend auch der Knicks von Jean-Éric Vergne, der mit den Farben des 1973 tödlich verunglückten François Cevert fuhr. Marcus Ericsson fuhr in den Farben von Ronnie Peterson. Fast alle Fans waren bei Einführung der Helmdesign-Regel der Meinung: Hat die FIA nichts Gescheiteres zu tun?

Nach einem Jahr weichte die FIA die Regel auf: Generell hat das Verbot Bestand, das grundsätzliche Design darf nicht geändert werden. Mit einer Ausnahme pro Jahr – etwa für das Rennen des Jahres in Monte Carlo oder für einen Heim-GP eines bestimmten Fahrers.

Der Genfer Romain Grosjean nutzt diese Lücke für einen letzten Gruss an Nicky Hayden. Der Pilot des US-amerikanischen Haas-Rennstalls wird zum Grossen Preis der USA in Austin (Texas) vom 22. Oktober einen besonderen Helm tragen. Grosjean hat das Design aus der Feder von Adrien Pivot auf seiner Twitter-Seite präsentiert – auf den Bell-Vollvisierhelm von Romain ist ein Jet-Helm mit den Sternen und Streifen der USA-Flagge lackiert, an der Rückseite die Startnummer von Nicky Hayden, die 69, dazu sein Spitzname «Kentucky Kid».

Romain gehört zur grossen Gruppe von Formel-1-Piloten, die für Motorrad-Asse höchste Hochachtung hegen. Fahrer wie Lewis Hamilton, Daniel Ricciardo, Jenson Button oder eben Grosjean lassen kaum ein Rennen der weltbesten Motorradartisten aus.

Grosjean war im vergangenen Frühling fassungslos und trauerte mit Millionen von Fans: Nicky Hayden verlor am 22. Mai im Alter von 35 Jahren sein Leben. Der MotoGP- und Superbike-Star war nach einem Rennradunfall am Mittwoch schwer verletzt worden, die Eltern beschlossen, die lebenserhaltenden Maschinen abstellen zu lassen. Es gab keine Hoffnung, dass sich ihr Nicky je wieder erholen würde.

Auch in der Formel 1 war die Anteilnahme gross. «Lieber Nicky, wir werden dich vermissen, du wirst immer in unseren Herzen sein. Meine Gedanken und Gebete für dich und deine Lieben», schrieb der dreimalige Weltmeister Lewis Hamilton.

Jenson Button: «Ein weiterer der guten Jungs ist viel zu früh gegangen. Meine Gedanken sind bei seiner Familie und seinen Lieben in dieser schrecklichen Zeit.»

Auch McLaren-Direktor Zak Brown meldete sich zu Wort. Der Kalifornier drückte den Angehörigen sein Mitgefühl aus. «Die globale Motorsport-Gemeinschaft ist genau das – eine Gemeinschaft – und wir unterstützen den anderen in schwierigen Zeiten. Auch wenn McLaren nie bei Motorrad-Rennen involviert war, erkennen wir mutige Kerle. Und das ist es, was Nicky Hayden war: ein mutiger, schneller, brillanter Fahrer, ein Champion. Aber, noch wichtiger, ein wirklich grossartiger Junge, bewundert und respektiert von jedem, der ihn kannte.»

Der langjährige Formel-1-Pilot Mark Webber schrieb: «Eine wundervolle Person, authentisch und echt. Ruhe in Frieden, Kumpel.»

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