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Gridstrafen: Wie wird man den Schwachsinn los?
15 Startplätze zurück, 20, 25 oder gar 35: Die Strafversetzungen sorgen in der Formel 1 für kontroverse Diskussionen. Eine Lösung zu finden ist aber gar nicht so einfach.
Formel 1
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In manchen Rennen wurde das Feld nach dem Qualifying durch die Strafen so durcheinandergewürfelt, dass nur wenige Fahrer am Ende tatsächlich auf dem Startplatz standen, für den sie sich auch qualifiziert hatten.
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Die Ermittlung der Startaufstellung ist dann auch eine Wissenschaft für sich. Wahnsinn: Ohne die Strafversetzungen für den Getriebetausch hagelte es über 700 Strafplätze. Spitzenreiter ist da – Überraschung – Honda, die für rund die Hälfte der Rückversetzungen sorgen. Mark Webber hatte das Thema bereits vor einiger Zeit mit deutlichen Worten angestoßen. "Ich möchte keine Strafen für Fahrer, die damit nichts zu tun haben", stellte der frühere F1-Pilot und heutige TV-Experte klar. Er glaubt, dass die Formel 1 dadurch viele Fans verliert. Viele Menschen würden das Qualifying nicht schauen, "und wenn sie einschalten, denken sie: „Warum ist mein Lieblingsfahrer am Ende der Startaufstellung?“. Wir verlieren deshalb die Leute", so Webber. In der Tat ist es den Fans nur schwer zu vermitteln, dass Fahrer für den Tausch von MGU-H (Energie-Rückgewinnung am Lader) oder MGU-K (Energie-Rückgewinnung kinetisch) statt um den Sieg darum kämpfen müssen, mit viel Glück in die Punkte zu kommen. Webber sagt deshalb: "Den Müll brauchen wir nicht."
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Zahlreiche Leser haben uns dann auch geschrieben: Wieso wird nicht das Team bestraft? Der Fahrer kann ja nichts dafür, wenn etwas am Motor kaputt geht. Wieso gibt es keinen Punkteabzug? Aber auch hier gibt es das Gegenargument. Denn in zahleichen Rennställen werden Punkteprämien ausbezahlt, warum soll ein Mitarbeiter von McLaren finanziell bestraft werden, weil die Techniker von Honda ihre Hausaufgaben nicht gut genug gemacht haben? Weiteres Gegenargument: Dann pfeift ein Rennstall zugunsten des weitaus prominenteren Fahrertitels eben auf die Konstrukteurspunkte.
Ross Brawn ist sich des Problems bewusst. Der Formel-1-Sportchef sucht nicht erst seit gestern nach einer Lösung. Die komplette Abschaffung kann und wird es wohl kaum geben. Dafür will er beim Motor selbst ansetzen.
"Was wir mit den neuen Motoren erreichen sollten, sind Komponenten, die man kostengünstig wechseln kann, wann immer man will", sagte Brawn zuletzt in Brasilien. Zum Beispiel: "Wenn wir zu einem anderen Turbolader-Design gehen und er 2000 bis 3000 Dollar kostet: Warum sollte man sich dann um eine Limitierung Sorgen machen? Das ist es nicht wert." Der Turbolader ist aktuell allerdings teuer weshalb es die Beschränkungen gibt. "Der Motor ist in vielerlei Hinsicht kein guter Rennmotor. Er mag eine unglaubliche Demonstration von Ingenieursfähigkeiten sein, aber er ist kein großartiger Rennmotor", so Brawn.
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Brawn weiter: "Wir sind mit der Technologie in der vierten Saison und haben immer noch so viele Gridstrafen, weil wir die Technologie nicht in den Griff bekommen. Mercedes hat fantastische Arbeit geleistet, aber niemand kann aufholen. Das ist die Realität."
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