Formel 1: Proteste abgewiesen – Russell 1.

Christian Horner (Red Bull): F1 kein Schönwettersport

Von Mathias Brunner
​Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner ärgert sich über den Ablauf des Monza-Qualifyings. Er findet: «Die Formel 1 ist zu konservativ geworden, wir sind doch kein Schönwettersport.»

Die Fans in Monza machten ihrem Unmut durch Pfiffe und Buhrufe Luft: Einmal mehr gab die Rennleitung am Samstagnachmittag bekannt – Quali-Fortsetzung um weitere 15 Minuten verschoben, wegen misslicher Witterung. Doch zwischendurch liess der Regen immer wieder nach, teilweise bis auf wenig Tropfen, und viele Fans, die stundenlang im Regen ausharren mussten, fragten sich: Hätten wir das Abschlusstraining nicht früher wieder aufnehmen können als nach satten zwei Stunden und 35 Minuten Pause?

Sky-GP-Experte Marc Surer gibt zu bedenken: «Ich bin nicht der Ansicht, dass die Rennleitung unter Charlie Whiting da alles richtig gemacht hat. Nach dem ersten Abbruch gab es tatsächlich eine Phase, in welcher das Wetter ein wenig besser wurde, und da ist es verpasst worden, das Training wieder frei zu geben. Die Formel 1 ist in solchen Fällen übervorsichtig geworden.»

Das geht auf den schweren Unfall von Jules Bianchi in Suzuka 2014 zurück. Damals musste sich die Rennleitung den Vorwurf gefallen lassen, nicht richtig auf die Verhältnisse reagiert zu haben. Seither regiert die Vorsicht. Aber gehen wir dabei inzwischen zu weit?

Christian Horner, Teamchef von Red Bull Racing, hätte sich nach der Qualifikation im Speed-Tempel Monza freuen müssen – Max Verstappen Zweitschnellster, Daniel Ricciardo mit der drittschnellsten Zeit. Dennoch hielt sich die Begeisterung des 43jährigen Engländers in Grenzen. Denn er wusste: Seine Fahrer müssen wegen Einbaus frischer Motorteile nach hinten rücken. Und den Fans ist wohl ein Bärendienst geleistet worden, viele verliessen am Samstag Monza im Zorn (und sehr nass).

Horner findet: «Charlie Whiting war da ein wenig zurückhaltend. Das hat sich auch beim späteren Formel-2-Rennen gezeigt, als hinter dem Safety-Car gestartet wurde. Wir sind doch kein Schönwettersport! Natürlich habe ich Verständnis für die Argumentation, dass Sicherheit vorgehen muss. Aber ich finde, da gibt es schon Diskussionsstoff. Wir hätten früher fahren können als wir es letztlich taten.»

Auf die Frage an den Red Bull Racing-Weltmeistermacher Horner, ob er das Vorgehen der Rennleitung bei einer kommenden Sitzung der Formel-1-Strategiegruppe thematisieren wolle, meint der Brite: «Ich halte das eher für eine FIA-interne Angelegenheit.»

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