Räikkönen auf Instagram: «Weiss nicht, was ich tue»

Von Mathias Brunner
​Nein, es handelt sich nicht um einen verspäteten Aprilscherz: Wir haben es selber kaum glauben können, aber Ferrari-Star Kimi Räikkönen, Social-Media-Muffel wie Sebastian Vettel, ist neu auf Instagram!

Zuerst dachten wir an einen verspäteten Aprilscherz oder an einen klassischen Fall von Fake News. Aber in Wahrheit handelt es sich für die Fans von Kimi Räikkönen um ein verspätetes Weihnachtsgeschenk: Kimi Räikkönen ist neu auf Instagram! Nein, wirklich.

Der Weltmeister von 2007 ist ja eher als wandelndes Rätsel bekannt. Max Verstappen meint: «Ich habe mit ihm noch nie eine normale Unterhaltung gehabt.» Vor den Mikros der Journalisten wird der 20fache GP-Sieger knapp, und die wenigen Worte sind oft so genuschelt, dass wir drei Mal hinhören müssen.

Und nun eröffnet ausgerechnet dieser Social-Media-Muffel eine eigene Seite auf Instagram! Nach nicht mal einem Tag hat er schon rund 150.000 Leute, die ihm folgen.

Und Kimi nimmt sich sogar ein wenig selber auf die Schippe, wenn er uns mitteilt: «Dieses Mal weiss ich nicht, was ich tue. Aber schauen wir mal, was passiert.» Die Nachricht ist kurz, das Bild viel zu dunkeln, aber hey! Es ist Kimi Räikkönen auf Instagram!

Die Anspielung des 38-Jährigen bezieht sich natürlich auf seinen legendären Funkspruch im Grossen Preis von Abu Dhabi 2012.

Kimi startete damals von Platz 4 aus. Das Layout der Strecke wirkte aus Lotus-Sicht sympathisch. Warm war es sowieso. Das mochte das Modell E20. «Iceman» sprintete auf den ersten Metern auf Platz 2. «Ich wusste, dass ich super starten würde, ich hatte das kurz zuvor noch einmal ausprobiert.»

Dann hetzte er den führenden Lewis Hamilton in einen Fehler. Der Brite geriet neben die Bahn, rettete sich und seine Führung aber um Haaresbreite und stabilisierte sich dann wieder. Räikkönen folgte ihm wie ein Schatten.

Aber der Engländer hatte an jenem Tag kein Glück. Nachdem Hamilton mit streikender Benzinzufuhr am McLaren ausgerollt war, lag Kimi vorne. Eine späte, aber beherzte Offensive von Alonso konterte er souverän. Fernando stöhnte nachher: «Nichts zu machen. Bei Räikkönen kannst du auf einen Fehler warten, bis zu alt und schrumpelig bist.»

Ein Klassiker wurde Abu Dhabi aber nicht nur wegen Kimis toller Leistungs, sondern wegen seiner Funksprüche.

Während er in Abu Dhabi nach Hamiltons Ausfall vorne weg pfeilte, als gebe es kein Morgen, ermahnte ihn das Lotus-Team zum Reifensparen. «Ja, ja, ja», maulte Kimi genervt zurück, «ich passe auf die Reifen auf, auf alle vier.»

Dann kam Alonso mit Macht von hinten, und der Kommandostand sah sich nochmals genötigt, dem Fahrer Tipps zu geben. Doch der konterte barsch: «Leave me alone, I know what I’m doing!»

Übersetzt: «Lasst mich zufrieden, ich weiss schon, was ich tue.»

Die Sprüche wurden Kult. YouTube verzeichnete Rekord-Klicks. Und das Team liess T-Shirts drucken: «Leave me alone…» Die ersten 600 Exemplare waren im Nu vergriffen. Der damalige Lotus-Teamchef Eric Boullier stöhnt: «Ich konnte die Dinger nicht leiden. Jedes Mal, wenn es im Werk eine Diskussion gab, musstest du damit rechnen, dass ein Mitarbeiter seinen Pulli hochhebt und darunter das Shirt mit diesem Spruch erscheint.»

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