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Formel-1-Tests 2019: Bahrain statt Barcelona geplant

Von Mathias Brunner
Lewis Hamilton in Bahrain

Lewis Hamilton in Bahrain

​Im Rahmen des Ungarn-GP stimmen die Teams ab: Wintertests in Barcelona oder in Bahrain. Obschon die Kosten bei einem Einsatz in Arabien höher sind, geht der Trend nach Bahrain.

Die Formel 1 war im vergangenen Winter baff: Schnee in Barcelona die ganze Rennanlage gezuckert, an normalen Testbetrieb war nicht zu denken. Klar wurden wieder Stimmen laut, wonach der GP-Tross sich nicht im winterklammen Katalonien auf die Saison vorbereiten sollte, sondern unter arabischer Sonne von Bahrain. Am kommenden Wochenende wird im Rahmen des Grossen Preises von Ungarn darüber abgestimmt, wo die Testfahrten 2019 stattfinden sollen. Gemäss unserer Kollegen von auto, motor und sport geht der Trend zur Reise in den Mittleren Osten. Der Automobilverband FIA und Formel-1-Mehrheitsbesitzer Liberty Media haben das bereits abgenickt, nun liegt es an den zehn Rennställen. Gefahren würden jeweils zwei Mal vier Tage, vom 18. Februar bis zum 21., vom 26. Februar bis zum 1. März. Dies angepasst an den früheren Saisonbeginn in Melbourne (Australien) vom 17. März 2019.

Die Bahrain-Befürworter argumentieren: Die Chance auf übles Wetter ist bei einem vorgezogenen Wintertest noch höher. Und der neue Belag auf der spanischen Rennstrecke erlaube zu wenig aussagekräftige Daten. Gegenargument: Die Entfernung von Bahrain in die Rennwagenwerke, die weitaus höheren Kosten. Liberty Media hat angekündigt, einen Teil des finanziellen Aufwands für die Fracht zu tragen.

Das alles hatten wir schon mal. Teamverantwortliche und Piloten zeterten schon vor vier Jahren, man brauche unbedingt Probefahrten unter Wettersicherheit und Verhältnissen, wie sie später bei den Grossen Preisen von Australien oder Bahrain angetroffen werden. Mangelnde Erfahrung mit den Reifen wurde vor allem Spielverderber Petrus in die Schuhe geschoben.

Nach dem Aufgalopp in Andalusien Ende Januar 2014 wurde dann acht Tage lang in der Wüste Sakhir (Bahrain) getestet. Die Araber erwiesen sich als vorbildliche Gastgeber. Es gab Sonne satt, doch schon nach kurzer Zeit ging die Grummelei von vorne los.

Der damalige Pirelli-Rennchef Paul Hembery schimpfte: «Bahrain ist viel weiter von allem entfernt als Spanien, also ist dieser Testort auch teurer. Logistisch ist Bahrain ein Alptraum. Wenn du ein Problem hast, dann nimmt es viel mehr Zeit in Anspruch, Teile auszufliegen oder neue kommen zu lassen. Der Flug dauert sechs Stunden und nicht zwei. Das hat bei Red Bull Racing und auch bei anderen Teams zu grossen Verzögerungen geführt.»

Entschuldigung, aber was genau davon war nicht zu erwarten? Jeder Erstklässler hätte das den Teams erklären können, und zwar noch bevor Formel-1-Promoter mit Vertretern aus Dubai, Abu Dhabi und Bahrain verhandelte. Die Entfernung zu den Werken in Grossbritannien, Italien und in der Schweiz fiel den Rennställen damals doppelt schwer auf den Kopf, weil wir hier vom Beginn der Turbo-Ära sprechen, und die neuen Renner mehr in der Box zu sehen waren als auf der Rennstrecke.

Hinzu kam die Streckenmiete. Die lag in Bahrain bei rund 50.000 Euro pro Testtag, das ist ähnlich hoch wie in Barcelona. In Spanien jedoch werden die Teams mit 30 Prozent am Ticketverkauf beteiligt. In Jerez und Barcelona jubeln zahlreiche Fans ihren Idolen zu, in Bahrain fuhr die Formel 1 praktisch unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Zudem hatte der damalige Serienpromoter Bernie Ecclestone den Teams versprochen, dass es keinen Aufschlag geben würde für die Fracht, die in Bahrain stoppe und dann nach Melbourne weitergeflogen wird. Am Ende wurden aber für den Zwischenstopp 9,90 Dollar pro Kilogramm fällig. Zu allem Hohn zeigte ein Blick aufs Wetter: In Barcelona war es vergleichbar warm wie in Bahrain! Damit waren weitere Bahrain-Tests für 2015 vom Tisch.

Die Wintertests 2015 fanden erneut in Jerez statt (vier Tage), dann gab es zwei Viertagestests in Barcelona. Vor der Saison 2016 wurden die Wintertests auf acht Tage verringert, alle davon auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya.

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