eSports-WM 2018 mit neun GP-Teams – Ferrari kneift

Von Mathias Brunner
Bald beginnt die 2018er eSports-WM

Bald beginnt die 2018er eSports-WM

​Die Formel-1-Führung springt mit Schwung auf den eSports-Zug auf: Fast alle Formel-1-Teams nehmen an der neuen WM teil. Fast alle? Ja, denn ausgerechnet der berühmteste Rennstall kneift – Ferrari.

eSports wächst und gedeiht – elektronischer Sport, also der Wettkampf zwischen Menschen in Form von Computerspielen, nimmt ständig an Bedeutung zu. Als erster Formel-1-Rennstall hatte Mitte Februar Renault ein eigenes eSports-Team gebildet, wie an der Elektronik-Messe «Esports BAR» in Cannes verkündet wurde. Das Team wird gebildet aus dem Deutschen Philip Paschmeyer (22), dem Franzosen Victor Locquet (19) sowie Paschmeyers Landsmann Sandro Holzwarth (21).

Der englische Teenager Brendon Leigh (18) wurde im vergangenen November in Abu Dhabi zum ersten Formel-1-eSports-Weltmeister. Leigh setzte sich gegen 19 andere Finalisten durch. Um die 20 Finalplätze hatten mehr als 63.000 Teilnehmer an PlayStation, Xbox One und am PC gekämpft.

Die Formel 1 will über eSports wieder einen Draht zu jüngeren Fans finden. Unter dem langjährigen Serienpromoter Bernie Ecclestone war es sträflich versäumt worden, jüngere Menschen für den Grand-Prix-Sport zu begeistern.

eSports begeistern auch Fernando Alonso. Der McLaren-Star hat unter dem Namen FA Racing eine Mannschaft gegründet, die in unterschiedlichen Online-Meisterschaften an den Start gehen wird.

Wie nahe sind die aktuellen Rennsimulatoren an der Wirklichkeit dran? Alonso dazu: «Sie kommen der Realität immer näher. Die Technologie hat sich in den letzten fünf, sechs Jahren stark entwickelt und ich denke, keiner weiss, was die Zukunft bringt und wie es in einigen Jahren aussehen wird. Es stimmt, dass die Cockpits in der Formel 1 und auch anderen professionellen Serien sehr rar sind, und wir fahren auch nur alle zwei Wochen. Aber zuhause kann man unbegrenzte Möglichkeiten beim Gamen nutzen, und das wollen wir nutzen.»

Bei McLaren sitzt sogar ein Gamer im Rennsimulator – der Niederländer Rudy van Buren hatte 30.000 Konkurrenten hinter sich gelassen.

Nun zündet die Formel 1 die nächste eSports-Stufe: Neun der zehn Rennställe nehmen an der 2018er Weltmeisterschaft teil. Das Format ist frisch gefönt.

Die Wettbewerber nehmen an vier Ausscheidungen teil, um sich für den «Pro Draft» zu qualifizieren. Im Pro Draft wählen die neun Teams alle je mindestens einen Fahrer aus.

Die Ausscheidungen beginnen am 13. April. Als erster Wettbewerb steht keine Quali-Simulation auf dem Programm oder die Teilnahme an einem virtuellen Rennen – sondern eine ganz konkrete Rennsituation. Die Spieler sind Valtteri Bottas, der fünf Runden vor Schluss des China-GP auf Rang 6 liegt. Die Aufgabe des Spielers: Er muss auf einer abtrocknenden Rennstrecke einen Podestplatz erobern.

Die zehn besten Spieler der drei Plattformen PlayStation 4, Xbox One und PC werden an einem live-gestreamten Finale teilnehmen. Die besten Drei der verschiedenen Konsolen kommen in den Pro Draft.

Diesen neun Gamern ist garantiert, dass sie für ein Formel-1-Team auftreten. Dazu kommt ein Pool aus vierzig Fahrern, die zusätzlich aus Qualifikationen gewählt werden oder eine Wildcard erhalten.

Steht die Wahl der Rennställe fest, nehmen die Fahrer an drei Live-Veranstaltungen teil – es geht um den Fahrer-WM-Titel und auch um eine Markenwertung. Ein Preisgeldtopf von 200.000 Dollar steht bereit.

Diese neun Rennställe nehmen teil:

Mercedes AMG Petronas Motorsport
Red Bull Racing
Hype Energy eForce India
Williams F1 Esports Team
Renault Sport Team Vitality
Haas F1 Esports Team
McLaren
Toro Rosso
Alfa Romeo Sauber F1 Team

Wieso Ferrari nicht mitmachen will, wird von den Italienern leider nicht mitgeteilt.

Alle Informationen gibt es unter www.f1esports.com

Das Interesse der Fans ist gewaltig: Als die Formel 1 die neue eSports-WM bekanntgab, gab die entsprechende Internetseite der Formel 1 den Geist auf.

Virtueller Motorschaden des Servers, sozusagen.

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