KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

Mick Schumacher mit zweitem Podium: «Positiver Weg»

Von Andreas Reiners
Mick Schumacher

Mick Schumacher

Mick Schumacher hat in Budapest sein zweites Podium in der Formel 3 gefeiert. Die Schwäche des 19-Jährigen bleibt zwar weiter das Qualifying. Trotzdem sieht sich Mick auf dem richtigen Weg.

Mick Schumacher kommt immer besser in Fahrt: Der Sohn von Formel-1-Rekordweltmeister Michael Schumacher feierte beim zweiten Rennwochenende der Formel 3 in Budapest seinen ersten Podestplatz in der neuen Saison. Beim sechsten Rennen des Jahres raste Schumi III auf Platz drei – sein zweites Podium in der Formel 3. Im Vorjahr schaffte er es in Monza ebenfalls als Dritter auf das Treppchen.

Wichtiger noch: Der 19-Jährige kommt ohne Frage in Schwung, findet nach einem schwierigen Saisonstart in Pau mit nur vier Punkten mehr und mehr seinen Rhythmus. Und: Auch die Ergebnisse gehen in die richtige Richtung. In Budapest fuhr er noch auf die Plätze vier und sieben und verbesserte sich in der Gesamtwertung dadurch mit 37 Punkten auf Platz acht. Rookie Enaam Ahmed (Hitech) ist mit 83 Zählern Spitzenreiter.

Was noch bleibt: Schumachers Schwäche im Qualifying. In den Rennen zwei und drei startete er von den Plätzen elf und neun. Stark: Trotzdem kämpfte er sich am Sonntag bis auf das Podium vor. Den Sprung von neun auf drei schaffte er trotz eines schwachen Starts bereits in den ersten Kurven. «Ich habe mich für die richtige Linie entschieden. Danach ging es vor allem darum, die Reifen zu managen und keine Fehler zu machen», sagte Mick: «Hier ist es hart zu überholen. Ich bin sehr glücklich mit Platz drei. Und jetzt freue ich mich auf den Norisring, denn das ist natürlich noch einmal eine andere Geschichte als hier.»

Wie sieht er seine eigene Formkurve nach dem Fehlstart in Pau, wo er vor allem technische Probleme hatte? «Ich habe mich in Pau schon sehr wohl im Auto gefühlt, das Auto war großartig dort», betonte er, redete aber nicht darum herum, dass es nicht von Vorteil ist, immer von weiter hinten zu starten. Aber: «Ich habe es immer geschafft, nach vorne zu fahren, und das ist ein positiver Weg, immer den Druck aufrecht erhalten. Das Auto war das ganze Wochenende über hervorragend.»

Als Youngster wird der Prema-Pilot von den Stars der Motorsport-Szene immer wieder mit Tipps versorgt. Eine Ikone war als DTM-Lehrling auf dem Hungaroring: Alex Zanardi bereitete sich auf seinen Einsatz als Gaststarter im August in Misano vor.

Er rät Nachwuchsfahrern wie Mick: «Frag dich selbst, was du erreichen willst. Es ist normal, dass du Fehler machst, vor allem wenn du sehr jung bist. Man ist beschenkt, was das Talent und die körperlichen Voraussetzungen betrifft. Aber vom Mentalen her ist man sehr schwach. Das muss man trainieren», so der Italiener, der bei einem Horrorcrash 2001 auf dem Lausitzring beide Beine verlor und inzwischen als beinamputierter Sportler und Mensch eine Inspiration für Viele ist.

Hinzu kommt: «Ein ganz wichtiger Multiplikator des täglich Gelernten ist die Erfahrung. Du musst neugierig sein und dich fragen: Ist es wirklich das, was du tun willst? Das hört sich offensichtlich an, aber das sollten wir uns alle fragen: Denn oft tun wir Dinge nur, weil andere sie tun. Dabei ist es gar nicht das, was wirklich tun wollen. Leidenschaft sollte der wichtigste Aspekt in dem sein, was wir machen», so Zanardi.

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