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Erste Bilder: Der neue Red Bull Racing RB14-Renault

Von Mathias Brunner
​Red Bull Racing hat die ersten Bilder des 2018er Renners vom Typ RB14 veröffentlicht. Mit diesem Auto sollen Daniel Ricciardo und Max Verstappen vom ersten Saisonrennen an konkurrenzfähig sein.

Der 2018er Rennwagen von Red Bull Racing ist bereit: Die vierfachen Weltmeister aus Milton Keynes haben die ersten Fotos jenes Autos veröffentlicht, mit dem der Australier Daniel Ricciardo und der Niederländer Max Verstappen in der Saison 2018 ein Wörtchen um GP-Siege und WM-Titel mitreden sollen.

Grosse Hoffnungen legt RBR dabei auf Technikchef Adrian Newey. Der 59jährige Engländer selber sagt: «In den letzten Jahren habe ich mein Formel-1-Engagement etwas zurückgeschraubt, um auch an anderen Sachen wie das Autoprojekt mit Aston Martin arbeiten zu können. Seit März 2017 bin ich aber wieder voll in der Formel 1 dabei. Und ich hoffe, dass wir in der neuen Saison mit einem guten Auto antreten können.»

Der RB14 ist in einer besonderen Lackierung nur für die ersten Bilder und das Roll-out lackiert worden, so wie das bei Modell RB11 vor einigen Jahren schon mal getan wurde. Der Wagen wird am 19. Februar kurz nach Veröffentlichung der ersten Bilder auch auf die Bahn gehen – Funktionstest und Filmtag in Silverstone. Am Lenkrad wird zunächst Daniel Ricciardo sitzen.

Obschon die Wintertests inzwischen auf nur acht Tage beschränkt sind (zu zwei Paketen à vier Tagen, vom 26. Februar bis zum 1. März sowie von 6. bis 9. März), sind einige Rennställe auch ausserhalb dieser Zeit am Rundendrehen. Möglich wird das durch die so genannten Filmtage.

Gemäss Reglement stehen jedem Team pro Saison zwei solcher Filmtage zu, dabei dürfen pro Tag nicht mehr als 100 Kilometer zurückgelegt werden. Der Autoverband FIA muss überdies davon informiert sein, welche Chassis und welche Fahrer zum Einsatz kommen. Der Wagen rollt auf Demo-Reifen von einer sehr harten Mischung, welche mit dem 2018er Pirelli-Gummi wenig zu tun haben.

Bei den ersten Wintertests in Barcelona werden wir dann die Rennlackierung 2018 zu Gesicht bekommen. Der neue Titelsponsor Aston Martin wird aber so prominent auf dem Wagen bleiben: Für die Sportwagenfirma wird auf dem Heckflügel geworben, dazu an der Flanke des Renners und auf der Fahrzeugnase.

Red Bull Racing hat mit dem RB14 das übliche Vorgehen geändert: Normalerweise wurde beinahe bis zur letzten Sekunde am Design des neuen Autos gefeilt, es war nicht ungewöhnlich, dass der Wagen erst beim ersten Wintertest in der Box fertig zusammengesetzt wurde. Dieses Mal hat sich das Team mehr Zeit gelassen. Hintergrund: Allfällige Kinderkrankheiten sollen beim Roll-out in England erkannt und kuriert werden, bevor die Wintertests beginnen. Bei lediglich acht Testtagen zählt jede Minuten auf der katalanischen Rennstrecke.

Der RB14 ist eine offensichtliche Evolution des 2017er Rennwagens. Das war naheliegend, denn im letzten Teil war RBR einige Male das Mass der Dinge – in Malaysia und Mexiko gewann Max Verstappen durch rohen Speed, Mercedes und Ferrari konnten nicht mithalten.

Geblieben ist der Schnorchel an der Fahrzeugnase, der Renner ist auch mit einem S-Schacht ausgestattet. Raffiniert die seitlichen Luftleit-Elemente, die so genannten «barge boards», die als Mehrteiler ausgestaltet worden sind. Die Bilder zeigen fünf verschiedene Elemente! Der Frontflügel ist wie gehab ein komplexer Mehrteiler. Hier gilt die Regel: Weniger Elemente erhöhen den Abtrieb, mehr Teile garantieren jedoch ähnliche Abtriebswerte bei niedrigerem Luftwiderstand.

Auffällig die Ferrari-verwandte Lösung am oberen Eingang des Seitenkastens. Auch dieses Element ist geschickt als Luftleiter gestaltet. Die Seitenkästen selber sind extrem schmal, wie aus der Sicht von vorne zu erkennen ist.

Ungewöhnlich die Anlenkpunkte der Vorderradaufhängung, die weit nach oben verlegt worden sind, so wie das Mercedes und Toro Rosso für deren 2017er Renner taten. Hier geht es um die Optimierung der Aerodynamik.

Klar hat sich der fünffache GP-Sieger Daniel Ricciardo für 2018 gewisse Ziele gesetzt, «aber die sind nicht an Zahlen oder Monate gebunden. Ich sage mir also nicht – nach drei Rennen will ich auf dem Podest gestanden haben und eine Pole und einen Sieg im Sack haben. Mein persönliches Ziel besteht darin, so gut vorbereitet wie möglich in die Saison zu gehen, um alles aus dem Rennwagen zu holen.»

Die Mutter aller Fragen: Kann Red Bull Racing in der Saison 2018 auf Augenhöhe mit Mercedes und Ferrari fahren?

Daniel: «Ja, ich glaube fest daran. Im Laufe der Saison 2017 haben wir es geschafft, den Wagen erheblich zu verbessern. Vor dem Hintergrund eines stabilen Reglements müsste es uns gelingen, diesen Schwung in die neue Saison mitzunehmen. Ich bin zuversichtlich.»

Zum neuen Red Bull Racing RB14 meint Max Verstappen: «Es ist hübsch und hoffentlich schnell. Leider aber hat es auch den Halo, der ist wirklich hässlich. Wir hoffen, der 14er ist ein guter Schritt nach vorne und ein Fahrzeug, mit dem wir vom ersten Rennen an konkurrenzfähig sein können. Das wird für uns am wichtigsten sein.»

Worauf sich Max freut: «Die Reifen werden weicher, das ist gut, denn im vergangenen Jahr waren die Mischungen für meinen Geschmack zu hart. Keiner weiss, wie sich diese Walzen verhalten, hoffentlich wird Feld ein wenig durchmischt.»

Ein bestimmtes Ziel setzt sich auch Verstappen nicht. «An Motivation hat es mir nie gemangelt. Ich fahre immer zu einem Rennen mit dem Ziel, die bestmögliche Leistung zu zeigen. Wenn es geht, dann will ich gewinnen. Einige Strecken werden für uns besser sein, andere weniger gut.»

Die Stimmung bei Red Bull bezeichnet Max als «sehr gut, alle sind von der guten zweiten Saisonhälfte 2017 angestachelt und hoffen, dass wir Ferrari und Mercedes in Atem halten können. Ich habe keine Erwartungen, weil ich vor dem ersten Test nicht einschätzen kann, wo wir wirklich stehen.»

Red Bull Racing – die Fahrer

2005: David Coulthard (GB), Christian Klien (A), Tonio Liuzzi (I)

2006: David Coulthard, Christian Klien, Robert Doornbos (NL)

2007: David Coulthard, Mark Webber (AUS)

2008: David Coulthard, Mark Webber

2009: Sebastian Vettel (D), Mark Webber

2010: Sebastian Vettel, Mark Webber

2011: Sebastian Vettel, Mark Webber

2012: Sebastian Vettel, Mark Webber

2013: Sebastian Vettel, Mark Webber

2014: Sebastian Vettel, Daniel Ricciardo (AUS)

2015: Daniel Ricciardo, Daniil Kvyat (RU)

2016: Daniel Ricciardo, Kvyat, Max Verstappen (NL)

2017: Daniel Ricciardo, Max Verstappen

2018: Daniel Ricciardo, Max Verstappen

Red Bull Racing – die Motoren

2005: Cosworth

2006: Ferrari

Seit 2007: Renault

Red Bull Racing – die Erfolge

2005: 34 Punkte, WM-Rang 7

2006: 16 Punkte, WM-Rang 7 (erster Podestplatz: David Coulthard Dritter in Monaco)

2007: 24 Punkte, WM-Rang 5 (ein Podestplatz)

2008: 29 Punkte, WM-Rang 7 (ein Podestplatz)

2009: 153,5 Punkte, WM-Rang 2 (erster Sieg mit Vettel vor Webber in China, 6 Siege, 6 zweite Ränge, 4 dritte Plätze, 5 Pole-Positions, 6 beste Rennrunden)

2010: 498 Punkte, Weltmeister (9 Siege, 6 zweite Plätze, 5 dritte Ränge, Sebastian Vettel Fahrer-Weltmeister)

2011: 650 Punkte, Weltmeister (12 Siege, 7 zweite Plätze, 8 dritte Ränge, 18 Pole-Positions, 10 beste Rennrunden, Vettel Fahrer-Weltmeister)

2012: 460 Punkte, Weltmeister (7 Siege, 4 zweite Plätze, 3 dritte Ränge, 8 Pole-Positions, 7 beste Rennrunden, Vettel Fahrer-Weltmeister)

2013: 596 Punkte, Weltmeister (13 Siege, 6 zweite Ränge, 5 dritte Plätze, 11 Pole-Positions, 12 beste Rennrunden, Vettel Fahrer-Weltmeister)

2014: 405 Punkte, WM-Rang 2 (3 Siege, 2 zweiter Platz, 8 dritte Ränge, 3 beste Rennrunden)

2015: 187 Punkte, WM-Rang 4 (2 zweite Ränge, ein dritter Platz)

2016: 486 Punkte, WM-Rang 2 (2 Siege, 8 zweite Plätze, 6 dritte Ränge, 1 Pole-Position, 5 beste Rennrunden)

2017: 368 Punkte, WM-Rang 3 (3 Siege, 2 zweite Ränge, 8 dritte Plätze, 2 beste Rennrunden)

Red Bull Racing – die Zwischenbilanz

4 Fahrer-WM-Titel

4 Konstrukteurs-Pokale

244 Grands Prix

55 Siege

148 Podestplätze

58 Pole-Positions

54 beste Rennrunden

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