Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Racing Raritäten: Johannes kein spezieller Mitspieler

Von Mathias Brunner
​​​​​«Racing-Raritäten» zeigt einen Fahrer, in der Formel 1 unter seinem Wert geschlagen worden ist: Finden Sie heraus, wer das ist, wo und wann das Bild entstand – und gewinnen sie vielleicht einen kleinen Preis.

Aus dem Archiv unserer Partner der britischen Foto-Agentur LAT stellen wir bekanntlich jede Woche ein kleines Stück Motorsporthistorie vor. Das Vorgehen ist kinderleicht – sagen Sie uns, wer zu erkennen ist, wo und wann das Bild entstand (Beispiel: Jo Siffert, Monza, 1970) und gewinnen Sie mit etwas Glück einen kleinen Preis. Bitte Namen, Adresse, Geburtsjahr und Telefonnummer nicht vergessen. Schicken Sie Ihre Lösung an: mathias.brunner@speedweek.com. Einsendeschluss ist jeweils Sonntag der laufenden Woche, 24.00 Uhr.

Die richtige Lösung vom letzten Mal: Der Argentinier Ricardo Zunino mit seinem Tyrrell 010-Ford beim Heim-GP von Buenos Aires 1981, im letzten seiner zehn Starts im Rahmen der Formel-1-WM wurde er Dreizehnter. Kurios: Ricardo Zunino (heute 69 Jahre alt) kam als Formel-1-Sieger in die Formel 1 – und blieb bei zehn Einsätzen ohne Punkte. Nach guten, wenn auch nicht berauschenden Ergebnissen in der Formel-2-EM im March-Werksrennstall 1978 (drei fünfte Ränge) trat Zunino 1979 in der britischen Formel-1-Meisterschaft an, auch bekannt als «Aurora AFX Championship». Mit einem ausrangierten Arrows siegte Ricardo in Brands Hatch, drei weitere Male wurde er Zweiter. Das reichte, um Gesamtsechster zu werden, obschon er nur zwei Drittel der Saison bestritt. Einen Monat später sass er statt Niki Lauda in einem Werks-Brabham!

Das kam so: Niki Lauda hatte von heute auf morgen die Nase voll vom Im-Kreis-herum-Fahren, wie der Wiener das damals nannte, packte seine Siebensachen und reiste aus Kanada ab. Der Legende nach: Über Lautsprecher wurde im Namen von Bernie Ecclestone verkündet, ob sich jemand in Montreal befände, der einen GP-Renner bewegen könne. Ricardo selber erinnerte sich so an diese Szene: «Ich war privat nach Kanada gereist. Als ich an der Brabham-Box vorbeikam, meinte ein Mechaniker zu mir, ich solle mal bei Bernie Ecclestone vorbeischauen.»

Zunino erhielt auf der Stelle das Angebot, Laudas Brabham zu fahren. Er stieg mit den Schuhen des Österreichers ein (drei Nummern zu gross) und mit einem geliehenen Helm, der auch nicht passte, von der Sitzposition ganz zu schweigen. Ricardo beendete seinen ersten Grand Prix als Siebter, beim darauffolgenden Rennen in Watkins Glen (USA) startete er als solider Neunter, schied aber wegen eines Drehers aus.

Das und eine stattliche Mitgift reichten, um für 1980 das Cockpit neben Brabham-Star Nelson Piquet zu erhalten. Zunino begann die Saison solide, mit einem siebten Platz beim Heimrennen in Argentinien, aber dann ging nicht mehr viel. Nach der Nichtqualifikation in Monaco kündigte sich an, dass er nicht mehr lange für Ecclestone fahren würde, ab Deutschland sass der Mexikaner Héctor Rebaque im Wagen.

1981 erhielt Zunino für die beiden Südamerika-GP von Brasilien und Argentinien einen Tyrrell, er wurde zwei Mal Dreizehnter, aber das reichte nicht: Ken Tyrrell ersetzte ihn durch den wesentlich begabteren Michael Alboreto, der ab Imola den blauen Renner übernahm.

Zunino, der als Tourenwagen-Meister 1975 und 1976 in eine Einsitzersport gewechselt hatte, hängte den Helm an den Nagel und wurde Hotelier in seiner Heimat-Provinz San Juan in West-Argentinien.

Zum neuen Rätsel: John Player Special stand drauf, aber Johannes war kein spezieller Mitspieler. Eher ein Mitläufer. Wir zeigen einen Fahrer, der in der Formel 1 aus verschiedenen Gründen unter Wert geschlagen worden ist. Und der sich nach Abschluss seiner GP-Karriere neu ausgerichtet hat – mit grossem Erfolg.

Wer ist es?

Wo und wann ist das Bild entstanden?

Machen auch Sie mit – viel Spass beim Rätseln und viel Glück!

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