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Ecclestone: Ferrari bereit für Formel-1-Ausstieg

Von Andreas Reiners
Bernie Ecclestone

Bernie Ecclestone

Ferrari-Präsident Sergio Marchionne hatte Ende vergangenen Jahres mit einigen deutlichen Aussagen für Wirbel gesorgt. Und Gerüchte angeheizt: Zieht sich Ferrari nach 2020 aus der Formel 1 zurück?

«Wenn sich der Sport in die richtige Richtung entwickelt, dann sind wir offen, über alles zu reden. Aber wenn aus dem Sport eine Art Supermarkt werden soll, dann interessiert mich das nicht die Bohne», hatte Marchionne erklärt.

Er ist mit einigen Plänen des neuen Besitzers Liberty Media nicht einverstanden, vor allem mit dem geplanten Motorenreglement nicht. «Die Formel 1 gehört fest zur Geschichte von Ferrari. Und ich werde alles tun, um die Position von Ferrari im Sport zu schützen und zu wahren. Aber wir bleiben nicht um jeden Preis und auch nicht aus rein geschäftlichen Gründen. Die Formel 1 hat etwas Edles, etwas Nobles, das ist kein Sport wie jeder andere, wir wollen das bewahren helfen, und es sollte hier nicht nur rein ums Geschäft gehen.»

Marchionne unmissverständlich: «Wenn wir den Eindruck erhalten, die Rahmenbedingungen seien der Marke Ferrari nicht förderlich, wenn die einzigartige Stellung von Ferrari nicht gestärkt wird, dann wird Ferrari da nicht mitmachen.»

Kurz vor Weihnachten verlieh Marchionne der Drohung noch einmal Nachdruck, da nicht alle Seiten die Aussagen ernst nahmen. Schließlich sind von den Verantwortlichen skizzierte Ausstiegsszenarien nicht wirklich etwas Neues, Ferrari hat schon oft gedroht. «Einige Leute behaupten, dass unsere Drohung bezüglich der Regeln für 2020/2021 ein Bluff sind - aber da spielen sie mit dem Feuer», sagte Marchionne.

Der frühere Formel-1-Chefpromoter Bernie Ecclestone betonte nun bei einem Medientermin in London, dass Ferrari diese Drohung ernst meint. Mehr noch: «Manche Leute haben eine neue Serie im Kopf. Sergio hat mit anderen Leuten darüber gesprochen», verriet Ecclestone.

Und der Brite ist sich sicher: «Wenn die neue Serie startet und dieselben Elemente wie jetzt hat, dafür aber günstiger als die Formel 1 ist, würden sie (zu Ferrari) sofort "Ja" sagen. Einige derjenigen, die momentan mit den Ausgaben unzufrieden sind, wären dabei.»

Ecclestone weiter: «Wenn er sich dafür entscheidet, dass Ferrari geht, dann zieht er das auch durch. Er ist nicht der Typ, der so etwas nicht ernst meinen würde. Es ist ja sehr einfach: Formel 1 ist Ferrari und Ferrari ist Formel 1. Ich würde es hassen, die Formel 1 ohne sie zu sehen.»

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